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Kuren müssen erhalten bleiben

  • Mittwoch, 12. August 2015 @ 17:27
News Den heißen Sommer nützt der aus der Wirtschaftskammer kommende Chef des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Peter McDonald, zu einem Angriff auf das System der Kuren und jene Versicherten, die diese benötigen. „Wir wollen das Konzept Kur wegbringen vom subventionierten Quasi-Urlaub“, so McDonald. So werden also jene diffamiert, deren Gesundheit nicht zuletzt durch die konkreten Arbeitsbedingungen in den Betrieben so geschädigt wurde, dass sie die Kuren bewilligt bekommen. Erhard Prugger von der Wirtschaftskammer Oberösterreich legt gleich nach mit der Idee, „es wäre zumutbar, die Hälfte eines Kur-Aufenthaltes als Urlaub zu werten“.

Dieser Generalangriff auf das System der Kuren zeigt offenbar Wirkung: verärgert ist Oliver Jonischkeit, Bundessekretär des Gewerkschaftlichen Linksblocks im ÖGB, dass sich Helmut Ivansits - sogenannter Experte in der Arbeiterkammer - auf die Debatte einlässt und es für „sehr gut“ hält, die Genehmigung einer weiteren Kur von Fortschritten beim Abnehmen oder Blutdrucksenken abhängig zu machen. „Die Arbeiterkammer soll sich stattdessen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln für gesunde Arbeitsplätze einsetzen“, so Oliver Jonischkeit.

Der Gewerkschaftliche Linksblock lehnt auch den Vorschlag der Gesundheitsbetriebe in der Wirtschaftskammer ab, 500 Euro für persönliche Gesundheitsförderung absetzbar zu machen. Sinnvoller sind gesundheitsfördernde Maßnahmen wie eine deutliche Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich, einer sechsten Urlaubswoche für alle oder ein Ende der „All-in-Verträge“, bei denen Menschen wie Zitronen ausgepresst werden und oft dem Burn-Out entgegen taumeln.