Ewiger Fachkräftemangel
- Samstag, 28. Juli 2018 @ 08:00
Sany Samira Shady über die Kürzung der Ausbildungsbeihilfe
Ab 1. September 2018 soll die Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhaltes (DLU) für Lehrlinge in überbetrieblicher Ausbildung drastisch gekürzt werden. Konkret bekommen dann Volljährige in den ersten zwei Lehrjahren anstatt 753 nur noch 325,80 Euro. Der Hintergrund dafür ist, dass die überbetriebliche Ausbildung unattraktiver und auf das „zwingend notwendige Maß“ reduziert werden soll. Der Fokus soll vermehrt auf die Förderung der betrieblichen Ausbildung gelegt werden – so das schwarz-blaue Regierungsprogramm.
Allerdings wird diese Alternative für ein reguläres betriebliches Lehrverhältnis bald für viele nicht mehr leistbar sein. Stattdessen müssen dann womöglich einige einen Hilfsarbeiterjob annehmen und der Rest wird entweder aus finanziellen Gründen keine Ausbildung machen können, prekäre Arbeit annehmen, arbeitslos sein oder viel schlimmer noch: auf der Straße landen.
Mit diesen Einsparungen wirkt man weder dem von der Wirtschaft beklagten Fachkräftemangel entgegen, noch wird es Betriebe dazu bringen vermehrt Lehrlinge auszubilden. Denn die Unternehmer freuen sich dann erst recht über die billigen Arbeitskräfte. Die größten Auswirkungen wird die Kürzung allerdings in Wien haben, wo nur acht Prozent der Betriebe Lehrlinge ausbilden und es folglich die meisten überbetrieblichen Lehrlinge gibt.
Diese erschreckend kleine Zahl an Ausbildungsbetrieben zeigt, wo das eigentliche Problem liegt. Anstatt jungen Leuten die finanzielle Grundlage zum Leben zu nehmen, sollte man Betriebe für fehlende Lehrstellen verantwortlich machen. Denn wenn genügend Unternehmen ausbilden würden, müsste man gar nicht so intensiv auf überbetriebliche Lehrwerkstätten zurückgreifen.
Sany Samira Shady ist Aktivistin der Linken Gewerkschaftsjugend (LGJ)
Ab 1. September 2018 soll die Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhaltes (DLU) für Lehrlinge in überbetrieblicher Ausbildung drastisch gekürzt werden. Konkret bekommen dann Volljährige in den ersten zwei Lehrjahren anstatt 753 nur noch 325,80 Euro. Der Hintergrund dafür ist, dass die überbetriebliche Ausbildung unattraktiver und auf das „zwingend notwendige Maß“ reduziert werden soll. Der Fokus soll vermehrt auf die Förderung der betrieblichen Ausbildung gelegt werden – so das schwarz-blaue Regierungsprogramm.
Allerdings wird diese Alternative für ein reguläres betriebliches Lehrverhältnis bald für viele nicht mehr leistbar sein. Stattdessen müssen dann womöglich einige einen Hilfsarbeiterjob annehmen und der Rest wird entweder aus finanziellen Gründen keine Ausbildung machen können, prekäre Arbeit annehmen, arbeitslos sein oder viel schlimmer noch: auf der Straße landen.
Mit diesen Einsparungen wirkt man weder dem von der Wirtschaft beklagten Fachkräftemangel entgegen, noch wird es Betriebe dazu bringen vermehrt Lehrlinge auszubilden. Denn die Unternehmer freuen sich dann erst recht über die billigen Arbeitskräfte. Die größten Auswirkungen wird die Kürzung allerdings in Wien haben, wo nur acht Prozent der Betriebe Lehrlinge ausbilden und es folglich die meisten überbetrieblichen Lehrlinge gibt.
Diese erschreckend kleine Zahl an Ausbildungsbetrieben zeigt, wo das eigentliche Problem liegt. Anstatt jungen Leuten die finanzielle Grundlage zum Leben zu nehmen, sollte man Betriebe für fehlende Lehrstellen verantwortlich machen. Denn wenn genügend Unternehmen ausbilden würden, müsste man gar nicht so intensiv auf überbetriebliche Lehrwerkstätten zurückgreifen.
Sany Samira Shady ist Aktivistin der Linken Gewerkschaftsjugend (LGJ)