Einmischung der EU-Kommission in Lohnpolitik zurückgewiesen
- Donnerstag, 10. März 2011 @ 10:03

„Merkel, Rehn und Konsorten sollen gefälligst ihre Erpressungsversuche unterlassen, die Lohnverhandlungen sind Kompetenz der Gewerkschaften und müssen es auch bleiben“ meint dazu GLB-Bundesvorsitzender Josef Stingl.
Auf Österreich bezogen zeigt sich beim Vergleich von Produktivität und Arbeitskosten zudem sogar ein klarer Aufholbedarf: Lag 2009 die Produktivität im verarbeitenden Gewerbe je Stunde mit 108 Prozent deutlich über der Vergleichsgröße Deutschlands, so liegt Österreich bei den Arbeitskosten mit 85 Prozent weit darunter.
Das wird auch dadurch bestätigt, dass die Realeinkommen der Lohnabhängigen in Österreich seit Mitte der 90er Jahre stagnieren, die Wirtschaftsentwicklung bis zur Krise von 2008 also vorwiegend auf den dadurch begünstigten Export beruht, während die Binnenkaufkraft durch stagnierende Löhne immer mehr zurückgeblieben ist. Wie Experten beurteilen ist diese – durch die sozialpartnerschaftlich orientierte defensive Lohnpolitik der Gewerkschaften mitgetragene – geübte „Lohnzurückhaltung“ in Deutschland und Österreich mit eine Ursache für die Krise im Euro-Raum.
Der GLB bekräftigt in diesem Zusammenhang und auch als wirksame Maßnahme gegen ein verstärktes Lohndumping mit der Arbeitsmarktöffnung für die osteuropäischen EU-Länder per 1. Mai 2011 einmal mehr seine Forderung nach einem gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn von zehn Euro pro Stunde für alle Branchen.