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Eders Adlatus

  • Donnerstag, 17. April 2014 @ 21:36
OÖ „Mit Politikern umgibt sich Eder hingegen kaum, parteipolitische Vorliegen sind ihm nicht zu entlocken“ schreiben die „OÖN“ in einer Sonderbeilage zum Wirtschaftspreis „Pegasus“. Und das selbsternannte „Landeshauptblatt“ ergänzt „Ein gutes Verhältnis pflegt Eder zum Betriebsrat. Deren Vorsitzender Hans-Karl Schaller streut ihm Rosen“. Wie wahr. Wer vor kurzem im „Oberösterreich heute“ des ORF Schaller im Interview zu den Sparplänen Eders hörte musste den Eindruck gewinnen, dass nicht der Betriebsrat, sondern der Vorstand gesprochen hatte. Und auch in den „OÖN“ verkündet Schaller klar „Wir stehen zu unseren Zielen, Nummer eins in Europa zu sein und die Stahlproduktion zu erhöhen“. Denn, so Schaller, „die Kollegen reagieren sensibler auf den Aktienkurs“.

Dass die voestalpine einst ein florierendes Staatsunternehmen war, das bis zur internationalen Staatskrise Mitte der 1980er hohe Dividenden an den Staat ablieferte ist heute längst vergessen. Denn kassiert wird heute von den Aktionär_innen und das nicht zu knapp. Der dem Vernehmen nach so wie sein Adlatus Schaller auch der SPÖ zuzurechnende Eder agiert als deren bester Sachwalter und verkündet heute noch, dass die Vollprivatisierung im Herbst 2003 die glücklichste Stunde seines Lebens war.

Und er weiß, was er an „seinem“ Betriebsrat Schaller hat. So konnte Eder den politischen Multifunktionär Schaller (ZBRV, AK-Vorstand, Landtagsabgeordneter) 2011 sogar für eine Kampagne der Industriellenvereinigung unter dem Titel „Stoppt die Steuerlawine“ einspannen. Was sogar bei der Arbeiterkammer Unmut auslöste, stand die Kampagne doch völlig konträr zu den Forderungen von AK und ÖGB nach höherer Vermögensbesteuerung.