Versteckte Ausbeutung für österliche Schokolade-Geschenke
- Donnerstag, 19. März 2015 @ 09:54
Die Südwind-Kampagne „Make Chocolate Fair!“ deckt auf: Zu geringe Kakaopreise zwingen afrikanische Bäuerinnen und –bauern zu einem Leben in Armut, während die Gewinne der Schokolade-Unternehmen und des Schokolade-Handels immer weiter wachsen. 2014 verputzten die ÖsterreicherInnen 21,2 Mio. Kilo Schokolade und gaben dafür 176 Mio. Euro aus. Ostern und Weihnachten sind für die Schokolade-Unternehmen und den Schokolade- Handel die wichtigsten Gewinnbringer. Weltweit werden bereits über 90 Mrd. Euro mit Schokoladeprodukten umgesetzt. Und die Nachfrage nach Schokolade wächst, was vor allem auf die niedrigen Preise zurückzuführen ist. Die VerliererInnen sind die Kakaobäuerinnen und –bauern, vor allem in Afrika, woher mehr als 70 Prozent des Kakaos stammen. Allein in Westafrika – allen voran in der Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun und Nigeria – leben mehr als zehn Millionen Menschen vom Kakaoanbau.
Die soeben erschienene Studie „Cocoa Barometer“ des europäischen VOICE Netzwerkes macht deutlich, dass Kakaobäuerinnen und –bauern weit unter der absoluten Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar/Tag leben müssen. In Ghana, einem der Hauptanbauländer, beträgt das Tageseinkommen nur 0,84 USD/Tag und in der Elfenbeinküste sogar nur 0,50 USD/Tag.
Verantwortlich dafür ist die extreme Schieflage am Markt. Aufgrund der zunehmenden Marktkonzentration beherrschen wenige Konzerne den Handel mit Kakaobohnen. Bereits 87% der Wertschöpfung einer Tafel Milchschokolade landet daher in den Taschen von Kakaomühlen, Schokoladeunternehmen und Supermärkten, wohingegen nur 6,6% Ertrag auf Kakaobäuerinnen und –bauern entfällt. Zum Vergleich: 1980 betrug ihr Anteil noch 16%.
„Die Macht der Konzerne ist für den enormen Preisdruck verantwortlich, der einen angemessenen Kakaopreis verhindert. Es ist bitter und menschenverachtend, dass die Nachfrage nach Kakao und die Gewinne der Konzerne steigen, aber den Kakaobäuerinnen und –bauern nichts als Armut und Elend bleiben. Menschenunwürdige Lebensbedingungen und der Einsatz von Kinderarbeit sind die traurige Folge“, fasst Bernhard Zeilinger, Leiter von „Make Chocolate Fair!“ in Österreich zusammen und fordert mit zehn europäischen NGOs und Gewerkschaften, u.a. der PRO-GE, eine fundamentale Reform des Sektors. „Das Angebot an fair gehandelten Schokolade-Produkten lässt noch viel zu wünschen übrig: Nur jede 12. Schokolade im Einkaufsregal ist nachhaltig produziert, und nur jede 25. Schokolade fair gehandelt. Bei über 90% der angebotenen Schokolade werden von den Konzernen wissentlich Menschenrechtsverletzungen und die Armut der Kakaobauernfamilien in Kauf genommen um günstige Kakaobohnen zuzukaufen“, so Gerhard Riess von der PRO-GE und Mitglied des europäischen Gewerkschaftsnetzwerkes cocoanet.eu. Er fordert daher mehr Verantwortung von Seiten der Unternehmen ein.
In Österreich machen Südwind, PRO-GE, Weltumspannend Arbeiten, Dreikönigsaktion, Greenpeace und Jugend Eine Welt im Rahmen der europaweiten Kampagne "Make Chocolate Fair!" für faire Löhne und Lebensbedingungen der Kakaobäuerinnen und –bauern mobil und rufen zur Unterzeichnung einer gemeinsamen Petition unter at.makechocolatefair.org an die führenden Schokolade-Konzerne auf. Europaweit haben sich bereits 70.000 UnterstützerInnen diesen Forderungen angeschlossen.
Quelle und Infos: www.suedwind-agentur.at
Kampagnen-Website und Petition: at.makechocolatefair.org
Kakao-Barometer 2015: www.cocoabarometer.org
Die soeben erschienene Studie „Cocoa Barometer“ des europäischen VOICE Netzwerkes macht deutlich, dass Kakaobäuerinnen und –bauern weit unter der absoluten Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar/Tag leben müssen. In Ghana, einem der Hauptanbauländer, beträgt das Tageseinkommen nur 0,84 USD/Tag und in der Elfenbeinküste sogar nur 0,50 USD/Tag.
Verantwortlich dafür ist die extreme Schieflage am Markt. Aufgrund der zunehmenden Marktkonzentration beherrschen wenige Konzerne den Handel mit Kakaobohnen. Bereits 87% der Wertschöpfung einer Tafel Milchschokolade landet daher in den Taschen von Kakaomühlen, Schokoladeunternehmen und Supermärkten, wohingegen nur 6,6% Ertrag auf Kakaobäuerinnen und –bauern entfällt. Zum Vergleich: 1980 betrug ihr Anteil noch 16%.
„Die Macht der Konzerne ist für den enormen Preisdruck verantwortlich, der einen angemessenen Kakaopreis verhindert. Es ist bitter und menschenverachtend, dass die Nachfrage nach Kakao und die Gewinne der Konzerne steigen, aber den Kakaobäuerinnen und –bauern nichts als Armut und Elend bleiben. Menschenunwürdige Lebensbedingungen und der Einsatz von Kinderarbeit sind die traurige Folge“, fasst Bernhard Zeilinger, Leiter von „Make Chocolate Fair!“ in Österreich zusammen und fordert mit zehn europäischen NGOs und Gewerkschaften, u.a. der PRO-GE, eine fundamentale Reform des Sektors. „Das Angebot an fair gehandelten Schokolade-Produkten lässt noch viel zu wünschen übrig: Nur jede 12. Schokolade im Einkaufsregal ist nachhaltig produziert, und nur jede 25. Schokolade fair gehandelt. Bei über 90% der angebotenen Schokolade werden von den Konzernen wissentlich Menschenrechtsverletzungen und die Armut der Kakaobauernfamilien in Kauf genommen um günstige Kakaobohnen zuzukaufen“, so Gerhard Riess von der PRO-GE und Mitglied des europäischen Gewerkschaftsnetzwerkes cocoanet.eu. Er fordert daher mehr Verantwortung von Seiten der Unternehmen ein.
In Österreich machen Südwind, PRO-GE, Weltumspannend Arbeiten, Dreikönigsaktion, Greenpeace und Jugend Eine Welt im Rahmen der europaweiten Kampagne "Make Chocolate Fair!" für faire Löhne und Lebensbedingungen der Kakaobäuerinnen und –bauern mobil und rufen zur Unterzeichnung einer gemeinsamen Petition unter at.makechocolatefair.org an die führenden Schokolade-Konzerne auf. Europaweit haben sich bereits 70.000 UnterstützerInnen diesen Forderungen angeschlossen.
Quelle und Infos: www.suedwind-agentur.at
Kampagnen-Website und Petition: at.makechocolatefair.org
Kakao-Barometer 2015: www.cocoabarometer.org