Statt Zwölfstundentag ist Arbeitszeitverkürzung angesagt
- Donnerstag, 8. August 2013 @ 10:58
Gegen die Pläne der ÖVP für einen Zwölfstundentag hilft nur eine klare Offensive der Gewerkschaften für eine radikale Arbeitszeitverkürzung, meint Josef Stingl, Bundesvorsitzender der Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB), zu den Forderungen im ÖVP-Wirtschaftsprogramm. Wie der oö PROGE-Landessekretär Walter Schopf zu Recht betont, zielt die Forderung nach einer Ausweitung der täglich zulässigen Arbeitszeit darauf, den Beschäftigten die Überstundenzuschläge vorzuenthalten. Allerdings ist festzuhalten, dass bereits jetzt eine tägliche Arbeitshöchstzeit von zehn Stunden möglich ist, weil sich die Gewerkschaften statt energisch für die bereits 1983 erstmals beschlossene 35-Stundenwoche zu kämpfen ganz sozialpartnerschaftlich auf die berüchtigte Flexibilisierung eingelassen und der verlogenen Standort-Argumentation des Kapital unterworfen haben.
Im Ergebnis weist Österreich bei der formal seit 1975 geltenden 40-Stundenwoche (und in manchen Branchen per Kollektivvertrag einer 38-Stundenwoche) im EU-Vergleich mit eine der längsten Arbeitszeiten aufweist. Laut einer jüngst von der oö Arbeiterkammer veröffentlichten Statistik liegt Österreich bei der tatsächlich geleisteten wöchentlichen Arbeitszeit mit 40,1 Stunden deutlich über dem EU-Level von 39,6 Stunden. Am kürzesten gearbeitet wird in Finnland (37,6 Stunden), am längsten in Rumänien (41,2 Stunden).
Laut dem Ergebnis einer AK-Betriebsrätebefragung liegt die durchschnittliche Wunscharbeitszeit bei 35,2 Stunden. Die Mehrheit der Befragten meint auch, dass die Beschäftigten gerne weniger Überstunden leisten würden, vorausgesetzt dass sie auch ohne Überstunden angemessen bezahlt werden: „Was im Klartext verlangt, dass eine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohn- und Personalausgleich erfolgen muss um beschäftigungswirksam zu sein“, so Stingl
Vor allem gilt es den Widerspruch aufzulösen, dass die Zahl der Erwerbsarbeitslosen ebenso steigt wie jene der Teilzeitbeschäftigten, während gleichzeitig ein gigantisches Potential von Überstunden geleistet werden muss. Die 2011 geleisteten 303 Millionen Überstunden (Männer 217,8 Millionen, Frauen 85,3 Millionen), davon 66,9 Millionen ohne Bezahlung oder Zeitausgleich, entsprechen rein rechnerisch mehr als 150.000 Vollzeitarbeitsplätzen: „Die Unternehmen nützen die Krise offensichtlich neben direktem Lohndruck auch indirekt durch unbezahlte Mehrarbeit um möglichst hohe Profite auf Kosten der Beschäftigten herauszupressen. Auf diese Flexibilisierung Marke Industriellenvereinigung können wir gerne verzichten“, kritisiert Stingl.
Das von WKO-Chef Christoph Leitl vertretene Motto „Die Gewinne von heute sind die Arbeitsplätze von morgen“ hat sich längst als Lug und Trug erwiesen, weil die aus Zurückhaltung bei Löhnen und Flexibilisierung bei Arbeitszeiten aus den Lohnabhängigen herausgepressten Extraprofite nicht in die Unternehmen investiert, sondern in einem Übermaß an Vermögen angehäuft oder am Kapitalmarkt verspekuliert worden sind.
Laut Markus Marterbauer (AK-Wien) wird es ohne Arbeitszeitverkürzung nicht gelingen die krisenbedingt gestiegene hohe Sockelarbeitslosigkeit zu reduzieren. Wie Jörg Flecker (FORBA) erklärt, ist unter Berücksichtigung der enormen enorme Produktivität ein „neuer gesellschaftlicher Arbeitszeitstandard“ bei 30 Stunden pro Woche anzusetzen um tendenziell Teilzeitarbeit überflüssig zu machen.
Im Ergebnis weist Österreich bei der formal seit 1975 geltenden 40-Stundenwoche (und in manchen Branchen per Kollektivvertrag einer 38-Stundenwoche) im EU-Vergleich mit eine der längsten Arbeitszeiten aufweist. Laut einer jüngst von der oö Arbeiterkammer veröffentlichten Statistik liegt Österreich bei der tatsächlich geleisteten wöchentlichen Arbeitszeit mit 40,1 Stunden deutlich über dem EU-Level von 39,6 Stunden. Am kürzesten gearbeitet wird in Finnland (37,6 Stunden), am längsten in Rumänien (41,2 Stunden).
Laut dem Ergebnis einer AK-Betriebsrätebefragung liegt die durchschnittliche Wunscharbeitszeit bei 35,2 Stunden. Die Mehrheit der Befragten meint auch, dass die Beschäftigten gerne weniger Überstunden leisten würden, vorausgesetzt dass sie auch ohne Überstunden angemessen bezahlt werden: „Was im Klartext verlangt, dass eine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohn- und Personalausgleich erfolgen muss um beschäftigungswirksam zu sein“, so Stingl
Vor allem gilt es den Widerspruch aufzulösen, dass die Zahl der Erwerbsarbeitslosen ebenso steigt wie jene der Teilzeitbeschäftigten, während gleichzeitig ein gigantisches Potential von Überstunden geleistet werden muss. Die 2011 geleisteten 303 Millionen Überstunden (Männer 217,8 Millionen, Frauen 85,3 Millionen), davon 66,9 Millionen ohne Bezahlung oder Zeitausgleich, entsprechen rein rechnerisch mehr als 150.000 Vollzeitarbeitsplätzen: „Die Unternehmen nützen die Krise offensichtlich neben direktem Lohndruck auch indirekt durch unbezahlte Mehrarbeit um möglichst hohe Profite auf Kosten der Beschäftigten herauszupressen. Auf diese Flexibilisierung Marke Industriellenvereinigung können wir gerne verzichten“, kritisiert Stingl.
Das von WKO-Chef Christoph Leitl vertretene Motto „Die Gewinne von heute sind die Arbeitsplätze von morgen“ hat sich längst als Lug und Trug erwiesen, weil die aus Zurückhaltung bei Löhnen und Flexibilisierung bei Arbeitszeiten aus den Lohnabhängigen herausgepressten Extraprofite nicht in die Unternehmen investiert, sondern in einem Übermaß an Vermögen angehäuft oder am Kapitalmarkt verspekuliert worden sind.
Laut Markus Marterbauer (AK-Wien) wird es ohne Arbeitszeitverkürzung nicht gelingen die krisenbedingt gestiegene hohe Sockelarbeitslosigkeit zu reduzieren. Wie Jörg Flecker (FORBA) erklärt, ist unter Berücksichtigung der enormen enorme Produktivität ein „neuer gesellschaftlicher Arbeitszeitstandard“ bei 30 Stunden pro Woche anzusetzen um tendenziell Teilzeitarbeit überflüssig zu machen.