Österreich ist Europameister bei längster realer Arbeitszeit
- Montag, 30. August 2010 @ 12:19
Laut einer jüngsten Studie ist Österreich mit 42,9 Stunden vor Tschechien (42,3) und Griechenland (42,2) mit Abstand Europameister bei der realen durchschnittlichen Wochenarbeitszeit. Am anderen Ende der Skala rangieren Dänemark (39,1), Finnland (39,2) und Frankreich (39,5 Stunden pro Woche). Auf diese Fakten weist die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) hin. Damit leisten die Lohnabhängigen in Österreich gemessen an der üblichen 40-Stundenwoche durchschnittlich 2,9 Überstunden pro Woche, gemessen an der in mehreren Branchen schon erreichten 38-Stundenwoche sogar 4,9 Überstunden wöchentlich.
Entsprechend hoch ist die Zahl der Überstunden: 2008 wurden 355 Millionen (was rein rechnerisch 180.000 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht), 2009 krisenbedingt 314 Millionen Überstunden geleistet. Laut ÖGB mussten jedoch 27 Prozent der Überstunden unbezahlt erbracht werden. 245.000 Beschäftigte mussten mehr als zehn Überstunden, 120.000 sogar mehr als 15 Überstunden pro Woche leisten.
„Mit den Ankündigungen der Regierung durch Wegfall der Steuerbegünstigung für die ersten zehn Überstunden diese zu verteuern würden freilich die Beschäftigten getroffen“, kritisiert GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger. Sinnvoll wäre allenfalls Überstunden durch eine eigene Abgabe für die Unternehmen zu verteuern.
Österreich als Europameister bei der längsten realen Arbeitszeit ist freilich insgesamt vor allem ein Argument eine die längst fällige allgemeine Arbeitszeitverkürzung: „Denn es ist widersinnig, wenn auf der einen Seite ein Teil der Beschäftigten Überstunden Ende nie leisten muss, andererseits aber eine hohe Arbeitslosigkeit vorhanden ist und immer mehr Menschen in atypische Arbeitsverhältnisse wie Teilzeit abgedrängt werden“, meint Antlanger.
Während der ÖGB seit 1986 regelmäßig bei jedem Kongress die 35-Stundenwoche verlangte ließen sich die Gewerkschaften realpolitisch auf die berüchtigte Flexibilisierung nach den Wünschen des Kapitals ein, mit dem Ergebnis der längsten Arbeitszeit in der ganzen EU. Gemessen an der Produktivität der Wirtschaft wäre hingegen sogar schon eine 30-Stundenwoche möglich.
Nicht gelten lässt der GLB auch, dass ein bestimmter Lebensstandard nur durch ständige Überstundenleistung ermöglicht wird: „Es ist Aufgabe einer offensiven Lohnpolitik der Gewerkschaften dafür zu sorgen, dass dieser Lebensstandard auch ohne Überstundenzwang möglich ist“, so Antlanger.
Entsprechend hoch ist die Zahl der Überstunden: 2008 wurden 355 Millionen (was rein rechnerisch 180.000 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht), 2009 krisenbedingt 314 Millionen Überstunden geleistet. Laut ÖGB mussten jedoch 27 Prozent der Überstunden unbezahlt erbracht werden. 245.000 Beschäftigte mussten mehr als zehn Überstunden, 120.000 sogar mehr als 15 Überstunden pro Woche leisten.
„Mit den Ankündigungen der Regierung durch Wegfall der Steuerbegünstigung für die ersten zehn Überstunden diese zu verteuern würden freilich die Beschäftigten getroffen“, kritisiert GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger. Sinnvoll wäre allenfalls Überstunden durch eine eigene Abgabe für die Unternehmen zu verteuern.
Österreich als Europameister bei der längsten realen Arbeitszeit ist freilich insgesamt vor allem ein Argument eine die längst fällige allgemeine Arbeitszeitverkürzung: „Denn es ist widersinnig, wenn auf der einen Seite ein Teil der Beschäftigten Überstunden Ende nie leisten muss, andererseits aber eine hohe Arbeitslosigkeit vorhanden ist und immer mehr Menschen in atypische Arbeitsverhältnisse wie Teilzeit abgedrängt werden“, meint Antlanger.
Während der ÖGB seit 1986 regelmäßig bei jedem Kongress die 35-Stundenwoche verlangte ließen sich die Gewerkschaften realpolitisch auf die berüchtigte Flexibilisierung nach den Wünschen des Kapitals ein, mit dem Ergebnis der längsten Arbeitszeit in der ganzen EU. Gemessen an der Produktivität der Wirtschaft wäre hingegen sogar schon eine 30-Stundenwoche möglich.
Nicht gelten lässt der GLB auch, dass ein bestimmter Lebensstandard nur durch ständige Überstundenleistung ermöglicht wird: „Es ist Aufgabe einer offensiven Lohnpolitik der Gewerkschaften dafür zu sorgen, dass dieser Lebensstandard auch ohne Überstundenzwang möglich ist“, so Antlanger.