Tag des Apfels, Tag der NichtraucherInnen, Tag der Frauen….
- Mittwoch, 17. Februar 2010 @ 10:03
Von Karin Antlanger
Seit ich mich für (Frauen)Politik interessiere wird am 8. März das Auseinanderklaffen der Lohnschere beklagt. Feministinnen, Linke und GewerkschafterInnen prangern dies zumindest am Internationalen Frauentag seit Jahrzehnten öffentlichkeitswirksam an. In den letzten Jahren ist dann noch der „Equal-Pay-Day“ im Herbst dazugekommen, welcher sich vom Datum her jeweils danach richtet, wie weit die Lohnschere konkret im aktuellen Jahr auseinander driftet.
Egal, welche Jahrestage wir auch noch einführen werden, es wird sich nichts an der Lohndiskriminierung von Frauen ändern, solange die Gewerkschaften für Frauen weiterhin auf Billiglohnbranchen setzen und Frauen diese Branchen auch noch zu ihren favorisierten Berufsfeldern machen. Es wird sich auch nichts an den für Frauen geringeren Karrierechancen ändern, solange Teilzeitarbeit als erstrebenswerte Alternative zu einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn gehandelt wird.
Und es wird sich nichts ändern, solange die Gesetzgebung in vielen Fragen immer noch auf das sogenannte Haushaltseinkommen abstellt und damit diejenigen, die über geringeres Einkommen verfügen, kraft Gesetz quasi zu „DazuverdienerInnen“ oder TaschengeldbezieheriInnen macht. So wird etwa immer noch bei der Berechnung der Notstandshilfe das Haushaltseinkommen, sprich das des Partners, mitgerechnet, was dazu führt, dass (in erster Linie) Frauen oftmals um den Bezug einer Notstandshilfe umfallen.
Aber die Rechnung wird den Frauen bei Pensionsantritt nochmals serviert: denn dann summiert sich die lebenslange Diskriminierung heftig: nach Jahren der niedrigen Einkommen in Billiglohnbranchen und Jahren der (Eltern)Teilzeit mit noch geringeren Pensionsversicherungsbeiträgen und nach Jahren von Arbeitslosigkeit im Alter errechnet sich dann oft nur noch eine Pension von 300 bis 400 Euro. Und weil ja immer noch das Haushaltseinkommen zählt, gibt`s zu diesen paar Euro auch keine Ausgleichszulage, weil der Partner ja eine höhere Pension hat. Die nächste große Armutsfalle in der Pension für Frauen ist somit vorprogrammiert.
Karin Antlanger ist BRV von EXIT-sozial Linz und GLB-Bundesvorsitzende
Seit ich mich für (Frauen)Politik interessiere wird am 8. März das Auseinanderklaffen der Lohnschere beklagt. Feministinnen, Linke und GewerkschafterInnen prangern dies zumindest am Internationalen Frauentag seit Jahrzehnten öffentlichkeitswirksam an. In den letzten Jahren ist dann noch der „Equal-Pay-Day“ im Herbst dazugekommen, welcher sich vom Datum her jeweils danach richtet, wie weit die Lohnschere konkret im aktuellen Jahr auseinander driftet.
Egal, welche Jahrestage wir auch noch einführen werden, es wird sich nichts an der Lohndiskriminierung von Frauen ändern, solange die Gewerkschaften für Frauen weiterhin auf Billiglohnbranchen setzen und Frauen diese Branchen auch noch zu ihren favorisierten Berufsfeldern machen. Es wird sich auch nichts an den für Frauen geringeren Karrierechancen ändern, solange Teilzeitarbeit als erstrebenswerte Alternative zu einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn gehandelt wird.
Und es wird sich nichts ändern, solange die Gesetzgebung in vielen Fragen immer noch auf das sogenannte Haushaltseinkommen abstellt und damit diejenigen, die über geringeres Einkommen verfügen, kraft Gesetz quasi zu „DazuverdienerInnen“ oder TaschengeldbezieheriInnen macht. So wird etwa immer noch bei der Berechnung der Notstandshilfe das Haushaltseinkommen, sprich das des Partners, mitgerechnet, was dazu führt, dass (in erster Linie) Frauen oftmals um den Bezug einer Notstandshilfe umfallen.
Aber die Rechnung wird den Frauen bei Pensionsantritt nochmals serviert: denn dann summiert sich die lebenslange Diskriminierung heftig: nach Jahren der niedrigen Einkommen in Billiglohnbranchen und Jahren der (Eltern)Teilzeit mit noch geringeren Pensionsversicherungsbeiträgen und nach Jahren von Arbeitslosigkeit im Alter errechnet sich dann oft nur noch eine Pension von 300 bis 400 Euro. Und weil ja immer noch das Haushaltseinkommen zählt, gibt`s zu diesen paar Euro auch keine Ausgleichszulage, weil der Partner ja eine höhere Pension hat. Die nächste große Armutsfalle in der Pension für Frauen ist somit vorprogrammiert.
Karin Antlanger ist BRV von EXIT-sozial Linz und GLB-Bundesvorsitzende