Magische Zahl: 15 Dollar!
- Sonntag, 17. April 2016 @ 08:49
Josef Stingl über den Kampf um Mindestlöhne in den USA und hierzulande
„Amerika verdient eine Lohnerhöhung“, hatte Präsident Obama am Labor Day 2014, dem amerikanischen Tag der Arbeit am ersten Montag im September, verkündet. Damit wollte er den amerikanischen Kongress für einen Mindestlohn von 10,10 Dollar stündlich unter Druck setzen. In der Zwischenzeit hat ihm die Mindestlohnkampagne der Hamburger-Brater_innen und Pizza-Bäcker_innen links überholt. Sie haben als magische Zahl die 15 Dollar (13,29 Euro) in die Welt gesetzt. In den Bundesstaaten New York und Kalifornien soll jetzt der Mindestlohn stufenweise (bis 2018 bzw.2022) um 70 Prozent auf die 15 Dollar angoben werden. Die „Fast-Food-Schnellbrater_innen“ kämpfen weiter, dieser Woche gingen wieder tausende Fast-Food-Mitarbeiter_nnen für höhere Löhne auf die Straße: „Im Rahmen der „Fight For 15“-Initiative legen zehntausende Menschen in über 150 Städten die Arbeit nieder, um für einen Stundenlohn von 15 Dollar zu streiken“, so die Gewerkschaft Vida.
Diese hat daher die österreichischen Fast-Food-Beschäftigten den US-Protest ihrer Berufskolleg_innen informiert: „Während Beschäftigte von McDonald’s Österreich einen Kollektivvertrag haben und die Gewerkschaft vida an ihrer Seite steht, werden Fast-Food-Beschäftigte in den USA gnadenlos ausgebeutet. Wir von der vida wollen nicht tatenlos zusehen und schließen uns dem internationalen Aktionstag an und zeigen unsere Solidarität!“
In gleicher Presseaussendung wird berichtet, dass die vida bereits im Vorjahr den Fight-For-15-Aktionstag tatkräftig unterstützt hat und einer der Initiator_innen der Kampagne, Nick Allen, Österreichs Unterstützung lobt: „Es ist wichtig, dass die Welt aufsteht. Es ist wichtig, dass wir zeigen, dass wir überall sind und etwas erreichen können, wenn wir zusammenhalten!“
Bleibt nur die Frage, kennen die US-Kolleg_innen auch den Gehaltsinhalt des Zusatzkollektivvertrages für Arbeiter_innen bei Mc Donald’s Österreich? Das Gehaltsschema beginnt hier zu Lande für Mitarbeitern Systemgastronomie bei 8,09 Euro (9,12 Dollar). Erst nach 12 Monaten „erhöht“ sich der Mindestlohn auf 8,49 Euro und für Systemgastronomiefachkräfte mit Lehrabschluss auf 9,10 Euro. Also ebenfalls weit fern von den in den USA geforderten 15 Dollar.
Daher wieder einmal wanderpredigerartig: „Wir brauchen den 1.700 Euro Mindestlohn jetzt und nicht erst in fünf, sechs, sieben oder gar noch mehr Jahren. Daher gesetzlicher Mindestlohn: 30 Stunden sind genug und 13 Euro in der Stunde sind das Mindeste und natürlich steuerfrei und wertgesichert!“
Josef Stingl ist Bundesvorsitzender des GLB und Mitglied im Bundesvorstand des ÖGB
„Amerika verdient eine Lohnerhöhung“, hatte Präsident Obama am Labor Day 2014, dem amerikanischen Tag der Arbeit am ersten Montag im September, verkündet. Damit wollte er den amerikanischen Kongress für einen Mindestlohn von 10,10 Dollar stündlich unter Druck setzen. In der Zwischenzeit hat ihm die Mindestlohnkampagne der Hamburger-Brater_innen und Pizza-Bäcker_innen links überholt. Sie haben als magische Zahl die 15 Dollar (13,29 Euro) in die Welt gesetzt. In den Bundesstaaten New York und Kalifornien soll jetzt der Mindestlohn stufenweise (bis 2018 bzw.2022) um 70 Prozent auf die 15 Dollar angoben werden. Die „Fast-Food-Schnellbrater_innen“ kämpfen weiter, dieser Woche gingen wieder tausende Fast-Food-Mitarbeiter_nnen für höhere Löhne auf die Straße: „Im Rahmen der „Fight For 15“-Initiative legen zehntausende Menschen in über 150 Städten die Arbeit nieder, um für einen Stundenlohn von 15 Dollar zu streiken“, so die Gewerkschaft Vida.
Diese hat daher die österreichischen Fast-Food-Beschäftigten den US-Protest ihrer Berufskolleg_innen informiert: „Während Beschäftigte von McDonald’s Österreich einen Kollektivvertrag haben und die Gewerkschaft vida an ihrer Seite steht, werden Fast-Food-Beschäftigte in den USA gnadenlos ausgebeutet. Wir von der vida wollen nicht tatenlos zusehen und schließen uns dem internationalen Aktionstag an und zeigen unsere Solidarität!“
In gleicher Presseaussendung wird berichtet, dass die vida bereits im Vorjahr den Fight-For-15-Aktionstag tatkräftig unterstützt hat und einer der Initiator_innen der Kampagne, Nick Allen, Österreichs Unterstützung lobt: „Es ist wichtig, dass die Welt aufsteht. Es ist wichtig, dass wir zeigen, dass wir überall sind und etwas erreichen können, wenn wir zusammenhalten!“
Bleibt nur die Frage, kennen die US-Kolleg_innen auch den Gehaltsinhalt des Zusatzkollektivvertrages für Arbeiter_innen bei Mc Donald’s Österreich? Das Gehaltsschema beginnt hier zu Lande für Mitarbeitern Systemgastronomie bei 8,09 Euro (9,12 Dollar). Erst nach 12 Monaten „erhöht“ sich der Mindestlohn auf 8,49 Euro und für Systemgastronomiefachkräfte mit Lehrabschluss auf 9,10 Euro. Also ebenfalls weit fern von den in den USA geforderten 15 Dollar.
Daher wieder einmal wanderpredigerartig: „Wir brauchen den 1.700 Euro Mindestlohn jetzt und nicht erst in fünf, sechs, sieben oder gar noch mehr Jahren. Daher gesetzlicher Mindestlohn: 30 Stunden sind genug und 13 Euro in der Stunde sind das Mindeste und natürlich steuerfrei und wertgesichert!“
Josef Stingl ist Bundesvorsitzender des GLB und Mitglied im Bundesvorstand des ÖGB