Jede fünfte Überstunden ohne Bezahlung oder Zeitausgleich
- Montag, 27. August 2012 @ 15:49
66,9 Millionen von den lohnabhängig Beschäftigten im Jahre 2011 ohne Bezahlung oder Zeitausgleich geleistete Überstunden sind ein schlagendes Argument für eine rasche allgemeine Arbeitszeitverkürzung, meint Josef Stingl, Bundesvorsitzender der Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) . „Wenn jährlich mehr als 300 Millionen Überstunden geleistet werden müssen und davon jede fünfte unbezahlt erfolgt ist es Zeit zum Handeln“, so Stingl. Das gilt insbesondere für Frauen, die laut Statistik Austria im Schnitt 28,5 Prozent der Überstunden nicht bezahlt bekommen, während es bei Männern „nur“ 19,5 Prozent sind.
Laut Eurostat wies Österreich 2011 bei Vollzeitarbeitsverhältnissen mit 41,8 Stunden nach Großbritannien (42,2) die längste reale Wochenarbeitszeit der EU auf. Ein enormes Ausmaß an Überstunden – davon viele nicht einmal bezahlt – verdeutlichen, dass nach wie vor weit länger als die seit 1975 geltende 40-Wochenstunden gearbeitet wird. Die Kehrseite ist der wachsende Anteil prekarisierter Arbeitsverhältnisse, vor allem das Wachstum der Teilzeitarbeit: So waren 2011 bereits 49 Prozent der Frauen, hingegen nur 14 Prozent der Männer, in Teilzeit oder einer anderen atypischen Arbeitsform beschäftigt.
Die 2011 geleisteten 303 Millionen Überstunden (Männer 217,8 Millionen, Frauen 85,3 Millionen) entsprechen rein rechnerisch mehr als 150.000 Vollzeitarbeitsplätzen: „Die Unternehmen nützen die Krise offensichtlich neben direktem Lohndruck auch indirekt durch unbezahlte Mehrarbeit um möglichst hohe Profite auf Kosten der Beschäftigten herauszupressen. Auf diese Flexibilisierung Marke Industriellenvereinigung können wir gerne verzichten“, kritisiert Stingl.
Es ist höchste Zeit, dass der ÖGB für eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich aktiv wird statt sich auf das fatale Spiel mit immer mehr Flexibilisierung einzulassen. Der GLB erinnert daran, dass erst kürzlich auch die Wiener Arbeiterkammer verlangte, das bestehende Arbeitsvolumen fairer - und somit auch auf mehr Beschäftigte - zu verteilen.
Seit der letzten allgemeinen Arbeitszeitverkürzung im Jahre 1975 wird der Widerspruch zwischen jenen Unselbständigen die ständig Überstunden leisten müssen um ihren Lebensstandard zu halten und der wachsenden Zahl der Prekarisierten immer größer. Nach dem Stand der Produktivität wäre bereits eine 30-Stundenwoche ohne Lohnverlust als neuer Arbeitszeitstandard möglich: „Es muss das Ziel der Gewerkschaften sein, solche Löhne und Arbeitszeiten zu erkämpfen, mit denen bei der normalen Arbeitszeit ohne Überstunden ein durchschnittlicher Lebensstandard erhalten werden kann“, so Stingl.
Laut Eurostat wies Österreich 2011 bei Vollzeitarbeitsverhältnissen mit 41,8 Stunden nach Großbritannien (42,2) die längste reale Wochenarbeitszeit der EU auf. Ein enormes Ausmaß an Überstunden – davon viele nicht einmal bezahlt – verdeutlichen, dass nach wie vor weit länger als die seit 1975 geltende 40-Wochenstunden gearbeitet wird. Die Kehrseite ist der wachsende Anteil prekarisierter Arbeitsverhältnisse, vor allem das Wachstum der Teilzeitarbeit: So waren 2011 bereits 49 Prozent der Frauen, hingegen nur 14 Prozent der Männer, in Teilzeit oder einer anderen atypischen Arbeitsform beschäftigt.
Die 2011 geleisteten 303 Millionen Überstunden (Männer 217,8 Millionen, Frauen 85,3 Millionen) entsprechen rein rechnerisch mehr als 150.000 Vollzeitarbeitsplätzen: „Die Unternehmen nützen die Krise offensichtlich neben direktem Lohndruck auch indirekt durch unbezahlte Mehrarbeit um möglichst hohe Profite auf Kosten der Beschäftigten herauszupressen. Auf diese Flexibilisierung Marke Industriellenvereinigung können wir gerne verzichten“, kritisiert Stingl.
Es ist höchste Zeit, dass der ÖGB für eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich aktiv wird statt sich auf das fatale Spiel mit immer mehr Flexibilisierung einzulassen. Der GLB erinnert daran, dass erst kürzlich auch die Wiener Arbeiterkammer verlangte, das bestehende Arbeitsvolumen fairer - und somit auch auf mehr Beschäftigte - zu verteilen.
Seit der letzten allgemeinen Arbeitszeitverkürzung im Jahre 1975 wird der Widerspruch zwischen jenen Unselbständigen die ständig Überstunden leisten müssen um ihren Lebensstandard zu halten und der wachsenden Zahl der Prekarisierten immer größer. Nach dem Stand der Produktivität wäre bereits eine 30-Stundenwoche ohne Lohnverlust als neuer Arbeitszeitstandard möglich: „Es muss das Ziel der Gewerkschaften sein, solche Löhne und Arbeitszeiten zu erkämpfen, mit denen bei der normalen Arbeitszeit ohne Überstunden ein durchschnittlicher Lebensstandard erhalten werden kann“, so Stingl.