Wir sind keine Menschen zweiter Klasse!
- Mittwoch, 1. Februar 2012 @ 23:00
Rede von Heike Fischer (GLB), Betriebsratsvorsitzende Zentrum Spattstraße Linz, bei der Abschlusskundgebung der BAGS-KV-Demo am 1. Februar 2012 in Linz.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, stellvertretend für die ca. 1.500 oberösterreichischen Angestellten der Diakonie Österreichs möchte ich euch herzlich grüßen.
Auch wir stehen solidarisch hinter den Forderungen der Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich, da sie auch uns betreffen. Egal, ob BAGS, Caritas oder Diakonie – wir Angestellten leisten eine äußerst wertvolle Arbeit für die Gesellschaft. Uns sind Menschen anvertraut, die für die Bewältigung ihres Lebens Unterstützung brauchen. Ständig wird durch die Politiker von Bund und Ländern betont, dass der Gesundheits- und Sozialbereich Zukunftsbranchen seien.
Aber es ist doch ein Hohn, wenn durch dieselben PolitikerInnen der Sozialbereich durch Schuldenbremsen, Belastungspakete und Sparprogramme finanziell ausgehungert wird. Wenn weder beim Einkommen noch bei den Arbeitsbedingungen ihren Beteuerungen Rechnung getragen wird. Wenn es ihnen egal ist, dass die Einkommen im Gesundheits- und Sozialbereich um 17 Prozent unter dem branchenübergreifenden Durchschnittseinkommen liegen. Wir sind keine Menschen zweiter Klasse!
Die Dienstgeber der Diakonie haben sich in diesem Jahr recht kooperativ gezeigt, als es um die Verhandlungen im Rahmenrecht ging. Nach immerhin drei Verhandlungsrunden ist es gelungen, unter anderem Einigungen im Bereich der Anerkennung von Karenz- und Vordienstzeiten zu erzielen, die beispielgebend für BAGS und Caritas sein können.
Aber nicht allen unseren Forderungen wurde wertschätzend begegnet. Selbstverständlich sollen wir Turnusdienst, Nachtdienste, Wochenenddienste und Überstunden leisten. Aber kosten soll`s wenig, und reinrechnen in Sonderzahlungen ist undenkbar: Die Kosten! Zu Teuer! Die Kosten! Nicht leistbar! Die Kosten!
Aber wir Angestellte sehen auch tagtäglich Kosten: Rezeptgebühr erhöht, Preise für Öffis erhöht, bei Strom, Gas, Wasser und Wärme drauf gezahlt, Steigerung der Gebühren für Müllabfuhr, explodierende Lebensmittelpreise und nicht zuletzt die laufende Erhöhung von Treibstoffpreisen – aber den Privat-PKW für Dienstfahrten nutzen, ist doch ganz selbstverständlich. Es reicht!
Noch weit auseinander liegen wir mit den Dienstgebern der Diakonie bei den Gehaltsverhandlungen. Das derzeit stehende Angebot würde nicht einmal die Jahresinflation 2011 abdecken, geschweige denn einen Zuwachs bedeuten, damit das Leben wie bisher abgesichert ist. Deshalb wird bei uns am 7. Februar weiter verhandelt.
In einem Logo der Diakonie findet sich folgender starker Satz: „Diakonie ist Nächstenliebe in unserer Zeit.“ Wenn wir von Nächstenliebe sprechen – ich persönlich verwende ja viel lieber das Wort Solidarität, so gehört für mich nicht nur die Zukunftssicherung unserer Klientinnen und Klienten dazu, sondern besonders auch die Zukunft der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich.
Ich wünsche mir für die nächsten Verhandlungen ein Umdenken in den Köpfen der Dienstgeber und viel Mut von ihnen und ich fordere das Bekenntnis zu ihren Angestellten – durch eine Wertschätzung, die kein Lippenbekenntnis ist, sondern die sich in einer kräftigen Gehaltserhöhung widerspiegelt! Danke!
Liebe Kolleginnen und Kollegen, stellvertretend für die ca. 1.500 oberösterreichischen Angestellten der Diakonie Österreichs möchte ich euch herzlich grüßen.
Auch wir stehen solidarisch hinter den Forderungen der Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich, da sie auch uns betreffen. Egal, ob BAGS, Caritas oder Diakonie – wir Angestellten leisten eine äußerst wertvolle Arbeit für die Gesellschaft. Uns sind Menschen anvertraut, die für die Bewältigung ihres Lebens Unterstützung brauchen. Ständig wird durch die Politiker von Bund und Ländern betont, dass der Gesundheits- und Sozialbereich Zukunftsbranchen seien.
Aber es ist doch ein Hohn, wenn durch dieselben PolitikerInnen der Sozialbereich durch Schuldenbremsen, Belastungspakete und Sparprogramme finanziell ausgehungert wird. Wenn weder beim Einkommen noch bei den Arbeitsbedingungen ihren Beteuerungen Rechnung getragen wird. Wenn es ihnen egal ist, dass die Einkommen im Gesundheits- und Sozialbereich um 17 Prozent unter dem branchenübergreifenden Durchschnittseinkommen liegen. Wir sind keine Menschen zweiter Klasse!
Die Dienstgeber der Diakonie haben sich in diesem Jahr recht kooperativ gezeigt, als es um die Verhandlungen im Rahmenrecht ging. Nach immerhin drei Verhandlungsrunden ist es gelungen, unter anderem Einigungen im Bereich der Anerkennung von Karenz- und Vordienstzeiten zu erzielen, die beispielgebend für BAGS und Caritas sein können.
Aber nicht allen unseren Forderungen wurde wertschätzend begegnet. Selbstverständlich sollen wir Turnusdienst, Nachtdienste, Wochenenddienste und Überstunden leisten. Aber kosten soll`s wenig, und reinrechnen in Sonderzahlungen ist undenkbar: Die Kosten! Zu Teuer! Die Kosten! Nicht leistbar! Die Kosten!
Aber wir Angestellte sehen auch tagtäglich Kosten: Rezeptgebühr erhöht, Preise für Öffis erhöht, bei Strom, Gas, Wasser und Wärme drauf gezahlt, Steigerung der Gebühren für Müllabfuhr, explodierende Lebensmittelpreise und nicht zuletzt die laufende Erhöhung von Treibstoffpreisen – aber den Privat-PKW für Dienstfahrten nutzen, ist doch ganz selbstverständlich. Es reicht!
Noch weit auseinander liegen wir mit den Dienstgebern der Diakonie bei den Gehaltsverhandlungen. Das derzeit stehende Angebot würde nicht einmal die Jahresinflation 2011 abdecken, geschweige denn einen Zuwachs bedeuten, damit das Leben wie bisher abgesichert ist. Deshalb wird bei uns am 7. Februar weiter verhandelt.
In einem Logo der Diakonie findet sich folgender starker Satz: „Diakonie ist Nächstenliebe in unserer Zeit.“ Wenn wir von Nächstenliebe sprechen – ich persönlich verwende ja viel lieber das Wort Solidarität, so gehört für mich nicht nur die Zukunftssicherung unserer Klientinnen und Klienten dazu, sondern besonders auch die Zukunft der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich.
Ich wünsche mir für die nächsten Verhandlungen ein Umdenken in den Köpfen der Dienstgeber und viel Mut von ihnen und ich fordere das Bekenntnis zu ihren Angestellten – durch eine Wertschätzung, die kein Lippenbekenntnis ist, sondern die sich in einer kräftigen Gehaltserhöhung widerspiegelt! Danke!