Roche Diagnostics: Konzern zeigt Beschäftigten die lange Nase
- Mittwoch, 17. November 2010 @ 21:14

Diese Systeme werden zum Beispiel in Spitälern für die Messung von Vitalparametern aus Vollblut eingesetzt. Die in Graz aufgelassene Produktion soll im Standort Rotkreuz im Schweizer Kanton Zug konzentriert werden, der für besonders niedrige Steuern und als Paradies für Briefkastenfirmen bekannt ist
Scherz: "Noch am Dienstag wurden im Betrieb in Graz die Leistungen der Beschäftigten von der Betriebsleitung ausdrücklich gelobt. Für die Division Diagnostics erwartet Roche nach eigener Aussage ein deutlich über dem Markt liegendes Wachstum. Roche strebt zudem eine zweistellige Steigerung des Kerngewinns an, wie es in der Aussendung über die Streichung von Standorten heisst."
Peter Scherz: "Roche Diagnostics in Graz ist in den vergangenen Jahren von Stadt und Land mit Steuermitteln gefördert worden. Das soll jetzt alles nichts mehr gelten. Im finanzmarktgetriebenen Kapitalismus hat die Rendite Vorrang vor dem Schicksal hochqualifizierter Arbeiter und Angestellter. "
Das beweist auch folgende Meldung des Schweizer Informationsdienstes Cash: Konzernchef Severin Schwan will mit dem drastischen Abbau von Arbeitsplätzen auch auf den Kursverlauf des Genussscheins (GS) von Roche in diesem Jahr reagieren. Der Genussschein verlor 19 Prozent und liegt damit an drittletzter Stelle aller 20 Titel im Swiss Market Index (SMI). Die Aktie des Lokalkonkurrenten Novartis verlor 2010 nur 2 Prozent.
Der GLB verlangt vom Konzern die Rückzahlung der gewährten Förderungsmittel an die Stadt Graz und das Land Steiermark..