Unternehmerpräsident will Kaufkraft senken
- Mittwoch, 12. Dezember 2012 @ 12:37
Der Präsident der steirischen Industriellenvereinigung Jochen Pildner-Steinburg bemängelt, dass steirische Zuliefererbetriebe zum Teil teurer produzierten als deutsche Abnehmer. Im Visier hat er unter anderem Lohnnebenkosten und Arbeitnehmerschutz.
"Lohnnebenkosten sind Teil des Arbeitslohnes", erklärt Kurt Luttenberger, Arbeiterkammerrat des Gewerkschaftlichen Linksblocks (GLB): "Wer Lohnnebenkosten senken will, will die Löhne kürzen".
Die Meinungsmache der Unternehmer stellt die Lohnebenkosten als etwas Negatives dar. In Wirklichkeit sind sie aber Sozialversicherungsbeiträge, die auch von den Unternehmern mitgetragen werden. Diese sollen helfen, die Menschen gegen Risiken des Lebens wie Krankheit, Arbeitslosigkeit, Alter und Unfall abzusichern. "Wer die Lohnnebenkosten angreift, greift unser soziales Netz an", so Luttenberger. Das tue die Industriellenvereinigung zum wiederholten Male. "
Wer mit der Aushöhlung der sozialen Absicherung der Menschen die Konkurrenzfähigkeit österreichischer Konzerne erhöhen wolle, habe offensichtlich keine Ahnung, was es heißt, auf Heizung oder Strom verzichten zu müssen, weil wegen Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alterspension oder Unfallfolgen am Ende des Monats kein Geld mehr vorhanden ist.
Außerdem setzt in den Aussagen von Pildner-Steinburg offensichtlich sein volkswirtschaftliches Verständnis aus. Jedermann sei bekannt, dass die Lohnnebenkosten über die Sozialversicherungen direkt als Arbeitslosengeld oder Pension in die Haushalte fließen und als unmittelbare Nachfrage die Wirtschaft belebe. Oder es werden Sachleistungen wie Krankenhausaufenthalte oder Rollstühle finanziert. Kürzungen der Lohnnebenkosten führen also sofort zu Einschnitten bei der Binnennachfrage.
Im Übrigen machen die Sozialbeiträge lediglich 30 Prozent des Bruttolohnes aus. Fast vergleichbare Abgaben gibt es für deutsche Industriebetriebe ebenso. Aber diese Größe sei nicht entscheiden. Entscheidender sind die Lohnstückkosten oder auch die Arbeitskosten je geleistete Stunde. Letztere lagen 2011 in Deutschland bei 30,10 Euro, in Österreich bei 29,20 Euro, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Sie sind also in Deutschland höher als in Österreich.
"Lohnnebenkosten sind Teil des Arbeitslohnes", erklärt Kurt Luttenberger, Arbeiterkammerrat des Gewerkschaftlichen Linksblocks (GLB): "Wer Lohnnebenkosten senken will, will die Löhne kürzen".
Die Meinungsmache der Unternehmer stellt die Lohnebenkosten als etwas Negatives dar. In Wirklichkeit sind sie aber Sozialversicherungsbeiträge, die auch von den Unternehmern mitgetragen werden. Diese sollen helfen, die Menschen gegen Risiken des Lebens wie Krankheit, Arbeitslosigkeit, Alter und Unfall abzusichern. "Wer die Lohnnebenkosten angreift, greift unser soziales Netz an", so Luttenberger. Das tue die Industriellenvereinigung zum wiederholten Male. "
Wer mit der Aushöhlung der sozialen Absicherung der Menschen die Konkurrenzfähigkeit österreichischer Konzerne erhöhen wolle, habe offensichtlich keine Ahnung, was es heißt, auf Heizung oder Strom verzichten zu müssen, weil wegen Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alterspension oder Unfallfolgen am Ende des Monats kein Geld mehr vorhanden ist.
Außerdem setzt in den Aussagen von Pildner-Steinburg offensichtlich sein volkswirtschaftliches Verständnis aus. Jedermann sei bekannt, dass die Lohnnebenkosten über die Sozialversicherungen direkt als Arbeitslosengeld oder Pension in die Haushalte fließen und als unmittelbare Nachfrage die Wirtschaft belebe. Oder es werden Sachleistungen wie Krankenhausaufenthalte oder Rollstühle finanziert. Kürzungen der Lohnnebenkosten führen also sofort zu Einschnitten bei der Binnennachfrage.
Im Übrigen machen die Sozialbeiträge lediglich 30 Prozent des Bruttolohnes aus. Fast vergleichbare Abgaben gibt es für deutsche Industriebetriebe ebenso. Aber diese Größe sei nicht entscheiden. Entscheidender sind die Lohnstückkosten oder auch die Arbeitskosten je geleistete Stunde. Letztere lagen 2011 in Deutschland bei 30,10 Euro, in Österreich bei 29,20 Euro, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Sie sind also in Deutschland höher als in Österreich.