Verlierer stehen nie auf dem Podest
- Donnerstag, 17. April 2014 @ 22:12
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Das schwerste Unglück der Textilindustrie, der Einsturz des Rana Plaza-Fabrikkomplexes in Bangladesch, jährt sich heute in einem Monat zum ersten Mal. 40 Millionen US-Dollar sind nötig, um alle Verletzten und Angehörigen der Opfer finanziell zu entschädigen. Die Clean Clothes Kampagne ruft Unternehmen auf, die in Rana Plaza Bekleidung produzieren ließen, sich substanziell an den Entschädigungen zu beteiligen, darunter Benetton, KiK, Adler Modemärkte und NKD.
Mitte 2013 verlagerte der IT-Gigant Apple große Teile seiner Produktion zum taiwanesischen Zulieferer Pegatron. Laut Arbeitsrechtsorganisationen geschah dies vor allem aufgrund anhaltender Negativschlagzeilen zu Foxconn, doch die Arbeitsbedingungen bei Pegatron seien auch dort problematisch. Wegen dieser cut-and-run-Strategie nominiert Clean-IT Apple für den „Schandfleck“, eine österreichische Auszeichnung für gesellschaftlich unverantwortlich agierende Unternehmen, vergeben durch das Netzwerk Soziale Verantwortung.
Am 3. Januar 2014 liess die kambodschanische Regierung eine Demonstration von streikenden Textilarbeiter_innen von der Militärpolizei angreifen. Sie schossen mit Kalaschnikows (AK 47), töteten 5 Arbeiter_innen und verwundeten Dutzende schwer. Die Regierung hat seitdem alle Demonstrationen verboten und das Militär eingesetzt, um die Straßen frei zu bekommen.
Trotz Wochenarbeitszeiten von bis zu 74 Stunden, verbalen Übergriffen, einer extrem hohen Arbeitsbelastung und dem Fehlen angemessener Sicherheitsvorrichtungen in chinesischen Zulieferbetrieben Dells, vergibt der öffentliche Sektor Europas Aufträge in Millionenhöhe aus Steuergeldern an den US-amerikanischen Computerhersteller. Ein neuer Bericht der Clean-IT-Partnerorganisation DanWatch zeigt auf, wie hoch der Preis ist, den chinesische ArbeiterInnnen dafür zahlen.