Ist Armut eine Schande?
- Dienstag, 30. März 2010 @ 15:54
Von Anita Kainz
Ja, Armut ist eine Schande, aber nicht für die Armen sondern für Österreich, das zu den reichsten Ländern zählt. Wenn man den Reichtum einiger weniger aufzeigt, gehört man sofort zur „Neidgesellschaft“.
Dabei ist erwiesen, dass die Reichen immer reicher werden, während die Zahl der Armen immer mehr steigt. Durch die Krise wurde dieser Trend noch verstärkt. Und was macht die Regierung? Statt die Vermögenden und die Spekulanten – die auch die Krise verursacht haben – endlich zur Kasse zu bitten, soll unter anderem bei der Bildung, Gesundheit und Pension gespart werden. Trotz Krise wird ungebrochen weiter spekuliert. Die Preise für zahlreiche agrarische Rohstoffe sind kräftig gestiegen und zwar nicht nur wegen Naturkatastrophen, sondern weil auch mit Lebensmittelrohstoffen unkontrolliert fleißig spekuliert wird. Es wäre an der Zeit, dieser Zockerei endlich Einhalt zu gebieten.
Es findet jährlich eine Armutskonferenz statt und es gibt ein Handbuch „Armut in Österreich“, wo regelmäßig festgestellt wird, dass die Armut rasant steigt, dass es immer mehr Arbeitslose gibt und dass auch die Zahl derer steigt, die trotz Beschäftigung von ihrem Lohn nicht leben können. Gleichzeitig wird von den Medien gegen die sogenannten „Sozialschmarotzer“ gehetzt, die angeblich in der „sozialen Hängematte“ schaukeln und die anderen für sich arbeiten lassen.
Dieser Neid von Arbeitenden auf Arbeitslose wird bewusst geschürt, damit von den wahren Schuldigen abgelenkt wird. Mit der bedarfsorientierten Mindestsicherung, die unter der Armutsgrenze liegt, ist der Abstieg in die Armut vorprogrammiert. Jede Eröffnung eines Sozialmarktes wird groß gefeiert und die Reichen erleichtern ihr Gewissen, indem sie eine Wohltätigkeitsveranstaltung nach der anderen machen, um Geld für alle möglichen Organisationen zu sammeln.
In Wirklichkeit brauchen wir keine Almosen von den Reichen, sondern eine gerechte Verteilung des von der arbeitenden Bevölkerung geschaffenen Reichtums. Aber solange sich die Menschen gegeneinander ausspielen lassen und alles glauben, was in gewissen Tageszeitungen steht, wird sich an der momentanen Lage nichts ändern.
Anita Kainz ist GLB-Aktivistin in Wien
Ja, Armut ist eine Schande, aber nicht für die Armen sondern für Österreich, das zu den reichsten Ländern zählt. Wenn man den Reichtum einiger weniger aufzeigt, gehört man sofort zur „Neidgesellschaft“.
Dabei ist erwiesen, dass die Reichen immer reicher werden, während die Zahl der Armen immer mehr steigt. Durch die Krise wurde dieser Trend noch verstärkt. Und was macht die Regierung? Statt die Vermögenden und die Spekulanten – die auch die Krise verursacht haben – endlich zur Kasse zu bitten, soll unter anderem bei der Bildung, Gesundheit und Pension gespart werden. Trotz Krise wird ungebrochen weiter spekuliert. Die Preise für zahlreiche agrarische Rohstoffe sind kräftig gestiegen und zwar nicht nur wegen Naturkatastrophen, sondern weil auch mit Lebensmittelrohstoffen unkontrolliert fleißig spekuliert wird. Es wäre an der Zeit, dieser Zockerei endlich Einhalt zu gebieten.
Es findet jährlich eine Armutskonferenz statt und es gibt ein Handbuch „Armut in Österreich“, wo regelmäßig festgestellt wird, dass die Armut rasant steigt, dass es immer mehr Arbeitslose gibt und dass auch die Zahl derer steigt, die trotz Beschäftigung von ihrem Lohn nicht leben können. Gleichzeitig wird von den Medien gegen die sogenannten „Sozialschmarotzer“ gehetzt, die angeblich in der „sozialen Hängematte“ schaukeln und die anderen für sich arbeiten lassen.
Dieser Neid von Arbeitenden auf Arbeitslose wird bewusst geschürt, damit von den wahren Schuldigen abgelenkt wird. Mit der bedarfsorientierten Mindestsicherung, die unter der Armutsgrenze liegt, ist der Abstieg in die Armut vorprogrammiert. Jede Eröffnung eines Sozialmarktes wird groß gefeiert und die Reichen erleichtern ihr Gewissen, indem sie eine Wohltätigkeitsveranstaltung nach der anderen machen, um Geld für alle möglichen Organisationen zu sammeln.
In Wirklichkeit brauchen wir keine Almosen von den Reichen, sondern eine gerechte Verteilung des von der arbeitenden Bevölkerung geschaffenen Reichtums. Aber solange sich die Menschen gegeneinander ausspielen lassen und alles glauben, was in gewissen Tageszeitungen steht, wird sich an der momentanen Lage nichts ändern.
Anita Kainz ist GLB-Aktivistin in Wien