Warum sich zu organisieren so wichtig ist
- Dienstag, 1. Mai 2012 @ 21:20
Rede von Thomas Erlach, BRV-Stellvertreter von EXIT-sozial bei der Kundgebung des Alternativen 1. Mai 2012 in Linz
Liebe Freundinnen und Freunde! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Let´s organize ist das Motto der heutigen Kundgebung und Ich werde Euch nun berichten, warum sich zu organisieren für uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Sozialbereich so wichtig ist. Es war vor für uns bis 2008 schon nicht leicht denn es wurde schon damals im Sozialbereich gekürzt, Sozialleistungen gestrichen, Arbeitsplätze vernichtet. Aber seit der Bankenkrise findet ein sich jährlich verschlimmernder Sozialabbau statt. Die Kosten für den Sozialstaat sollen angeblich Schuld an der Krise gewesen sein und nicht die Spekulationsverluste der Banken, die nun seltsamerweise vom Staat ausgeglichen werden. Die Bankenkrise wird als Vorwand verwendet um den von der Politik ungeliebten Sozialstaat zu zerschlagen und in Griechenland, Spanien, Portugal und Irland schauen sich die österreichischen Politikerinnen und Politiker ab, wie sowas geht.
Der Klimawandel ist wegen der Erderwärmung in aller Munde. Es ist aber auch im Sozialstaat Österreich ein Klimawandel feststellbar, ein Wandel von einem Klima der sozialen Wärme zu einer sozialen Eiszeit. Die Sozialleistungen werden auch bei uns auf ein Maß gekürzt, dass weite Teile der Bevölkerung ohne Versorgung dastehen. So wurden zum Beispiel 2011 im Bereich der psychosozialen Beratungsstellen 22 Prozent des Personals in die Wüste geschickt, abgebaut, gekündigt. Dafür warten tausende Menschen in psychischen Ausnahmesituationen nun bis zu einem Jahr auf Gesprächstermine.
Eigentlich müssten wir uns alle vorbeugend Termine in einer Beratungsstelle vereinbaren, damit wir im Anlassfall dann tatsächlich Unterstützung erhalten, weil es ist ja niemandem geholfen dem es momentan psychisch schlecht geht, wenn die Aufarbeitung von Problemen mit professioneller Unterstützung erst ein Jahr später beginnt. Aber auch im Bereich der betreuten Wohn und Beschäftigungsangebote und der mobilen Begleitung für Menschen mit psychischen Problemen stellt die Sozialabteilung des Landes Oberösterreich zuwenig Angebote zur Verfügung. Da werden nach dem sogenannten Chancengleichheitsgesetz jährlich eine bestimmte Anzahl von Leistungen per Bescheid zugeteilt. Nur ist das Kontingent für das laufende Jahr meistens im Februar schon vergeben und es gibt lange lange Wartelisten. Hier fehlen die Angebote, hier fehlen die Arbeitsplätze.
Dafür hat Landeshauptmannstellvertreter Ackerl empfohlen, sollen die betroffenen Menschen in dringenden Fällen eben in die psychiatrischen Krankenhäuser ausweichen. Dort hat allerdings Landeshauptmann Pühringer im Zuge der Spitalsreform schon dermaßen viele Plätze gestrichen, dass nicht einmal mehr alle hochgradig selbstmordgefährdeten Menschen aufgenommen werden, da ihnen unterstellt wird, ihre Selbstmordabsichten nur vorzutäuschen, um einen der seltenen Spitalsplätze zu ergattern.
Für die Menschen die im Sozialbereich arbeiten verschärfen sich die Arbeitsbedingungen von Jahr zu Jahr. Jedes Jahr muss mehr Leistung von immer weniger Personal erbracht werden. Die Grenzen des Menschenmöglichen sind hier schon lange überschritten.
Soziale Arbeit macht krank. Zumindest die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialbereich. Zum unmenschlichen Arbeitsdruck kommt noch erschwerend dazu, dass wir bei jeder Gelegenheit von den Geschäftsführungen und der Politik vermittelt bekommen, dass wir zu alt und zu teuer sind und daher nicht nur für unsere Organisationen, sondern auch für die Gesamtgesellschaft eine Last darstellen, der man sich so bald wie möglich entledigen will.
