Für Demokratie und Freiheit
- Freitag, 17. Dezember 2021 @ 12:42
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Ernst kann auf ein Jahrhundert bewegter Lebensjahre zurückblicken. Er wurde von den Nazis verfolgt und zur Flucht nach Großbritannien gezwungen. Als aktiver Kämpfer und Soldat der britischen Armee war er an der Befreiung Europas und Österreichs beteiligt. 1946 kehrte er über Umwege zurück.
Ein Lebensabschnitt in der britischen Besatzungszone in Klagenfurt folgte, wo er als Journalist im Kärntner „Volkswille“ arbeitete. Danach folgten drei Jahre Arbeit in Metallbetrieben. Als Dreher bei den Lastwagen- und Traktorenbauern in Steyr wurde er zum Betriebsrat gewählt. Die Gewerkschaftsfunktion war mit der Arbeit an der Betriebszeitung verbunden. Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde Fettner Redakteur der „Volksstimme“ bis zu deren Ende im Jahr 1991.
Ernst war viele Jahre Mitglied und in den 1980er Jahren Vizepräsident der Journalistengewerkschaft. Als Interessenvertreter der schreibenden Zunft hatte er immer ein Ohr am Puls der Zeit gehabt. Sein besonderes Engagement galt am Ende der 1980er einer besseren sozialen Absicherung und einer ordentlichen Bezahlung der vielen freiberuflich tätigen Journalist*innen.
Ernst Fettner hat unter tatkräftiger Mithilfe von Jana Waldhör als Herausgeberin sein Buch im Frühling 2021 veröffentlicht: „Es ist nicht nur für uns als Familie ein unglaubliches Werk geworden. Ich bin überzeugt, dass auch Menschen, die ihn nicht kennen, das Buch gerne lesen werden.“
Das Buch hat Elemente einer wissenschaftlichen Dokumentation, ist im Kern ein Fachbuch, weist in den Erzählungen belletristische Momente auf und ist aufgrund der zahlreichen Abbildungen fast ein Fotoband.
Ernst Fettner, „Geh‘ du voran“ – Ein Jahrhundert. Hg. v. Jana Waldhör, 2021, CLIO-Verlag, ISBN 978-3-902542-93-9, Gebunden, 184 Seiten, über 200 teils farbige Abbildungen, Preis: 25 Euro
Foto: Ernst Fettner bei der Präsentation seines Buches im Literaturhaus Wien (Foto: Fred Fettner)