Metallerstreik: Diesmal geht es um sehr viel
- Mittwoch, 23. Oktober 2013 @ 12:06
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Peter Scherz: „Vor 130 Jahren ist bei uns der 12-Stunden- Tag abgeschafft worden, jetzt will Herr Knill als Sprecher der Gegenseite ihn uns im modernen Kleid als etwas neues verkaufen. Die Unternehmer bieten 2,3 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhungen an, die aber unabdingbar mit der Einführung eines Arbeitszeitkontos verknüpft werden sollen. Dieses Zeitkonto sieht keine Überstundenzuschläge und keine maximalen Durchrechnungszeiträume vor.
Es soll Zeitschulden und Zeitguthaben von minus 167,4 Stunden bis zu plus 167,4 Stunden ermöglichen. Mehrarbeitsstunden sollen ohne jeglichen Zuschlag auf das Konto verbucht werden. Im Kollektivvertrag soll es keine Begrenzung des Durchrechnungszeitraumes geben. Die Beschäftigten sollen den Unternehmen einen Kredit in Höhe eines Monatseinkommens gewähren.
Peter Scherz: "Es geht um eine Grundsatzfrage für alle Gewerkschaften. Die Positionen der arbeitenden Menschen sollen entscheidend geschwächt werden. Es ist wichtig, dass die Gewerkschaft in ihrer Gesamtheit diesmal nicht zurückweicht, sondern nach den eindrucksvollen Kundgebungen vom Dienstag mit dem Streikbeschluss zeigt, den Kampf aufnimmt, weil man sich darüber klar ist, wie ernst die Situation ist. Heuer geht es in der Auseinandersetzung mit den Unternehmern nicht nur um einen Prozentpunkt mehr oder weniger, es geht darum, den Versuch der Gegenseite abzuwehren, das Kollektivvertragssystem insgesamt auszuhebeln."