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Geschäft mit dem Tod

  • Dienstag, 17. April 2018 @ 15:52
Meinung
Leo Furtlehner über den globalen Rüstungswahn

Kräftig angezogen hat in den letzten Jahren der weltweite Waffenhandel. Laut dem Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI ist das Rüstungsgeschäft in den Jahren 2013 bis 2017 im Vergleich zu den Jahren 2008 bis 2012 um zehn Prozent gewachsen. Als führender Waffenlieferant konnten die USA ihren Marktanteil um zehn auf 34 Prozent steigern – bei einem Zuwachs von 25 Prozent. Geliefert wird in 98 Länder. An zweiter Stelle rangiert Russland mit 22 Prozent, jedoch einem Rückgang zur Vorperiode um 7,1 Prozent. Gefolgt von Frankreich mit 6,7 Prozent und Deutschland mit 5,8 Prozent. Zusammengenommen erreicht die EU freilich 27 Prozent Marktanteil.

Größter Waffenimporteur ist Indien mit 12 Prozent, gefolgt von Saudi-Arabien mit 10,0, Ägypten mit 4,5, den VAE mit 4,4 und China mit 4,0 Prozent.

Auch bei den globalen Rüstungsausgaben sind die USA mit 611 Mrd. Dollar (2016) trotz eines Minus von fünf Prozent gegenüber 2007 einsame Spitze. Abgeschlagen folgen China (215 Mrd. Dollar mit einem Plus von 118 Prozent), Russland (69,2 Mrd. Dollar mit einem Plus von 54 Prozent), Saudi-Arabien (63,7), Indien (55,9) und Frankreich (55,7 Mrd. Dollar).

32 Prozent der weltweiten Waffenlieferungen – und sogar 49 Prozent der US-Waffenlieferungen – gehen in die Krisenregion Naher Osten. Der Horror der Kriege in Syrien und im Jemen – und die daraus resultierenden Flüchtlingsbewegungen – sind das Ergebnis dieser Geschäfte mit dem Tod. Und so dürfen deutsche Panzer unter türkischer Flagge mit russischem Segen und Duldung der USA die kurdische Bevölkerung von Afrin niederwalzen. Aber auch die Ukraine wurde mit US-Waffen aufgerüstet, was das Verhältnis zu Russland weiter verschärft.

Leo Furtlehner ist verantwortlicher Redakteur der „Arbeit“