Change your Shoes
- Donnerstag, 30. Juli 2015 @ 10:35
Clean Clothes Kampagne tritt für faire Schuhindustrie ein. Zum Start fordert die Kampagne "Change your Shoes" mehr Transparenz für SchuhkonsumentInnen und ruft zum virtuellen Marsch nach Brüssel auf. Mit der Aufforderung „Schauen Sie runter. Wissen Sie wie Ihre Schuhe produziert werden?“ startet die österreichische Clean Clothes Kampagne heute eine Initiative für mehr Informationen zu den Produktionsbedingungen in Österreich verkaufter Schuhe. Dafür wurde eine „Schrittzähler-App“ entwickelt, durch die KonsumentInnen diesen Wunsch zum Ausdruck bringen können.
„Konsumentinnen und Konsumenten haben das Recht zu wissen, ob Ausbeutung und Gift an ihren Schuhen kleben“, verdeutlicht Michaela Königshofer von der Clean Clothes Kampagne diese Forderung nach Transparenz.
Woher kommen unsere Schuhe?
Im Jahr 2013 wurden weltweit 22 Milliarden Paar Schuhe produziert. Das sind drei Paar Schuhe pro Person weltweit. Davon wird der überwiegende Teil – ca. 40 Prozent – in Europa verkauft, gefolgt von China und den USA. Durchschnittlich kauft jede/r ÖsterreicherIn laut der Wirtschaftskammer Österreich sechs Paar Schuhe pro Jahr und gibt dafür 194 Euro aus. Rund zwei Prozent von dem, was hierzulande ein Paar Schuhe kostet, bekommt die NäherIn für die Herstellung. Informationen über die Produktionsbedingungen von Schuhen sind kaum verfügbar. „Es ist für die Konsumentinnen und Konsumenten weder nachvollziehbar ob die Näherinnen und Näher für ihrer Arbeit einen existenzsichernden Lohn erhalten haben, noch ob das verarbeitete Leder das giftige Chrom VI enthalten könnte“, kritisiert Königshofer von der Clean Clothes Kampagne.
Wissen Sie wie Ihre Schuhe produziert werden?
Im „Europäischen Jahr für Entwicklung“ will die Clean Clothes Kampagne unter dem Motto „Change your Shoes“ verstärkt den Zusammenhang zwischen unserem Einkaufsverhalten und den Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern aufzeigen. „Die Ausbeutung von Mensch und Natur hat nicht nur negative Konsequenzen für die Arbeiterinnen und Arbeiter in Indien, Indonesien oder China, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger hier in Europa“, gibt Königshofer zu bedenken.
Menschen in den Gerbereien der Billiglohnländer sind krebserregenden Stoffen oft direkt ausgesetzt. „Gesundheitsschädliche Chemikalien, die in der Gerbung eingesetzt werden, bleiben nicht in den Produktionsstätten zurück. Über die Schuhe und das Leder kommen sie zu uns, und unsere Kinder tragen diese an ihren Füßen“, verdeutlicht Königshofer die Auswirkungen einer globalisierten Schuhindustrie. Eine 2012 veröffentlichte Studie des dänischen Umweltministeriums zeigte auf, dass 44 Prozent der getesteten Männer-, Frauen- und Kinderschuhe Chrom VI enthielten.
Mehrzahl der Menschen weiß nichts über Produktionsbedingungen
Das Meinungsforschungsinstitut Nielsen befragte im Auftrag der Clean Clothes Kampagne im Juni 2015 europaweit 10.000 BürgerInnen zu ihrem Wissensstand bezüglich der Herkunft ihrer Schuhe. Das Ergebnis - 50 Prozent der Befragten haben kein oder nur wenig Wissen darüber. Laut der Studie sind 63 Prozent der EuropäerInnen der Meinung, dass die EU rechtliche Rahmenbedingungen schaffen soll, die sicherstellen, dass Waren, die auf den europäischen Markt kommen unter Einhaltung der Arbeitsrechte produziert werden.
„Es ist erschreckend, wie wenig die Menschen über die Herkunft ihrer Schuhe wissen“, kommentiert Königshofer das Ergebnis der Befragung. Deswegen startet die Clean Clothes Kampagne heute ihre Schrittzähler-App „Change your Shoes“. „Mit unserer App kann jede und jeder - ob spazierend, gehend oder im Laufschritt - seine Schritte zählen. Die gesammelten Schritte tragen zu einem virtuellen Marsch nach Brüssel bei, der die Forderung nach mehr Transparenz und klaren Regulierungen gegenüber der EU unterstützen soll, erklärt Königshofer die Idee der App.
