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Faktenbox Leistung

  • Freitag, 28. April 2017 @ 18:19
OÖ
Die 640.000 lohnabhängig Beschäftigten in Oberösterreich arbeiteten 2016 mehr als eine Milliarde Stunden beruflich.

Davon waren 40 Millionen Überstunden, von denen jede fünfte Überstunde weder in Geld noch durch Zeitausgleich abgegolten wurde. Diese rechtswidrig unbezahlten acht Millionen Überstunden entsprechen rund 165 Millionen Euro oder 4.500 Arbeitsplätzen.

Zusätzlich leisten die lohnabhängig Beschäftigten in OÖ pro Jahr mehr als 60 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden.

Dass Oberösterreich ein führender Industriestandort mit hohem Exportanteil ist und führende oö Unternehmen auch 2016 wieder Rekordergebnisse verzeichneten, eine hohe Rentabilität des Eigenkapitals sowie hohe Gewinnauszahlungen an die Eigentümer_innen leisten konnten ist Ergebnis der Arbeit ihrer Beschäftigten.

Mehr als ein Fünftel der Beschäftigten in Oberösterreich muss regelmäßig am Samstag arbeiten, etwa ein Zehntel ist von Sonntagsarbeit betroffen.

Arbeit am Abend ist für zehn Prozent, Nachtarbeit für rund sechs Prozent der Beschäftigten Realität, etwa sechs Prozent arbeiten sehr häufig von zu Hause aus.

Trotz dieser Hochleistungen der Lohnabhängigen wollen Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung die tägliche Arbeitszeit auf zwölf Stunden ausweiten und wehren sich gegen einen flächendeckenden Mindestlohn von 1.500 Euro brutto für Vollzeitarbeit.

In einer Dauerkampagne machen Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung Stimmung gegen kranke Beschäftigte als „Blaumacher“, denunzieren Arbeitslose als „Sozialschmarotzer“ und fordern Verschärfungen bei Arbeitslosengeld und Notstandshilfe.

Statt Unternehmen, die sich nicht an Gesetze und Kollektivverträge halten zur Räson zu bringen, empört sich die Wirtschaftskammer über jede Kritik der Arbeiterkammer an sozialen Missständen in Betrieben, wie sie etwa im „Schwarzbuch Arbeitswelt“ aufgezeigt werden.

Wenn also die Wirtschaftskammer zynisch zum 1. Mai fragt „Was wäre der Tag der Arbeit ohne Arbeitgeber?“, dann wäre es mehr als gerechtfertigt die Frage umzukehren: „Was wären die Unternehmen und deren Eigentümer_innen ohne ihre Beschäftigten?“

Quelle: AK-Oberösterreich