GLB-Betriebsrätin Hilde Tragler zum Umbau von Magna
- Freitag, 9. November 2012 @ 20:27
Ein Bericht der "Presse" (9.11.2012)
Magna will seine Unternehmensstruktur in Österreich verändern, um den Metallerkollektivvertrag umgehen zu können. Betroffen ist hauptsächlich das Puch-Werk in Graz. Ein Lokalaugenschein in Thondorf. Neben dem Tor LH, einem der Eingänge des Magna-Werks in Graz-Thondorf, steht immer noch das Steyr-Puch-Emblem. Einst drehte es sich auf dem Dach des Puch-Hochhauses. Es ist Relikt aus einer Zeit, in welcher in Graz Haflinger und Pinzgauer vom Band liefen. Hilde Tragler könnte man ebenso als Puch-Urgestein bezeichnen. Seit 1985 arbeitet sie hier. Es war eine Zeit, in der den Arbeitern hohe Wertschätzung entgegengebracht worden ist. „Da hat sich die Geschäftsführung für unsere Leistungen noch bedankt“, sagt die Betriebsrätin im Gespräch mit der „Presse“.
„Heute geht es nur mehr um geringere Löhne oder flexiblere Arbeitszeiten. Aber was heißt flexiblere Arbeitszeiten", fragt Tragler, um im nächsten Atemzug selbst zu antworten. „Wir sollen für weniger Geld länger arbeiten, immer mehr Arbeit mit weniger Personal bewältigen."
Jetzt sei die Stimmung in der Belegschaft fürchterlich: Magna-Europa-Chef Günther Apfalter hat gedroht, die Produktion in Richtung Osteuropa abzuziehen. Außerdem wurden Umstrukturierungspläne bekannt: Einige Bereiche von Magna sollen ausgegliedert werden, um den Metallerkollektivvertrag zu umgehen. „Alle haben wir Angst um unseren Job", sagt Tragler.
2000 Mitarbeiter zittern
Bis zu 2000 Mitarbeiter sind von Magnas geplantem Ausstieg aus dem Metaller-Kollektivvertrag betroffen. Laut einem Bericht des „Standard" sollen für die Bereiche Services und Engineering neue Gesellschaften gegründet werden. Für diese würden die günstigeren Gewerbe- und Handelskollektivverträge gelten. Für die Mitarbeiter könnte das eine Erhöhung der Arbeitszeit sowie Einbußen bei Zuschlägen bedeuten.
Auf Nachfrage der „Presse" sagte Magna-Konzernsprecherin Lea Treese: „Magna Steyr führt aktuell konstruktive Verhandlungen mit dem Betriebsrat zu einer möglichen Umstrukturierung der Magna Steyr Fahrzeugtechnik AG & Co. KG. Solange Gespräche laufen, wäre es verfrüht, diese zu kommentieren." Von Gesprächen hat Betriebsrätin Tragler wenig mitbekommen. Das meiste erfahre sie aus den Medien. „Wenn man Informationen bekommt, ist eh schon alles gelaufen."
Quelle: http://diepresse.com/home/wirtschaft/...6266BA0.p3
Magna will seine Unternehmensstruktur in Österreich verändern, um den Metallerkollektivvertrag umgehen zu können. Betroffen ist hauptsächlich das Puch-Werk in Graz. Ein Lokalaugenschein in Thondorf. Neben dem Tor LH, einem der Eingänge des Magna-Werks in Graz-Thondorf, steht immer noch das Steyr-Puch-Emblem. Einst drehte es sich auf dem Dach des Puch-Hochhauses. Es ist Relikt aus einer Zeit, in welcher in Graz Haflinger und Pinzgauer vom Band liefen. Hilde Tragler könnte man ebenso als Puch-Urgestein bezeichnen. Seit 1985 arbeitet sie hier. Es war eine Zeit, in der den Arbeitern hohe Wertschätzung entgegengebracht worden ist. „Da hat sich die Geschäftsführung für unsere Leistungen noch bedankt“, sagt die Betriebsrätin im Gespräch mit der „Presse“.
„Heute geht es nur mehr um geringere Löhne oder flexiblere Arbeitszeiten. Aber was heißt flexiblere Arbeitszeiten", fragt Tragler, um im nächsten Atemzug selbst zu antworten. „Wir sollen für weniger Geld länger arbeiten, immer mehr Arbeit mit weniger Personal bewältigen."
Jetzt sei die Stimmung in der Belegschaft fürchterlich: Magna-Europa-Chef Günther Apfalter hat gedroht, die Produktion in Richtung Osteuropa abzuziehen. Außerdem wurden Umstrukturierungspläne bekannt: Einige Bereiche von Magna sollen ausgegliedert werden, um den Metallerkollektivvertrag zu umgehen. „Alle haben wir Angst um unseren Job", sagt Tragler.
2000 Mitarbeiter zittern
Bis zu 2000 Mitarbeiter sind von Magnas geplantem Ausstieg aus dem Metaller-Kollektivvertrag betroffen. Laut einem Bericht des „Standard" sollen für die Bereiche Services und Engineering neue Gesellschaften gegründet werden. Für diese würden die günstigeren Gewerbe- und Handelskollektivverträge gelten. Für die Mitarbeiter könnte das eine Erhöhung der Arbeitszeit sowie Einbußen bei Zuschlägen bedeuten.
Auf Nachfrage der „Presse" sagte Magna-Konzernsprecherin Lea Treese: „Magna Steyr führt aktuell konstruktive Verhandlungen mit dem Betriebsrat zu einer möglichen Umstrukturierung der Magna Steyr Fahrzeugtechnik AG & Co. KG. Solange Gespräche laufen, wäre es verfrüht, diese zu kommentieren." Von Gesprächen hat Betriebsrätin Tragler wenig mitbekommen. Das meiste erfahre sie aus den Medien. „Wenn man Informationen bekommt, ist eh schon alles gelaufen."
Quelle: http://diepresse.com/home/wirtschaft/...6266BA0.p3