Junge Kolleginnen und Kollegen die am Beginn ihres Berufslebens stehen, die oftmals einen akademischen Abschluss haben, finden nur schwer einen Arbeitsplatz. Diese wenigen Arbeitsplätze sind dann mit einer zu geringen Entlohnung verbunden, Teilzeit und prekär, sodass diese jungen Menschen Probleme bei der Existenzgründung haben. Laut einer Studie von work@sozial sind 33 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialbereich hochgradig Burn- Out gefährdet und immer mehr von Ihnen brechen aufgrund der Belastungen am Arbeitsplatz zusammen.
Diese Entwicklungen sind höchst bedenklich. Die Politik die diese Zustände zu verantworten hat, ist als unmenschlich und unsozial abzulehnen. Wir brauchen keinen Sozialabbau, sondern einen offensiven Ausbau der sozialstaatlichen Angebote. Österreich ist das siebtreichste Land der Erde. Es ist nicht nötig, Menschen ohne ausreichende Versorgung zu lassen. Ein Ausbau des Sozialstaates schafft Arbeitsplätze und davon hat die gesamte Gesellschaft etwas in Form von Mehreinnahmen bei den Steuern und der Sozialversicherung.
Sozialabbau, wie er in den letzten Jahren betrieben worden ist, führt dazu, dass unsere Gesellschaft geschwächt wird und wir der nächsten Wirtschaftskrise, die aufgrund der Freiheit der Märkte schon vorprogrammiert ist, schutzlos ausgeliefert sein werden.
Da das den Politikerinnen und Politikern der Parlamentsparteien aber egal ist, da sie ja die Interessen der großen Konzerne und der Wirtschaft vertreten, was wie wir den Medien entnehmen können ja sehr lukrativ sein soll, daher ist es für uns alle zu einer wichtigen Sache geworden uns zu organisieren, weil diese zutiefst abzulehnende Politik nur dann anders wird, wenn wir gemeinsam etwas dagegen unternehmen. In diesem Sinne rufe ich Euch auf: „Let´s organice!“
Liebe Freundinnen und Freunde! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Let´s organize ist das Motto der heutigen Kundgebung und Ich werde Euch nun berichten, warum sich zu organisieren für uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Sozialbereich so wichtig ist. Es war vor für uns bis 2008 schon nicht leicht denn es wurde schon damals im Sozialbereich gekürzt, Sozialleistungen gestrichen, Arbeitsplätze vernichtet. Aber seit der Bankenkrise findet ein sich jährlich verschlimmernder Sozialabbau statt. Die Kosten für den Sozialstaat sollen angeblich Schuld an der Krise gewesen sein und nicht die Spekulationsverluste der Banken, die nun seltsamerweise vom Staat ausgeglichen werden. Die Bankenkrise wird als Vorwand verwendet um den von der Politik ungeliebten Sozialstaat zu zerschlagen und in Griechenland, Spanien, Portugal und Irland schauen sich die österreichischen Politikerinnen und Politiker ab, wie sowas geht.
Der Klimawandel ist wegen der Erderwärmung in aller Munde. Es ist aber auch im Sozialstaat Österreich ein Klimawandel feststellbar, ein Wandel von einem Klima der sozialen Wärme zu einer sozialen Eiszeit. Die Sozialleistungen werden auch bei uns auf ein Maß gekürzt, dass weite Teile der Bevölkerung ohne Versorgung dastehen. So wurden zum Beispiel 2011 im Bereich der psychosozialen Beratungsstellen 22 Prozent des Personals in die Wüste geschickt, abgebaut, gekündigt. Dafür warten tausende Menschen in psychischen Ausnahmesituationen nun bis zu einem Jahr auf Gesprächstermine.
