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ARGE Daten: ELGA hält nicht, was es verspricht

  • Mittwoch, 8. Januar 2014 @ 09:40
Service Das Jahr fängt ja gut an, werden sich viele angesichts der neu entflammten ELGA-Debatte gedacht haben. Tatsächlich Neues, im Sinne einer effizienten Gesundheitspolitik und verbesserten Gesundheitsbetreuung, ist nicht gekommen. Selbst die groß angekündigten „ELGA-Pilot“-Projekte entpuppen sich als alter Wein in neuen Schläuchen. Seit 2008 betreibt der Krankenanstaltenverbund Wien ein integriertes Patienteninformationssystem, seit 2014 wird es ELGA genannt. Faktum ist, ELGA hält nicht, was es verspricht. Keine verbesserte Gesundheitsversorgung, sondern ein Sammelsurium an Listen, Dateien und Datenbanken. Zumindest noch bis 2022 wird mit den echten Gesundheitsdaten der Bevölkerung experimentiert.

Neu ist aber seit 1.1.2014 die Möglichkeit zum ELGA-Widerspruch („OptOut“).
Wem seine sensiblen Gesundheitsdaten zu schade für fragwürdige IT-Experimente sind und wer die Daten nicht Bürokraten, NSA und Landesfürsten frei Haus liefern will, sollte „zur Sicherheit“ Widerspruch einlegen. Die ARGE DATEN hat die wichtigsten Punkte zusammen gefasst und ein gesetzeskonformes, einfaches Widerspruchsformular entwickelt. Jeder sollte sich fünf Minuten Zeit nehmen, es ausfüllen und wegschicken. Soviel sollte jedem seine Gesundheit und sein Grundrecht auf Privatsphäre wert sein.

ELGA (elektronische Gesundheitsakte) ist intransparent

ELGA (elektronische Gesundheitsakte) ist intransparent und nützt nur der Gesundheits-Bürokratie - wer jetzt ELGA Opt-Out nützt schützt seine sensiblen Daten vor den ELGA-Kinderkranheiten - keinerlei Nachteile für die Gesundheitsversorgung zu erwarten - Rascher Ausstieg aus ELGA http://www.argedaten.at/elga-online-optout

Eigentlich wäre der elektronische Gesundheitsakt eine tolle Sache. Auf Knopfdruck hat jeder Arzt immer genau die für seine Betreuung erforderlichen Daten verfügbar. Das österreichische ELGA ist jedoch kein integriertes Informationssystem, sondern ein konfues Sammelsurium von Befunden, Listen, Registern, zentral und dezentral abgespeicherten Informationen, zersplittert wie das österreichische Gesundheitswesen. Laut ELGA-Gesetz gibt es keine zentrale verantwortliche Stelle, im Falle eines Missbrauchs besteht für die Patienten die Gefahr zwischen den verschiedenen „ELGA-Systempartnern“ hin und her geschickt zu werden.

Statt einer umfassenden Gesundheitsreform, die mehrere Milliaden Euro jährlich einsparen könnte, werden die Bürger mit einem hunderte Millionen teuren undurchsichtigen IT-Projekt abgespeist. Weit über 100.000 Personen werden Zugriff auf die auf hunderten Computern verstreuten Gesundheitsdaten haben.

Hans G. Zeger, Obmann ARGE DATEN: „Es ist geradezu absurd. Je weniger jemand mit der Gesundheitsbetreuung zu tun hat, desto mehr Zugriffsrechte auf ELGA wird er haben. Während für Ärzte ein kompliziertes und nicht praxistaugliches Berechtigungssystem gilt, werden etwa die sogenannten Ombudsstellen (das sind Beamte im Auftrag der Landesfürsten) unbeschränkten Zugang haben.“ Auch „IKT-Servicestellen“, „Verrechnungsservice“ und das „Gesundheitsmanagement“, allesamt Einrichtungen, die keinerlei Behandlungsinteresse und -befugnis haben, werden laut Gesundheitstelematikverordnung des Bundesminister Stöger unbeschränkt Zugriff auf ELGA-Daten haben.

Jetzt Opt-Out!

Ob ELGA je funktionieren wird, daran zweifeln viele Gesundheitspraktiker. Fest steht, dass vergleichbare Projekte in mehreren europäischen Staaten gescheitert sind. Meist nachdem mehrere hundert Millionen Gesundheits-EURO in waghalsige IT-Projekte verpulvert wurden. Wer keine Experimente mit seinen sensiblen Gesundheitsdaten will, sollte daher jetzt ein OptOut machen. Für die Gesundheitsversorgung hat er nichts zu befürchten. Im ELGA-Gesetz wird garantiert, dass alle Personen, die nicht an ELGA teilnehmen denselben Versorgungsstandard erwarten können.

Die ARGE DATEN hat einen Link zum raschen Ausstieg aus ELGA geschaffen:
http://www.argedaten.at/elga-online-optout (Ausfüllhilfe http://ftp.freenet.at/ges/elga-online...t-info.pdf). Weitere Informationen und alternative Varianten zum ELGA-Widerspruch: http://www.argedaten.at/elga-optout

ELGA bleibt für lange Zeit eine technokratische Spielwiese

Selbst wenn die optimistischen Prognosen des Gesundheitsministeriums halten, ist mit der sinnvollen Verwendung von ELGA-Daten erst ab 2022 zu rechnen.
Genügend Zeit für jeden Patienten sich ein eigenes Bild von der Funktionsfähigkeit von ELGA zu machen. Sollte es in dieser Zeit praxistauglich werden, dann kann sich jeder, ohne Kosten und sonstige Nachteile in ELGA wieder hineinoptieren.

Die jetzt angekündigten ELGA-Pilot“versuche“ tragen nichts zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung bei. So verwendet der Krankenanstaltenverbund Wien schon seit 2008 ein integriertes Befundinformationssystem, dass jetzt 2014 zum ELGA-System umgetauft wird.

Quelle und Info: ARGE Daten