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Soziale Arbeit ist mehr wert

  • Mittwoch, 5. März 2014 @ 15:13
Wien Gerhard Hauptmann zur Situation der Beschäftigten der Sozialvereine

Trotz hoher Anforderungen bzw. psychisch und physisch belastender Arbeitsbedingungen sind die Gehälter im Sozialbereich nach wie vor unverschämt niedrig. Daran hat sich auch nach dem nicht gerade ruhmreichen Abschluss des BAGS-Kollektivvertrags nichts geändert. Dabei war die Bereitschaft der Kolleg_innen bei der Betriebsrät_innenkonferenz vor den Verhandlungen, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen, durchaus vorhanden. Daher fordert der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB), dass bei KV-Abschlüssen die Gewerkschaftsmitglieder im Rahmen einer Urabstimmung gefragt werden, ob sie mit den Ergebnissen einverstanden sind oder nicht.

Offensichtlich ist den Herrschenden im Land die soziale Arbeit nicht viel wert, daher werden auch die Budgets dafür knapp gehalten. Das gilt auch für Wien, hier wurde ja bereits vor Jahren die politische Verantwortung in den „Fonds Soziales Wien“ ausgelagert. Es ist also höchst an der Zeit, den Druck auf den Bund, auf Länder und Gemeinden zu erhöhen, endlich die notwendigen finanziellen Mittel bereit zu stellen. Gerade die Arbeiterkammer, die sich für „Verteilungsgerechtigkeit“ einsetzt, muss dies – schon im Interesse ihrer Mitglieder im Sozialbereich – machen.

Während Christian Meidlinger (FSG, Vorsitzender der GdG) einmal in der Vollversammlung der Wiener AK meinte, Lohnpolitik habe in der AK nichts verloren, sind wir der Ansicht, dass sich die Arbeiterkammer natürlich auch damit befassen muss. Um zu mehr „Verteilungsgerechtigkeit“ zu kommen, muss es endlich – nach vielen Jahren – wieder einmal zu einer Reallohnerhöhung kommen.

Gerade die Arbeiterkammer als gesetzliche Vertretung der Beschäftigten muss sich aus der „sozialpartnerschaftlichen Umklammerung“ lösen und all ihre Möglichkeiten, bis hin zu jenem der „Gesetzesinitiative“, nützen, um den Druck zur Erhöhung der Sozialbudgets zu erhöhen. Neben einer deutlichen Verkürzung der Arbeitszeit und einer sechsten Urlaubswoche für alle Beschäftigten verlangen wir u.a. den offensiven Ausbau der sozialstaatlichen Angebote und die Erhöhung der Sozialbudgets. Und natürlich höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen für im Sozialbereich tätige Menschen.

Gerhard Hauptmann ist GLB-Kandidat bei der AK-Wahl in Wien und Betriebsrat im ÖHTB