EU braucht keine Wirtschaftsregierung, sondern Sozialkompetenz
- Dienstag, 14. Juni 2011 @ 13:26
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Jetzt wird es am EGB bzw. seinen Mitgliedsgewerkschaften, darunter auch dem ÖGB, liegen, sich endlich von der falsch verstandenen sozialpartnerschaftlich verbrämten Standortpolitik – die vom Kapital immer dazu genützt wird um die Lohnabhängigen mit Gewerkschaftshilfe in Geiselhaft zu nehmen – zu lösen und europaweit gegen die von Banken und Konzernen diktierte Politik Stimmung zu machen: „Der europaweiten Vernetzung des Kapitals muss endlich die europaweite Vernetzung und Solidarität der Lohnabhängigen gegenübergestellt werden“, so Stingl.
Ein politischer Kurswechsel muss nach Meinung des GLB Vorrang für eine Politik der Umverteilung zugunsten der Lohnabhängigen durch eine aktive Lohnpolitik, gesetzliche Mindestlöhne, Arbeitszeitverkürzung, Eindämmung der Prekarisierung, Erhalt des öffentlichen Eigentums, staatliche Investitionsprogramme, nachhaltige Sicherung des Sozialstaates und der Pensionen sowie eine offensive Bildungspolitik bedeuten.
Das erfordert zwangsläufig auch die Allmacht des Kapitals einzuschränken (etwa durch die Vergesellschaftung der Banken), höhere Steuern auf die Profite und großen Vermögen sowie eine Wirtschaftsdemokratie bei welcher jene die produzieren auch mitbestimmen. Vor allem gilt es endlich das schon fast religiöse Dogma des Glaubens an die Selbstregulierung durch den „freien Markt“ zu überwinden.
„Nur wenn durch spürbare Maßnahmen den Menschen die Angst vor der Zukunft genommen wird, kann auch der Vormarsch des rechtsextremen Populismus und der Irrglaube an nationalistische Auswege gestoppt werden“, so Stingl abschließend. In diesem Sinne unterstützt der GLB die für den 21. Juni 2011 angekündigten Protestaktionen der Gewerkschaften.