Stingl: Lohnkampf der die Kapitalseite beeindruckt
- Mittwoch, 30. Mai 2012 @ 15:31
Die mutwillige und provozierende Aufkündigung der Kollektivvertragseinheit für die rund 180.000 Beschäftigten der Metallindustrie durch die Kapitalseite zeigt, dass die jahrzehntelange Festlegung der Gewerkschaft auf sozialpartnerschaftliche Gepflogenheiten höchst brüchig und zum Schaden der Lohnabhängigen ist, meint Josef Stingl, Bundesvorsitzender der Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB). „Wie sich jetzt zeigt, nehmen die Unternehmervertretungen die Krise zum Anlass, um umfassend in jahrzehntelangen Kämpfen erreichte soziale Standards infrage zu stellen“, so Stingl. Nicht genug damit, dass sie jahrelang von zu niedrigen Lohn- und Gehaltsabschlüssen enorme Extraprofite herausgeschlagen haben, die statt in die Unternehmen zu investieren großteils am Finanzmarkt vergeigt wurden.
Jetzt wird durch Aufkündigung der KV-Einheit versucht, die Beschäftigten der Metallindustrie auseinanderzudividieren, um damit die Löhne zu drücken. Die Erfahrung aus verschiedenen Branchen zeigt, dass die leider oft auch von Gewerkschaften und BetriebsrätInnen unterstützte Aufsplitterung der Lohn- und Gehaltsverhandlungen ein gezieltes Mittel zur Entsolidarisierung und damit zum Schaden der Beschäftigten ist.
„Statt über die Infragestellung der Sozialpartnerschaft zu wehklagen wie es PROGE-Vorsitzender Rainer Wimmer und GPA-djp-Verhandler Karl Proyer tun sollten sich die Gewerkschaften einen offensiven Lohnkampf überlegen, der die Kapitalseite wirklich beeindruckt“, meint Stingl zu der von rund 900 BetriebsrätInnen besuchten Konferenz in Leonding am 30. Mai 2012.
Bereits der kurzfristige Streik im Herbst 2011 hat gezeigt, welche Sprache die Industrie versteht, bei einer Ausweitung wäre zudem deutlich mehr herauszuholen gewesen. Wesentlich ist vor allem eine möglichst umfassende Mobilisierung der betroffenen Beschäftigten und eine gewerkschaftsübergreifende Solidarität. Dazu gehört nach Meinung des GLB, dass schon vor Verhandlungen klare Forderungen beschlossen werden und durch Betriebsversammlungen und Urabstimmungen vor, während und nach den KV-Verhandlungen der Wille der Beschäftigten gegenüber den Unternehmen dokumentiert wird.
Laut WIFO-Statistik ist von 1994 bis 2012 die Produktivität um 23,9 Prozent gestiegen, hingegen sind die Bruttolöhne nur um 5,2 Prozent gestiegen und die Nettolöhne sogar um 0,5 Prozent gesunken. Die Reallohnentwicklung sowie insbesondere die Entwicklung der Lohnstückkosten seit den 1990er Jahren zeigt großen Nachholbedarf. Gleichzeitig muss mehr denn je die Arbeitszeitverkürzung auf die Tagesordnung gesetzt werden, um den fatalen Auswirkungen der Flexibilisierung entgegenzuwirken.
Jetzt wird durch Aufkündigung der KV-Einheit versucht, die Beschäftigten der Metallindustrie auseinanderzudividieren, um damit die Löhne zu drücken. Die Erfahrung aus verschiedenen Branchen zeigt, dass die leider oft auch von Gewerkschaften und BetriebsrätInnen unterstützte Aufsplitterung der Lohn- und Gehaltsverhandlungen ein gezieltes Mittel zur Entsolidarisierung und damit zum Schaden der Beschäftigten ist.
„Statt über die Infragestellung der Sozialpartnerschaft zu wehklagen wie es PROGE-Vorsitzender Rainer Wimmer und GPA-djp-Verhandler Karl Proyer tun sollten sich die Gewerkschaften einen offensiven Lohnkampf überlegen, der die Kapitalseite wirklich beeindruckt“, meint Stingl zu der von rund 900 BetriebsrätInnen besuchten Konferenz in Leonding am 30. Mai 2012.
Bereits der kurzfristige Streik im Herbst 2011 hat gezeigt, welche Sprache die Industrie versteht, bei einer Ausweitung wäre zudem deutlich mehr herauszuholen gewesen. Wesentlich ist vor allem eine möglichst umfassende Mobilisierung der betroffenen Beschäftigten und eine gewerkschaftsübergreifende Solidarität. Dazu gehört nach Meinung des GLB, dass schon vor Verhandlungen klare Forderungen beschlossen werden und durch Betriebsversammlungen und Urabstimmungen vor, während und nach den KV-Verhandlungen der Wille der Beschäftigten gegenüber den Unternehmen dokumentiert wird.
Laut WIFO-Statistik ist von 1994 bis 2012 die Produktivität um 23,9 Prozent gestiegen, hingegen sind die Bruttolöhne nur um 5,2 Prozent gestiegen und die Nettolöhne sogar um 0,5 Prozent gesunken. Die Reallohnentwicklung sowie insbesondere die Entwicklung der Lohnstückkosten seit den 1990er Jahren zeigt großen Nachholbedarf. Gleichzeitig muss mehr denn je die Arbeitszeitverkürzung auf die Tagesordnung gesetzt werden, um den fatalen Auswirkungen der Flexibilisierung entgegenzuwirken.