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Weltweit kämpfen, weltweit lernen

  • Freitag, 3. November 2017 @ 22:00
International
Christian Kaserer über den WGB-Jugendkongress

Am 2./3. November 2017 fand in Rom der Jugendkongress des Weltgewerkschaftsbunds statt. Mit über 120 Teilnehmenden aus über 80 Ländern war dieser dritte Jugendkongress ein gut besuchtes Event und brachte Jugendliche aus Ländern wie Indien, Russland, Venezuela, Südkorea und Argentinien näher zusammen. In ihren Reden mit jeweils bis zu sieben Minuten Redezeit schilderten die jungen Menschen ihren erlebten Teil der globalen Lebensrealitäten.

So berichteten beispielsweise die Südkoreaner von ihren Kämpfen bei Samsung, die Venezolaner von den Arbeitsverhältnissen in Zeiten des Umbruchs und Kollegen aus dem Iran von ihrem dortigen Haus der Arbeit. Der internationalistische Charakter des Treffens stellte nicht nur wieder einmal die ähnlichen Entwicklungen der kapitalistischen Barbarei in aller Herren Länder klar, sondern schaffte zuvorderst auch die Chance, die doch teils sehr unterschiedlichen Reaktionen kämpferischer Gewerkschaftsbewegungen darauf näher kennenlernen zu können.

Während die jungen Menschen gerade in den Ländern Südamerikas schnell zu Kampfhandlungen übergehen, versuchen Jugendliche im Iran und Bahrein beispielsweise den Weg der vom Staat geschaffenen Institutionen zu gehen. Bei all den Unterschieden die doch herrschen mögen, war ein grundlegendes Problem durchziehend zugegen: Es mangelt an Nachwuchs.

Selbst große europäische Bewegungen wie CGT in Frankreich oder USB in Italien bekritteln, dass es im neoliberalen Zeitalter zusehends schwerer wird, die Jugend dazu zu begeistern, für das Erkämpfte einzustehen und nach neuen Ufern zu streben. Antworten, wie darauf zu reagieren ist, müssen jedoch überall erst noch erdacht werden.

Die auffälligen Ähnlichkeiten zwischen Österreich, Tschechien und Polen führten hier überdies zu einer starken Vernetzung und zu künftig angedachten regelmäßigen Treffen, um nicht nur gemeinsame Aktionen zu erdenken, sondern ebenso Wege aus der eigenen Krise zu finden. Was die Zukunft bringt, das bleibt abzuwarten, doch bleibt ja bekanntlich die Hoffnung ber, nachdem alle Übel die Büchse der Pandora, hier des Neoliberalismus, entwichen sind.