Österreichische Umweltzeichen für Schuhe
Dass faire Produktionsstandards und Transparenz möglich sind, zeigt das neue Österreichische Umweltzeichen für Schuhe. Das Gütesiegel fordert die Bezahlung von Existenzlöhnen und verbietet die Verwendung von Chrom gegerbtem Leder. Die Kriterien folgen einem ganzheitlichen Ansatz von der Herkunft der Ausgangsmaterialien bis hin zur Endfertigung.
Quelle und Infos: www.cleanclothes.at
„Konsumentinnen und Konsumenten haben das Recht zu wissen, ob Ausbeutung und Gift an ihren Schuhen kleben“, verdeutlicht Michaela Königshofer von der Clean Clothes Kampagne diese Forderung nach Transparenz.
Woher kommen unsere Schuhe?
Im Jahr 2013 wurden weltweit 22 Milliarden Paar Schuhe produziert. Das sind drei Paar Schuhe pro Person weltweit. Davon wird der überwiegende Teil – ca. 40 Prozent – in Europa verkauft, gefolgt von China und den USA. Durchschnittlich kauft jede/r ÖsterreicherIn laut der Wirtschaftskammer Österreich sechs Paar Schuhe pro Jahr und gibt dafür 194 Euro aus. Rund zwei Prozent von dem, was hierzulande ein Paar Schuhe kostet, bekommt die NäherIn für die Herstellung. Informationen über die Produktionsbedingungen von Schuhen sind kaum verfügbar. „Es ist für die Konsumentinnen und Konsumenten weder nachvollziehbar ob die Näherinnen und Näher für ihrer Arbeit einen existenzsichernden Lohn erhalten haben, noch ob das verarbeitete Leder das giftige Chrom VI enthalten könnte“, kritisiert Königshofer von der Clean Clothes Kampagne.
Wissen Sie wie Ihre Schuhe produziert werden?
Im „Europäischen Jahr für Entwicklung“ will die Clean Clothes Kampagne unter dem Motto „Change your Shoes“ verstärkt den Zusammenhang zwischen unserem Einkaufsverhalten und den Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern aufzeigen. „Die Ausbeutung von Mensch und Natur hat nicht nur negative Konsequenzen für die Arbeiterinnen und Arbeiter in Indien, Indonesien oder China, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger hier in Europa“, gibt Königshofer zu bedenken.
Menschen in den Gerbereien der Billiglohnländer sind krebserregenden Stoffen oft direkt ausgesetzt. „Gesundheitsschädliche Chemikalien, die in der Gerbung eingesetzt werden, bleiben nicht in den Produktionsstätten zurück. Über die Schuhe und das Leder kommen sie zu uns, und unsere Kinder tragen diese an ihren Füßen“, verdeutlicht Königshofer die Auswirkungen einer globalisierten Schuhindustrie. Eine 2012 veröffentlichte Studie des dänischen Umweltministeriums zeigte auf, dass 44 Prozent der getesteten Männer-, Frauen- und Kinderschuhe Chrom VI enthielten.
Mehrzahl der Menschen weiß nichts über Produktionsbedingungen
Das Meinungsforschungsinstitut Nielsen befragte im Auftrag der Clean Clothes Kampagne im Juni 2015 europaweit 10.000 BürgerInnen zu ihrem Wissensstand bezüglich der Herkunft ihrer Schuhe. Das Ergebnis - 50 Prozent der Befragten haben kein oder nur wenig Wissen darüber. Laut der Studie sind 63 Prozent der EuropäerInnen der Meinung, dass die EU rechtliche Rahmenbedingungen schaffen soll, die sicherstellen, dass Waren, die auf den europäischen Markt kommen unter Einhaltung der Arbeitsrechte produziert werden.
„Es ist erschreckend, wie wenig die Menschen über die Herkunft ihrer Schuhe wissen“, kommentiert Königshofer das Ergebnis der Befragung. Deswegen startet die Clean Clothes Kampagne heute ihre Schrittzähler-App „Change your Shoes“. „Mit unserer App kann jede und jeder - ob spazierend, gehend oder im Laufschritt - seine Schritte zählen. Die gesammelten Schritte tragen zu einem virtuellen Marsch nach Brüssel bei, der die Forderung nach mehr Transparenz und klaren Regulierungen gegenüber der EU unterstützen soll, erklärt Königshofer die Idee der App.
Österreichische Umweltzeichen für Schuhe
Dass faire Produktionsstandards und Transparenz möglich sind, zeigt das neue Österreichische Umweltzeichen für Schuhe. Das Gütesiegel fordert die Bezahlung von Existenzlöhnen und verbietet die Verwendung von Chrom gegerbtem Leder. Die Kriterien folgen einem ganzheitlichen Ansatz von der Herkunft der Ausgangsmaterialien bis hin zur Endfertigung.
Quelle und Infos: www.cleanclothes.at