Gesetzlicher Mindestlohn als Schritt zur Reduzierung der Lohnschere
- Donnerstag, 27. Februar 2014 @ 08:59

Es ist wahrlich beschämend, dass Österreich zwar das zweitreichste Land der EU gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist, gleichzeitig aber laut Eurostat mit 23,4 Prozent die zweithöchste Lohnschere in Europa aufweist. Beschämend ist aber ebenso, dass ÖGB und Arbeiterkammer dies zwar seit Jahren wissen, dies aber in ihrer praktischen Politik keinen Niederschlag findet.
Stingl verweist als Gegenbeispiel auf den ÖVP-Wirtschaftsflügel, der durch entsprechenden Druck auf die Regierung und Nachverhandlungen wesentliche Zugeständnisse für ihre Klientel erreicht hat: „Daran sollten sich die Spitzen von ÖGB und Arbeiterkammer ein Beispiel nehmen, statt sich in sozialpartnerschaftlicher Unterwürfigkeit zu üben und die Interessen ihrer Mitglieder aus parteipolitischer Räson dem neoliberalen Crash-Kurs von Kanzler Werner Faymann zu opfern“ so Stingl.
Anliegen wie ein gesetzlicher Mindestlohn, die umgehende Senkung des hohen Eingangssteuersatzes bei der Lohnsteuer, die Eindämmung des Wildwuchses bei Teilzeitarbeit dem bereits die Hälfte der Frauen ausgeliefert ist, die Zurückdrängung der Prekarisierung oder der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen dulden keinen Aufschub und verlangen entschiedene politische Initiativen von Arbeiterkammer und ÖGB.