Altersarmut als Perspektive?
- Mittwoch, 6. Februar 2013 @ 12:36
Von Lilian Stadler
Als „Solidaropfer zum Stabilitätspaket“ hatten die Präsidenten des Seniorenrates, Khol und Blecha, im vorauseilenden sozialpartnerschaftlichen Gehorsam bei den Verhandlungen für die Pensionsanpassung 2013 großzügig auf ein Prozent der statistisch ausgewiesenen Inflationsrate verzichtet und auch gleich für das nächste Jahr um 0,8 Prozentpunkte weniger vorgeschlagen. Und das war’s dann auch: 1,8 Prozent Brutto-Anpassung. Umgerechnet auf die durchschnittliche Pensionshöhe (2011) von 987 Euro (Männer 1.300, Frauen 785 Euro) verbleiben da nicht einmal 20 Euro pro Monat, wobei davon noch Sozialversicherung und ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11.000 Euro auch Lohnsteuer abgezogen wird.
Dabei muss man auch bedenken, dass die Inflationsrate jeweils von August des vorvergangenen bis Juli des vergangenen Jahres gemessen wird. Die derzeitige Teuerung, die uns ja brutto für netto trifft, ist darin aber gar nicht einmal enthalten. Der Miniwarenkorb, der den monatlichen Einkauf betrifft, stieg im Berechnungszeitraum immerhin um 5,0 Prozent und wäre angesichts der saftig gestiegenen Preise für Mieten, Benzin, Lebensmittel und kommunale Abgaben ein besserer Verhandlungsansatz für die Abgeltung der Teuerung.
Dass unsere PolitikerInnen sich im Gleichklang ihre Bezüge mit Hinweis auf die Pensionen auch „nur“ um 1,8 Prozent erhöhten, kann hier nur als Verhöhnung der Mehrzahl der PensionistInnen gesehen werden. Denn für Sozialminister Hundstorfer machen 1,8 Prozentpunkte mehr fast 300,-Euro im Monat aus, eine Summe, an die das Gros der PensionistInnen für das ganze Jahr nicht herankommt.
Für künftige PensionistInnen wird die Lage insgesamt noch prekärer, wenn die Berechnung der Pensionshöhe auf die Lebensarbeitszeit umgestellt wird. Altersarmut ist damit vor allem für Frauen vorprogrammiert. Wenn in einem so reichen Land wie Österreich von einem „Altern in Würde“ gesprochen wird, so muss das auch für eine würdige Pensionsanpassung gelten.
Lilian Stadler ist GLB-Aktivistin in Wien und vertritt den Zentralverband der PensionistInnen Österreichs im Seniorenrat
Als „Solidaropfer zum Stabilitätspaket“ hatten die Präsidenten des Seniorenrates, Khol und Blecha, im vorauseilenden sozialpartnerschaftlichen Gehorsam bei den Verhandlungen für die Pensionsanpassung 2013 großzügig auf ein Prozent der statistisch ausgewiesenen Inflationsrate verzichtet und auch gleich für das nächste Jahr um 0,8 Prozentpunkte weniger vorgeschlagen. Und das war’s dann auch: 1,8 Prozent Brutto-Anpassung. Umgerechnet auf die durchschnittliche Pensionshöhe (2011) von 987 Euro (Männer 1.300, Frauen 785 Euro) verbleiben da nicht einmal 20 Euro pro Monat, wobei davon noch Sozialversicherung und ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11.000 Euro auch Lohnsteuer abgezogen wird.
Dabei muss man auch bedenken, dass die Inflationsrate jeweils von August des vorvergangenen bis Juli des vergangenen Jahres gemessen wird. Die derzeitige Teuerung, die uns ja brutto für netto trifft, ist darin aber gar nicht einmal enthalten. Der Miniwarenkorb, der den monatlichen Einkauf betrifft, stieg im Berechnungszeitraum immerhin um 5,0 Prozent und wäre angesichts der saftig gestiegenen Preise für Mieten, Benzin, Lebensmittel und kommunale Abgaben ein besserer Verhandlungsansatz für die Abgeltung der Teuerung.
Dass unsere PolitikerInnen sich im Gleichklang ihre Bezüge mit Hinweis auf die Pensionen auch „nur“ um 1,8 Prozent erhöhten, kann hier nur als Verhöhnung der Mehrzahl der PensionistInnen gesehen werden. Denn für Sozialminister Hundstorfer machen 1,8 Prozentpunkte mehr fast 300,-Euro im Monat aus, eine Summe, an die das Gros der PensionistInnen für das ganze Jahr nicht herankommt.
Für künftige PensionistInnen wird die Lage insgesamt noch prekärer, wenn die Berechnung der Pensionshöhe auf die Lebensarbeitszeit umgestellt wird. Altersarmut ist damit vor allem für Frauen vorprogrammiert. Wenn in einem so reichen Land wie Österreich von einem „Altern in Würde“ gesprochen wird, so muss das auch für eine würdige Pensionsanpassung gelten.
Lilian Stadler ist GLB-Aktivistin in Wien und vertritt den Zentralverband der PensionistInnen Österreichs im Seniorenrat