GLB: Probleme bei der ärztlichen Grundversorgung sind systembedingt!
- Freitag, 17. März 2017 @ 11:16
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Eine zweite Front im Gesundheitswesen hat die neue Ministerin gegen die langen Behandlungstermin-Wartezeiten für Kassenpatient_innen eröffnet. GLB-Vorsitzender Stingl sieht dabei eine - von der Politik verordnete - "systembedingte Zwei-Klassen-Medizin": "durch die quartalsweise Deckelung der Kassenvertragsbehandlungen schieben die Ärzt_innen die Behandlungstermine ins nächste oder oft gar übernächste Quartal, um die Behandlung auch von der Kasse honoriert zu bekommen. Private Zusatzversicherungen zahlen unabhängig von der Anzahl der Behandlungen, Privatpatient_innen kommen daher weitaus früher zu einem Termin!"
Um beider Dinge Herr zu werden, empfiehlt der Linksgewerkschafter einen Blick nach Finnland. Dort sind die Kassenärzt_innen keine selbstständigen Unternehmer_innen, sondern von der Krankenkasse angestellt. "Kasseneigene Primärversorgungszentren werden so selbstverständlich und die Deckelung der Behandlungsanzahl illusorisch", meint Stingl abschließend.