GLB verlangt Maßnahmen zur Eindämmung der Leiharbeit
- Mittwoch, 13. April 2011 @ 14:51
Entschiedene Maßnahmen zur Eindämmung der Leiharbeit verlangt die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB). GLB-Bundesvorsitzender Josef Stingl verweist dazu auf die Feststellungen der Arbeiterkammer Oberösterreich, dass nach der Krise immer stärker normale Jobs in Leiharbeit umgewandelt werden und damit die Prekarisierung verstärkt in bisherige „Normalarbeitsverhältnisse“ eingreift. Als direkte Auswirkung der in die Realwirtschaft übergreifenden Finanzkrise vom Herbst 2008 sank die Zahl der LeiharbeiterInnen vom bisherigen Spitzenwert 68.081 (2008) in kurzer Zeit um rund ein Viertel auf 52.257 (2009), stieg bis Juni 2010 aber wieder sehr rasch wieder auf einen neuen Spitzenwert von 79.111 an und für 2015 rechnet man bereits mit 120.000 Leiharbeitskräften. Damit nähert sich Österreich deutlich dem EU-Durchschnitt der Leiharbeit von 2,5 Prozent an.
Laut einer Studie der L&R Sozialforschung über LeiharbeiterInnen leben 65 Prozent der zeitarbeitenden Frauen und 40 Prozent der Männer an der Armutsgrenze. Das Einkommen beträgt der Studie zufolge oft weniger als 800 Euro, nur ein Drittel der Leiharbeitenden kann von der Arbeit gut leben. Durchschnittlich verdienen Leiharbeitskräfte nämlich um 40 Prozent weniger als die Stammbelegschaften.
Viele Lohnabhängige langen nach dem Verlust ihres bisherigen normalen Arbeitsverhältnisses mangels Alternativen in einem Leasingjob. Immer mehr Jugendliche schaffen den Einstieg in den Arbeitsmarkt nur noch über Leiharbeit. Und zahlreiche große Unternehmen wie etwa die voestalpine nehmen neue Beschäftigte nur mehr über konzerneigene Leasingfirmen auf.
Bekanntlich unterliegt die Leiharbeit dem Prinzip „Hire and fire“, wird also Leasing-Personal bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten als erstes abgebaut, wie die Krise 2008/2009 eindrucksvoll bestätigt hat. Dramatisch ist aber vor allem, dass Leiharbeit nicht wie von den Unternehmen behauptet nur zur Abdeckung von Produktionsspitzen dient, sondern immer mehr zur Dauereinrichtung wird.
„Für das Kapital dient Leiharbeit also nicht etwa der Abdeckung von Produktionsspitzen oder einem leichteren Job-Einstieg, sondern der profitable Überwälzung des wirtschaftlichen Risikos auf die Schultern der Beschäftigten unter dem Stichwort der Flexibilisierung“, so Stingl. Die zeitlich unbegrenzten Leiharbeitsverhältnisse, die wechselnden Arbeitsplätze und die Unsicherheit des Arbeitsplatzes machen eine normale Lebensplanung unmöglich.
Der GLB fordert, die Überlassungsdauer auf sechs Monate zu beschränken und danach betroffene LeiharbeiterInnen durch die Beschäftigerfirma zu übernehmen und den Anteil von Leiharbeitskräften auf zehn Prozent der Beschäftigten des jeweiligen Unternehmens zu begrenzen.
Gegen noch mehr Leiharbeit und die gebetsmühlenartige Forderung der Wirtschaft nach noch mehr Flexibilisierung stellt der GLB die Forderung nach einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverlust: „Angesichts der enormen Produktivität wäre die 30-Stundenwoche heute schon möglich“, so Stingl abschließend und fordert den ÖGB auf, dieses Thema zu einem Schwerpunkt zu machen.
Laut einer Studie der L&R Sozialforschung über LeiharbeiterInnen leben 65 Prozent der zeitarbeitenden Frauen und 40 Prozent der Männer an der Armutsgrenze. Das Einkommen beträgt der Studie zufolge oft weniger als 800 Euro, nur ein Drittel der Leiharbeitenden kann von der Arbeit gut leben. Durchschnittlich verdienen Leiharbeitskräfte nämlich um 40 Prozent weniger als die Stammbelegschaften.
Viele Lohnabhängige langen nach dem Verlust ihres bisherigen normalen Arbeitsverhältnisses mangels Alternativen in einem Leasingjob. Immer mehr Jugendliche schaffen den Einstieg in den Arbeitsmarkt nur noch über Leiharbeit. Und zahlreiche große Unternehmen wie etwa die voestalpine nehmen neue Beschäftigte nur mehr über konzerneigene Leasingfirmen auf.
Bekanntlich unterliegt die Leiharbeit dem Prinzip „Hire and fire“, wird also Leasing-Personal bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten als erstes abgebaut, wie die Krise 2008/2009 eindrucksvoll bestätigt hat. Dramatisch ist aber vor allem, dass Leiharbeit nicht wie von den Unternehmen behauptet nur zur Abdeckung von Produktionsspitzen dient, sondern immer mehr zur Dauereinrichtung wird.
„Für das Kapital dient Leiharbeit also nicht etwa der Abdeckung von Produktionsspitzen oder einem leichteren Job-Einstieg, sondern der profitable Überwälzung des wirtschaftlichen Risikos auf die Schultern der Beschäftigten unter dem Stichwort der Flexibilisierung“, so Stingl. Die zeitlich unbegrenzten Leiharbeitsverhältnisse, die wechselnden Arbeitsplätze und die Unsicherheit des Arbeitsplatzes machen eine normale Lebensplanung unmöglich.
Der GLB fordert, die Überlassungsdauer auf sechs Monate zu beschränken und danach betroffene LeiharbeiterInnen durch die Beschäftigerfirma zu übernehmen und den Anteil von Leiharbeitskräften auf zehn Prozent der Beschäftigten des jeweiligen Unternehmens zu begrenzen.
Gegen noch mehr Leiharbeit und die gebetsmühlenartige Forderung der Wirtschaft nach noch mehr Flexibilisierung stellt der GLB die Forderung nach einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverlust: „Angesichts der enormen Produktivität wäre die 30-Stundenwoche heute schon möglich“, so Stingl abschließend und fordert den ÖGB auf, dieses Thema zu einem Schwerpunkt zu machen.