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30 Stundenwoche und der ÖGB

  • Dienstag, 19. Februar 2013 @ 12:49
Meinung Von Oliver Jonischkeit,
GLB-Bundessekretär

Über hundert Persönlichkeiten forderten kürzlich in einem offenen Brief an die Vorstände der Gewerkschaften, Parteien, Sozial- und Umweltverbände und Kirchenleitungen in Deutschland, sich für eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich einzusetzen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Arbeitszeitverkürzung gibt es ja schon lange – allerdings unbezahlt in Form von Teilzeit oder Arbeitslosigkeit. Dazu findet seit Jahren eine Umverteilung von den Arbeits- zu den Besitzeinkommen statt.

Eigentlich möchte man meinen, dass sich auch der ÖGB über derartige Initiativen freut – war doch die Forderung nach Einführung der 35-Stunden-Woche seit Jahrzehnten ein Klassiker auf ÖGB-Kongressen. Umgesetzt wurde sie freilich nie, die konkrete Forderung verschwand beim letzten Kongress auf einmal – denn wie Bernhard Achitz vom ÖGB in einem Interview mit der „Presse“ meinte, „muss man das Thema heute ein bisschen flexibler angehen. Wir sind überhaupt viel flexibler, als man gemeinhin glaubt“.

Wenn für diese Aussagen sogar Lob aus dem ÖVP-Wirtschaftsbund kommt, sollte das der ÖGB-Führung allerdings zu denken geben. Der Gewerkschaftliche Linksblock im ÖGB freut sich jedenfalls über die deutsche Initiative zur 30-Stunden-Woche und lädt ein, mit einem Mitgliederantrag an den kommenden ÖGB-Bundeskongress von diesem endlich die Umsetzung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich einzufordern. Als ersten Schritt für eine weitere Arbeitszeitverkürzung.

Der Mitgliederantrag ist hier zu finden: http://www.sozialsteuern.at