Höchste Zeit für eine Arbeitszeitverkürzung
- Montag, 8. Oktober 2012 @ 02:28
Laut einer jüngsten Studie ist Österreich mit 41,8 Stunden nach Großbritannien (42,2 Stunden) Vize-Europameister bei der realen durchschnittlichen Wochenarbeitszeit. Am anderen Ende der Skala rangieren Dänemark (37,7), Italien (38,8) und Frankreich (39,5 Stunden pro Woche). Auf diese von Eurostat veröffentlichten Fakten weist die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) hin. Damit leisten die Lohnabhängigen in Österreich gemessen an der üblichen 40-Stundenwoche durchschnittlich 1,8 Überstunden pro Woche, gemessen an der in mehreren Branchen schon erreichten 38-Stundenwoche sogar 3,8 Überstunden wöchentlich.
2011 wurden 303 Millionen Überstunden (Männer 217,8 Millionen, Frauen 85,3 Millionen), was rechnerisch mehr als 150.000 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht: „Besonders empörend ist dabei, dass 66,9 Millionen Überstunden von den lohnabhängig Beschäftigten ohne Bezahlung oder Zeitausgleich geleistet werden mußten“, so GLB-Bundesvorsitzender Josef Stingl.
Die Kehrseite ist der wachsende Anteil prekarisierter Arbeitsverhältnisse, vor allem das Wachstum der Teilzeitarbeit: So waren 2011 bereits 49 Prozent der Frauen, hingegen nur 14 Prozent der Männer, in Teilzeit oder einer anderen atypischen Arbeitsform beschäftigt.
Das alles sind für den GLB deutliche Argumente für eine die längst fällige allgemeine Arbeitszeitverkürzung: „Denn es ist widersinnig, wenn auf der einen Seite ein Teil der Beschäftigten Überstunden Ende nie leisten muss, andererseits aber eine hohe Arbeitslosigkeit vorhanden ist und immer mehr Menschen in atypische Arbeitsverhältnisse wie Teilzeit abgedrängt werden“, meint Stingl.
Während der ÖGB seit 1986 regelmäßig bei jedem Kongress die 35-Stundenwoche verlangte ließen sich die Gewerkschaften realpolitisch auf die berüchtigte Flexibilisierung nach den Wünschen des Kapitals ein, mit dem Ergebnis der längsten Arbeitszeit in der ganzen EU. Gemessen an der Produktivität der Wirtschaft wäre hingegen sogar schon eine 30-Stundenwoche möglich, die von Experten als der neue Standard betrachtet wird, soll die Prekarisierung wirksam eingedämmt werden.
Nicht gelten lässt der GLB auch, dass ein bestimmter Lebensstandard nur durch ständige Überstundenleistung ermöglicht wird: „Es ist Aufgabe einer offensiven Lohnpolitik der Gewerkschaften dafür zu sorgen, dass dieser Lebensstandard auch ohne Überstundenzwang möglich ist“, so Stingl.
Der GLB hat unter dem Motto „Kürzer arbeiten, besser leben“ einen ÖGB-Mitgliederantrag an den 2013 stattfindenden ÖGB-Kongress gestartet, der online unter www.sozialsteuern.at unterstützt werden kann. Dabei werden die 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und ein gesetzlicher Mindestlohn von zehn Euro pro Stunde gefordert.
2011 wurden 303 Millionen Überstunden (Männer 217,8 Millionen, Frauen 85,3 Millionen), was rechnerisch mehr als 150.000 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht: „Besonders empörend ist dabei, dass 66,9 Millionen Überstunden von den lohnabhängig Beschäftigten ohne Bezahlung oder Zeitausgleich geleistet werden mußten“, so GLB-Bundesvorsitzender Josef Stingl.
Die Kehrseite ist der wachsende Anteil prekarisierter Arbeitsverhältnisse, vor allem das Wachstum der Teilzeitarbeit: So waren 2011 bereits 49 Prozent der Frauen, hingegen nur 14 Prozent der Männer, in Teilzeit oder einer anderen atypischen Arbeitsform beschäftigt.
Das alles sind für den GLB deutliche Argumente für eine die längst fällige allgemeine Arbeitszeitverkürzung: „Denn es ist widersinnig, wenn auf der einen Seite ein Teil der Beschäftigten Überstunden Ende nie leisten muss, andererseits aber eine hohe Arbeitslosigkeit vorhanden ist und immer mehr Menschen in atypische Arbeitsverhältnisse wie Teilzeit abgedrängt werden“, meint Stingl.
Während der ÖGB seit 1986 regelmäßig bei jedem Kongress die 35-Stundenwoche verlangte ließen sich die Gewerkschaften realpolitisch auf die berüchtigte Flexibilisierung nach den Wünschen des Kapitals ein, mit dem Ergebnis der längsten Arbeitszeit in der ganzen EU. Gemessen an der Produktivität der Wirtschaft wäre hingegen sogar schon eine 30-Stundenwoche möglich, die von Experten als der neue Standard betrachtet wird, soll die Prekarisierung wirksam eingedämmt werden.
Nicht gelten lässt der GLB auch, dass ein bestimmter Lebensstandard nur durch ständige Überstundenleistung ermöglicht wird: „Es ist Aufgabe einer offensiven Lohnpolitik der Gewerkschaften dafür zu sorgen, dass dieser Lebensstandard auch ohne Überstundenzwang möglich ist“, so Stingl.
Der GLB hat unter dem Motto „Kürzer arbeiten, besser leben“ einen ÖGB-Mitgliederantrag an den 2013 stattfindenden ÖGB-Kongress gestartet, der online unter www.sozialsteuern.at unterstützt werden kann. Dabei werden die 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und ein gesetzlicher Mindestlohn von zehn Euro pro Stunde gefordert.