Höchste Zeit für die Wertschöpfungsabgabe
- Dienstag, 15. Dezember 2015 @ 14:42

Einmal mehr wird damit die berüchtigte Leitl-Formel „Die Gewinne von heute sind die Arbeitsplätze von morgen“ widerlegt, weil die Eigentümer einen viel zu großen Anteil des von den Lohnabhängigen erarbeiteten Mehrwerts statt in die Unternehmen zu investieren am Kapitalmarkt verzocken: „Nicht genug damit, verstärkt die Kapitalseite mit niedrigen KV-Abschlüssen und dem immer stärkeren Druck zur Senkung von Lohnnebenkosten das Verhältnis zwischen Produktivität und Lohn und führt damit die Sonntagsreden von sozialer Marktwirtschaft und Sozialpartnerschaft ad absurdum“, so Stingl.
Nach Meinung des GLB ist es höchst an der Zeit die vom damaligen Sozialminister Alfred Dallinger (SPÖ) bereits 1983 erstmals angedachte und medial als „Maschinensteuer“, „Experimentierfeld für linke Steuerideen“, „Vertreibungssteuer“ und „Unfug“ diffamierte Wertschöpfungsabgabe auf die Tagesordnung zu setzen. Konkret fordert der GLB die Bemessung der Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung sowie der Kommunalsteuer nach der gesamten Wertschöpfung statt wie derzeit nach der reinen Lohnsumme vorzunehmen.
Leider folgte der „Wiederentdeckung“ der Dallinger-Vision durch den jetzigen Sozialminister Rudolf Hundstorfer bis dato keine Taten, bemängelt Stingl. Dass die ÖVP das Thema als „Belastungsidee aus der roten Mottenkiste“ abzustempeln versucht zeigt, dass damit beim Kapital und seinen Sprachrohren ein wunder Punkt getroffen wird. Der GLB hat die Notwendigkeit einer Wertschöpfungsabgabe mit einem Antrag in der oö Arbeiterkammervollversammlung im Mai 2015 thematisiert.