Gesetzlicher Mindestlohn vor allem für Teilzeit wichtig
- Mittwoch, 31. März 2010 @ 10:45
Die jüngste Kritik der Wiener Arbeiterkammer, wonach Teilzeitbeschäftigte bei der Entlohnung gegenüber Vollzeitbeschäftigten eklatant benachteiligt werden, ist für die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) einmal mehr eine Bestätigung für die dringende Notwendigkeit eines gesetzlichen Mindestlohnes von zehn Euro pro Stunde als Ergänzung zu den von der AK erhobenen Forderungen nach Einkommensberichten, besserer Zugang zur Weiterbildung, leichterer Wechsel in Vollzeit sowie Ausbau der Kinderbetreuung. Laut Verdienststrukturerhebung der Statistik Austria erhalten Teilzeitbeschäftigte im Schnitt nur 9,24 Euro pro Stunde, Vollzeitbeschäftigte hingegen 12,12 Euro. Bei Hilfsarbeitskräften liegen diese Werte besonders niedrig, nämlich 7,57 Euro gegenüber 9,35 Euro pro Stunde. Bürokräfte erhalten hingegen in Teilzeit im Schnitt 11,28 Euro, in Vollzeit 13,03 Euro pro Stunde.
Teilzeitbeschäftigte sind laut Arbeiterkammer aber nicht nur beim Lohn, sondern auch beim beruflichen Aufstieg und bei der Weiterbildung stark benachteiligt, wobei mit großen Abstand Frauen am meisten betroffen sind. Laut Statistik Austria sind in den Altersgruppen zwischen 30 und 59 Jahren 41 bis 54 Prozent Frauen teilzeitbeschäftigt, hingegen nur drei bis sechs Prozent der Männer.
„Jetzt zeigt sich auch, daß der Verzicht der Gewerkschaften die seit 1986 regelmäßig bei ÖGB-Kongressen geforderte Arbeitszeitverkürzung auch durchzusetzen und sich statt dessen bei Unterordnung unter die Standortargumentation der Unternehmerseite auf eine immer stärkere Flexibilisierung einzulassen ein schwerer strategischer Fehler war“, meint GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger.
Laut Eurostat gibt es in 20 der 27 EU-Länder bereits einen solchen gesetzlichen Mindestlohn. So haben mit Österreich vergleichbare Länder wie Luxemburg (1.610 Euro), Irland (1.462 Euro), Niederlande (1.357), Belgien (1.336 Euro) und Frankreich (1.321 Euro) einen solchen gesetzlichen Mindestlohn.
Der in Österreich via Kollektivvertrag propagierte Mindestlohn von tausend Euro ist hingegen noch immer nicht in allen Branchen durchgesetzt. Ganz davon abgesehen, dass tausend Euro brutto auch nach der Steuerreform nur magere 848 Euro netto bedeuten und damit weniger als die offizielle Armutsgrenze. Der ÖGB hat jetzt wenigstens die Forderung nach 1.300 Euro Bruttomindestlohn aufgegriffen.
Ein gesetzlicher Mindestlohn ist auch vor dem Hintergrund der seit Ende der 70er Jahre ständig sinkenden Lohnquote und dem Stagnieren der Reallöhne in den letzten zehn Jahren zu sehen. Gerade Menschen mit geringem Einkommen haben zunehmend Probleme angesichts der in den letzten Jahren teilweise enorm gestiegenen Preise und vor allem Wohnkosten ihren Lebensunterhalt zu finanzieren: „Ein gesetzlicher Mindestlohn stellt auch nicht die KV-Hoheit der Gewerkschaften in Frage, er unterstützt diese im Gegenteil sogar, weil er auch in jenen Branchen und Betrieben wo es keine Gewerkschaften gibt Mindeststandards durchsetzt“, so Antlanger.
Teilzeitbeschäftigte sind laut Arbeiterkammer aber nicht nur beim Lohn, sondern auch beim beruflichen Aufstieg und bei der Weiterbildung stark benachteiligt, wobei mit großen Abstand Frauen am meisten betroffen sind. Laut Statistik Austria sind in den Altersgruppen zwischen 30 und 59 Jahren 41 bis 54 Prozent Frauen teilzeitbeschäftigt, hingegen nur drei bis sechs Prozent der Männer.
„Jetzt zeigt sich auch, daß der Verzicht der Gewerkschaften die seit 1986 regelmäßig bei ÖGB-Kongressen geforderte Arbeitszeitverkürzung auch durchzusetzen und sich statt dessen bei Unterordnung unter die Standortargumentation der Unternehmerseite auf eine immer stärkere Flexibilisierung einzulassen ein schwerer strategischer Fehler war“, meint GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger.
Laut Eurostat gibt es in 20 der 27 EU-Länder bereits einen solchen gesetzlichen Mindestlohn. So haben mit Österreich vergleichbare Länder wie Luxemburg (1.610 Euro), Irland (1.462 Euro), Niederlande (1.357), Belgien (1.336 Euro) und Frankreich (1.321 Euro) einen solchen gesetzlichen Mindestlohn.
Der in Österreich via Kollektivvertrag propagierte Mindestlohn von tausend Euro ist hingegen noch immer nicht in allen Branchen durchgesetzt. Ganz davon abgesehen, dass tausend Euro brutto auch nach der Steuerreform nur magere 848 Euro netto bedeuten und damit weniger als die offizielle Armutsgrenze. Der ÖGB hat jetzt wenigstens die Forderung nach 1.300 Euro Bruttomindestlohn aufgegriffen.
Ein gesetzlicher Mindestlohn ist auch vor dem Hintergrund der seit Ende der 70er Jahre ständig sinkenden Lohnquote und dem Stagnieren der Reallöhne in den letzten zehn Jahren zu sehen. Gerade Menschen mit geringem Einkommen haben zunehmend Probleme angesichts der in den letzten Jahren teilweise enorm gestiegenen Preise und vor allem Wohnkosten ihren Lebensunterhalt zu finanzieren: „Ein gesetzlicher Mindestlohn stellt auch nicht die KV-Hoheit der Gewerkschaften in Frage, er unterstützt diese im Gegenteil sogar, weil er auch in jenen Branchen und Betrieben wo es keine Gewerkschaften gibt Mindeststandards durchsetzt“, so Antlanger.