Zeigt uns wer unsere Schuhe macht!
- Dienstag, 21. November 2017 @ 08:50


„Es sind mehrheitlich Frauen, die in Schuh- und Bekleidungsfabriken arbeiten. Sie leiden unter den Dämpfen von Chemikalien, Staub, unzureichenden Sanitäranlagen und Hitze. Für sie, die oft noch weniger bezahlt bekommen als ihre männlichen Kollegen, sind die gesundheitlichen Folgen besonders schwer zu ertragen“, beschreibt Rokeya Rafique, Frauenrechtsaktivistin aus Bangladesch die Situation der Arbeiterinnen. „Wir kämpfen für unsere Rechte vor Ort", ergänzt Ahmed Kutubuddin, Mitglied der bangladeschischen Gewerkschaft BGTLWF. „Aber um sicherzustellen, dass unsere Arbeits- und Menschenrechte nicht verletzt werden, sind wir auf die internationale Unterstützung von KonsumentInnen, Unternehmen und europäischen EntscheidungsträgerInnen angewiesen.“
Kommission, Rat und Parlament der EU hatten sich im Jahresverlauf besorgt zur menschenrechtlichen Lage in der Bekleidungs- und Schuhbranche geäußert. Die Kommission erklärte im April, sie setze sich dafür ein, „Nachhaltigkeit im Bekleidungssektor wirksam zu fördern und einzubinden”. Das Europäische Parlament forderte die Kommission in einem Beschluss zur EU-Leitinitiative zum Bekleidungssektor auf, über „die Veröffentlichung von Arbeitspapieren hinaus zu gehen und eine Gesetzesvorlage zu verbindlichen Sorgfaltspflichtenregelungen für Lieferketten im Bekleidungssektor” voranzubringen. Der Rat „bestärkt die Kommission darin, Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz und der Rückverfolgbarkeit in Bekleidungslieferketten zu unterstützen”.
„Wir begrüßen die guten Absichten der EU, an Verbesserungen in der Schuh- und Bekleidungsbranche zu arbeiten, erwarten aber nun von den EU-Institutionen, dass diesen Absichtserklärungen schnell konkrete Schritte folgen”, sagt Gertrude Klaffenböck, Koordinatorin der Clean Clothes Kampagne in Österreich.
Die Clean Clothes Kampagne hat beim Runden Tisch dem EU-Parlament 13.606 Unterschriften von Europäerinnen und Europäern überreicht, die die Petition „Starker Schritt für Menschenrechte!” unterzeichnet haben. Eine zentrale Forderung der Menschen ist, dass Unternehmen der Öffentlichkeit transparent berichten müssen. Durch Offenlegung und Berichtspflichten muss nachvollziehbar werden, dass sichere Arbeitsbedingungen geschaffen und in den Gerbereien und Fabriken grundlegende Menschenrechte eingehalten werden.
Infos: www.cleanclothes.at