Haberleitner schließt daily Filialen - nicht die Gewerkschaft
- Donnerstag, 30. Mai 2013 @ 15:02
Energisch weist GLB-Arbeiterkammerrat Kurt Luttenberger die Schuldzuweisung von Daily-Besitzer Rudolf Haberleitner an die Gewerkschaften zurück. Dieser hatte Mittwoch angekündigt, 180 der 885 Fillialen in Österreich zu schließen und damit 560 Beschäftigten ihrer Arbeitsplätze zu berauben. Der Gewerkschaft warf er vor, mit dem Widerstand gegen die Sonntagsöffnung von daily, seinem Unternehmen 20 Millionen Euro Schaden zugefügt zu haben. "Damit will er offensichtlich den Interessenvertretern der Schlecker-daily-Beschäftigten die Schuld an den Arbeitsplatzstreichung zuschieben", empört sich Luttenberger. In Wahrheit sei es aber wohl so, dass Haberleitner von Anfang an eine Bresche für eine Sonntagsöffnung schlagen wollte. Seine Restrukturierungsgesellschaft TAP 09, ein Private Equity-Fonds, versprach nach dem Kauf der Schlecker Filialen auf ihrer webseite: "Die Renditeerwartung für den Investor beträgt > 20 % p.a. inkl. einer laufenden Verzinsung in der Höhe von 3 Monats-Euribor + 300 BP."
Luttenberger erinnert daran, dass Handelsprofessor Peter Schnedlitz, Vorstand des Instituts für Handel und Marketing, bei der Übernahme von Schlecker durch Haberleitner warnte: „Insgesamt gibt es im Drogeriemarktbereich in Österreich, wo die Gewinnspannen geringer sind als in anderen Handelsbereichen, aber kein Wachstum, sondern einen Verdrängungswettbewerb.“
"Diesen Verdrängungswettbewerb wollte Haberleitner mit seiner Sonntagsöffnung offensichtlich auf dem Rücken der Beschäftigten gewinnen. Ihre Sonntagsarbeit sollte die Renditeerwartung realisieren", erklärte Luttenberger.
"Wenn Überkapazitäten im Handel aufgebaut werden, die Menschen weniger Geld zur Verfügung haben, weil Reallohn und Realpensionen sinken, die Arbeitslosigkeit zunimmt, spüren das die Handelskonzerne. Die VerliererInnen sind aber nicht die Besitzer der Konzerne sondern die Beschäftigten. Höhere Reallöhne und Arbeitszeitverkürzung könnten Auswege sein."
Oder aber, fragt sich Luttenberger, ging es von Anfang an gar nicht um die Nahversorgung, sondern um Überlegungen Spielcafes aus den Standorten zu machen. Nachdem der Glücksspielkonzern Novomatic zuerst eingestiegen und nach dem Aus für die Sonntagsöffnung wieder ausgestiegen ist, drängen sich solche Fragen schon auf, gibt der AK-Rat zu bedenken.
Luttenberger erinnert daran, dass Handelsprofessor Peter Schnedlitz, Vorstand des Instituts für Handel und Marketing, bei der Übernahme von Schlecker durch Haberleitner warnte: „Insgesamt gibt es im Drogeriemarktbereich in Österreich, wo die Gewinnspannen geringer sind als in anderen Handelsbereichen, aber kein Wachstum, sondern einen Verdrängungswettbewerb.“
"Diesen Verdrängungswettbewerb wollte Haberleitner mit seiner Sonntagsöffnung offensichtlich auf dem Rücken der Beschäftigten gewinnen. Ihre Sonntagsarbeit sollte die Renditeerwartung realisieren", erklärte Luttenberger.
"Wenn Überkapazitäten im Handel aufgebaut werden, die Menschen weniger Geld zur Verfügung haben, weil Reallohn und Realpensionen sinken, die Arbeitslosigkeit zunimmt, spüren das die Handelskonzerne. Die VerliererInnen sind aber nicht die Besitzer der Konzerne sondern die Beschäftigten. Höhere Reallöhne und Arbeitszeitverkürzung könnten Auswege sein."
Oder aber, fragt sich Luttenberger, ging es von Anfang an gar nicht um die Nahversorgung, sondern um Überlegungen Spielcafes aus den Standorten zu machen. Nachdem der Glücksspielkonzern Novomatic zuerst eingestiegen und nach dem Aus für die Sonntagsöffnung wieder ausgestiegen ist, drängen sich solche Fragen schon auf, gibt der AK-Rat zu bedenken.