GLB für offensive Strategie bei Herbstlohnrunde
- Freitag, 19. August 2011 @ 11:02
Die dramatische Preisentwicklung der letzten Monate und die gute Gewinnlage der meisten Unternehmen muss für die Gewerkschaften Anlass für eine offensive Strategie verbunden mit einer entsprechenden Mobilisierung der Beschäftigten bei den kommenden Lohnverhandlungen im Herbst sein, fordert Josef Stingl, Bundesvorsitzender der Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB). „Wenn die aktuelle Teuerung vom Juli 3,5 Prozent erreicht hat, ist das untere Limit fixiert. Es geht aber darum, dass die Lohnabhängigen endlich auch den ihnen zustehenden Anteil der Produktivitätsentwicklung erhalten“ meint Stingl und verweist darauf, dass das Wifo für 2011 mit einem Wachstum von 3,0 Prozent rechnet.
Stingl erinnert daran, dass die realen Einkommen der ArbeiterInnen und Angestellten in den letzten 15 Jahren faktisch stagniert haben. Laut Angaben der oö Arbeiterkammer stieg von 1994 bis 2011 die Produktivität um 21,4 Prozent, hingegen die Bruttolöhne nur um 6,1 Prozent und die Nettolöhne gar nur um 0,6 Prozent. Die den Lohnabhängigen vorenthaltenen Anteile am Produktivitätswachstum wurden aber zum überwiegenden Teil nicht in die Unternehmen investiert, sondern am Kapitalmarkt verzockt, was maßgeblich zur Finanz- und Wirtschaftskrise beigetragen hat. Das Motto von WKO-Chef Christoph Leitl „Die Gewinne von heute sind die Arbeitsplätze von morgen“ hat sich in aller Brutalität als Täuschung erwiesen.
Ein Beispiel für den Spielraum bei den kommenden Lohnverhandlungen, für die traditionell die Metallindustrie die Latte legt, ist die voestalpine. Der Stahlkonzern verweist auf eine seit 18 Monaten anhaltende solide Nachfrage in allen wesentlichen Sektoren. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wurde der Umsatz um 19,4 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro erhöht, der Gewinn vor Steuern sogar um 73,7 Prozent auf 271,8 Millionen Euro, der Gewinn je Aktie um 83,3 Prozent auf 1,13 Euro: „Es liegt auf der Hand, dass nicht nur die AktionärInnen von dieser Entwicklung profitieren dürfen, sondern eine kräftige Lohn- und Gehaltserhöhung für die Beschäftigten die seit Jahren nachhinkende Inlandsnachfrage durch Stärkung der Kaufkraft ankurbeln muss“, so Stingl.
Der GLB plädiert bei den KV-Verhandlungen für einen Sockelbetrag plus einer prozentuellen Erhöhung um die Schere zwischen niedrigen und hohen Einkommen zu reduzieren. Gleichzeitig urgiert der GLB einen gesetzlichen Mindestlohn von zehn Euro pro Stunde für alle Branchen und sieht dies als Stärkung der Verhandlungsposition im „Kerngeschäft“ der Gewerkschaften.
Weiters muss die kommende Lohnrunde mit einer höchst notwendigen allgemeinen Arbeitszeitverkürzung verbunden werden, die angesichts der enormen Rationalisierung und Produktivität in Richtung 30 Stundenwoche gehen muss. „Damit kann der Widerspruch, dass auf der einen Seite ein Teil der Beschäftigten hunderte Millionen Überstunden leisten muss und Österreich Europameister bei der längsten realen Wochenarbeitszeit ist, auf der anderen Seite ein immer größerer Teil von Beschäftigten durch Teilzeitarbeit, Geringfügigkeit, Leiharbeit etc. prekarisiert wird aufgelöst werden“, so Stingl abschließend.
Stingl erinnert daran, dass die realen Einkommen der ArbeiterInnen und Angestellten in den letzten 15 Jahren faktisch stagniert haben. Laut Angaben der oö Arbeiterkammer stieg von 1994 bis 2011 die Produktivität um 21,4 Prozent, hingegen die Bruttolöhne nur um 6,1 Prozent und die Nettolöhne gar nur um 0,6 Prozent. Die den Lohnabhängigen vorenthaltenen Anteile am Produktivitätswachstum wurden aber zum überwiegenden Teil nicht in die Unternehmen investiert, sondern am Kapitalmarkt verzockt, was maßgeblich zur Finanz- und Wirtschaftskrise beigetragen hat. Das Motto von WKO-Chef Christoph Leitl „Die Gewinne von heute sind die Arbeitsplätze von morgen“ hat sich in aller Brutalität als Täuschung erwiesen.
Ein Beispiel für den Spielraum bei den kommenden Lohnverhandlungen, für die traditionell die Metallindustrie die Latte legt, ist die voestalpine. Der Stahlkonzern verweist auf eine seit 18 Monaten anhaltende solide Nachfrage in allen wesentlichen Sektoren. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wurde der Umsatz um 19,4 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro erhöht, der Gewinn vor Steuern sogar um 73,7 Prozent auf 271,8 Millionen Euro, der Gewinn je Aktie um 83,3 Prozent auf 1,13 Euro: „Es liegt auf der Hand, dass nicht nur die AktionärInnen von dieser Entwicklung profitieren dürfen, sondern eine kräftige Lohn- und Gehaltserhöhung für die Beschäftigten die seit Jahren nachhinkende Inlandsnachfrage durch Stärkung der Kaufkraft ankurbeln muss“, so Stingl.
Der GLB plädiert bei den KV-Verhandlungen für einen Sockelbetrag plus einer prozentuellen Erhöhung um die Schere zwischen niedrigen und hohen Einkommen zu reduzieren. Gleichzeitig urgiert der GLB einen gesetzlichen Mindestlohn von zehn Euro pro Stunde für alle Branchen und sieht dies als Stärkung der Verhandlungsposition im „Kerngeschäft“ der Gewerkschaften.
Weiters muss die kommende Lohnrunde mit einer höchst notwendigen allgemeinen Arbeitszeitverkürzung verbunden werden, die angesichts der enormen Rationalisierung und Produktivität in Richtung 30 Stundenwoche gehen muss. „Damit kann der Widerspruch, dass auf der einen Seite ein Teil der Beschäftigten hunderte Millionen Überstunden leisten muss und Österreich Europameister bei der längsten realen Wochenarbeitszeit ist, auf der anderen Seite ein immer größerer Teil von Beschäftigten durch Teilzeitarbeit, Geringfügigkeit, Leiharbeit etc. prekarisiert wird aufgelöst werden“, so Stingl abschließend.