Eigentlich müssten wir uns alle vorbeugend Termine in einer Beratungsstelle vereinbaren, damit wir im Anlassfall dann tatsächlich Unterstützung erhalten, weil es ist ja niemandem geholfen dem es momentan psychisch schlecht geht, wenn die Aufarbeitung von Problemen mit professioneller Unterstützung erst ein Jahr später beginnt. Aber auch im Bereich der betreuten Wohn und Beschäftigungsangebote und der mobilen Begleitung für Menschen mit psychischen Problemen stellt die Sozialabteilung des Landes Oberösterreich zuwenig Angebote zur Verfügung. Da werden nach dem sogenannten Chancengleichheitsgesetz jährlich eine bestimmte Anzahl von Leistungen per Bescheid zugeteilt. Nur ist das Kontingent für das laufende Jahr meistens im Februar schon vergeben und es gibt lange lange Wartelisten. Hier fehlen die Angebote, hier fehlen die Arbeitsplätze.
Dafür hat Landeshauptmannstellvertreter Ackerl empfohlen, sollen die betroffenen Menschen in dringenden Fällen eben in die psychiatrischen Krankenhäuser ausweichen. Dort hat allerdings Landeshauptmann Pühringer im Zuge der Spitalsreform schon dermaßen viele Plätze gestrichen, dass nicht einmal mehr alle hochgradig selbstmordgefährdeten Menschen aufgenommen werden, da ihnen unterstellt wird, ihre Selbstmordabsichten nur vorzutäuschen, um einen der seltenen Spitalsplätze zu ergattern.
Für die Menschen die im Sozialbereich arbeiten verschärfen sich die Arbeitsbedingungen von Jahr zu Jahr. Jedes Jahr muss mehr Leistung von immer weniger Personal erbracht werden. Die Grenzen des Menschenmöglichen sind hier schon lange überschritten.
Soziale Arbeit macht krank. Zumindest die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialbereich. Zum unmenschlichen Arbeitsdruck kommt noch erschwerend dazu, dass wir bei jeder Gelegenheit von den Geschäftsführungen und der Politik vermittelt bekommen, dass wir zu alt und zu teuer sind und daher nicht nur für unsere Organisationen, sondern auch für die Gesamtgesellschaft eine Last darstellen, der man sich so bald wie möglich entledigen will.
Junge Kolleginnen und Kollegen die am Beginn ihres Berufslebens stehen, die oftmals einen akademischen Abschluss haben, finden nur schwer einen Arbeitsplatz. Diese wenigen Arbeitsplätze sind dann mit einer zu geringen Entlohnung verbunden, Teilzeit und prekär, sodass diese jungen Menschen Probleme bei der Existenzgründung haben. Laut einer Studie von work@sozial sind 33 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialbereich hochgradig Burn- Out gefährdet und immer mehr von Ihnen brechen aufgrund der Belastungen am Arbeitsplatz zusammen.
Diese Entwicklungen sind höchst bedenklich. Die Politik die diese Zustände zu verantworten hat, ist als unmenschlich und unsozial abzulehnen. Wir brauchen keinen Sozialabbau, sondern einen offensiven Ausbau der sozialstaatlichen Angebote. Österreich ist das siebtreichste Land der Erde. Es ist nicht nötig, Menschen ohne ausreichende Versorgung zu lassen. Ein Ausbau des Sozialstaates schafft Arbeitsplätze und davon hat die gesamte Gesellschaft etwas in Form von Mehreinnahmen bei den Steuern und der Sozialversicherung.
Sozialabbau, wie er in den letzten Jahren betrieben worden ist, führt dazu, dass unsere Gesellschaft geschwächt wird und wir der nächsten Wirtschaftskrise, die aufgrund der Freiheit der Märkte schon vorprogrammiert ist, schutzlos ausgeliefert sein werden.
Da das den Politikerinnen und Politikern der Parlamentsparteien aber egal ist, da sie ja die Interessen der großen Konzerne und der Wirtschaft vertreten, was wie wir den Medien entnehmen können ja sehr lukrativ sein soll, daher ist es für uns alle zu einer wichtigen Sache geworden uns zu organisieren, weil diese zutiefst abzulehnende Politik nur dann anders wird, wenn wir gemeinsam etwas dagegen unternehmen. In diesem Sinne rufe ich Euch auf: „Let´s organice!“