AUA – das tut weh
- Dienstag, 23. Februar 2010 @ 11:08
Von Josef Stingl
Vor einem halben Jahr fiel die 1957 ursprünglich voll im Staatsbesitz gegründete AUA dem neoliberalen Privatisierungswahn hundertprozentig zum Opfer.
Kurz zur Erinnerung: 1988 erfolgte unter rotschwarz ein erster Börsegang mit 25 Prozent. In der Folge stieg der Streubesitz auf 48,02 Prozent. Die 42,75 Prozent Staatsbesitz wurden mit einem 500-Millionen-Euro-Boni „zur Schuldenabdeckung“ im Vorjahr der Lufthansa „geschenkt“. Und das ohne 25 Prozent Sperrminorität in österreichischer Hand, ohne Standortsicherung oder Arbeitsplatzgarantien, wie es noch im Wahlkampfherbst 2008 versprochen wurde. Nicht genug – jetzt will die Lufthansa „zur Arbeitsplatzsicherung“ weitere Finanzzuckerln, diesmal von den Bundesländern.
Jetzt regiert bei der Lufthansa-Tochter AUA der Rotstift – im Vorjahr mit Kurzarbeit, heuer mit Personalabbau! Hatte die AUA Ende 2009 knapp 7.000 Beschäftigte, geht es heuer in Richtung 6.000. Nach Ende der Schutzfrist für kurzarbeitendes Personal wurden schon erste Kündigungen ausgesprochen. Wie viele letztlich den blauen Brief bekommen, lässt der Vorstand offen. 60 Piloten bekamen einen „Golden Handshake“, insgesamt sollen aber alleine bei der Tyrolean 120 Piloten bzw. Kopilotenstellen gecancelt werden.
Die Lufthansa verlangt nun von Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten sogenannte Flugstreckenzuschüsse. Tirol mit den besten Inlandsstrecken ist von diesem Arbeitsplatzsicherungs-Erpressungsversuch noch ausgeschlossen. Aber nicht freuen, hier versucht es die Lufthansa mit „Infrastruktur“-Verhandlungen, konkret mit der Forderung nach einer „Landesstütze“, damit die 170 Arbeitsplätze umfassende Technikwartung in Innsbruck nicht verloren geht.
Wie viele AUA/Tyrolean-Jobs in Tirol bleiben, ist daher auch ungewiß. Gewiß ist aber eines: Betroffen von diesem österreichischen Wirtschaftspolitikdesater sind die SteuerzahlerInnen, sie werden jetzt für die Politik ihrer Regierung zur Kasse gebeten.
Josef Stingl ist Stv. GLB-Bundesvorsitzender und Vorsitzender des GLBvida
Vor einem halben Jahr fiel die 1957 ursprünglich voll im Staatsbesitz gegründete AUA dem neoliberalen Privatisierungswahn hundertprozentig zum Opfer.
Kurz zur Erinnerung: 1988 erfolgte unter rotschwarz ein erster Börsegang mit 25 Prozent. In der Folge stieg der Streubesitz auf 48,02 Prozent. Die 42,75 Prozent Staatsbesitz wurden mit einem 500-Millionen-Euro-Boni „zur Schuldenabdeckung“ im Vorjahr der Lufthansa „geschenkt“. Und das ohne 25 Prozent Sperrminorität in österreichischer Hand, ohne Standortsicherung oder Arbeitsplatzgarantien, wie es noch im Wahlkampfherbst 2008 versprochen wurde. Nicht genug – jetzt will die Lufthansa „zur Arbeitsplatzsicherung“ weitere Finanzzuckerln, diesmal von den Bundesländern.
Jetzt regiert bei der Lufthansa-Tochter AUA der Rotstift – im Vorjahr mit Kurzarbeit, heuer mit Personalabbau! Hatte die AUA Ende 2009 knapp 7.000 Beschäftigte, geht es heuer in Richtung 6.000. Nach Ende der Schutzfrist für kurzarbeitendes Personal wurden schon erste Kündigungen ausgesprochen. Wie viele letztlich den blauen Brief bekommen, lässt der Vorstand offen. 60 Piloten bekamen einen „Golden Handshake“, insgesamt sollen aber alleine bei der Tyrolean 120 Piloten bzw. Kopilotenstellen gecancelt werden.
Die Lufthansa verlangt nun von Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten sogenannte Flugstreckenzuschüsse. Tirol mit den besten Inlandsstrecken ist von diesem Arbeitsplatzsicherungs-Erpressungsversuch noch ausgeschlossen. Aber nicht freuen, hier versucht es die Lufthansa mit „Infrastruktur“-Verhandlungen, konkret mit der Forderung nach einer „Landesstütze“, damit die 170 Arbeitsplätze umfassende Technikwartung in Innsbruck nicht verloren geht.
Wie viele AUA/Tyrolean-Jobs in Tirol bleiben, ist daher auch ungewiß. Gewiß ist aber eines: Betroffen von diesem österreichischen Wirtschaftspolitikdesater sind die SteuerzahlerInnen, sie werden jetzt für die Politik ihrer Regierung zur Kasse gebeten.
Josef Stingl ist Stv. GLB-Bundesvorsitzender und Vorsitzender des GLBvida