Hundstorfer soll für Arbeitszeitverkürzung aktiv werden
- Mittwoch, 9. Dezember 2009 @ 14:36
„Es ist positiv, wenn Sozialminister Rudolf Hundstorfer jetzt die Problematik der Überstunden entdeckt, besser wäre freilich, wenn er für eine rasche gesetzliche allgemeine Arbeitszeitverkürzung aktiv würde“, meint Karin Antlanger, Bundesvorsitzende der Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB), mit Hinweis auf den wachsenden Widerspruch zwischen einer enormen Zahl von Überstunden einerseits und Kurzarbeit, Prekarisierung und Arbeitslosigkeit andererseits. Ende November waren 257.745 Personen offiziell arbeitslos, um 14,3 Prozent mehr als im Vorjahr, weitere 78.782 Personen sind in Schulungsmaßnahmen erfasst. Gleichzeitig sank per Ende November die Zahl der unselbständig Beschäftigten um 1,6 Prozent auf 3.355.000 Personen: „Auch wenn Zweckoptimisten die Krise als überwunden glauben, der wirkliche Indikator ist der Arbeitsmarkt und hier ist keine Trendwende in Sicht – im Gegenteil wird 2010 sogar zeitweise mit sogar 400.000 Arbeitslosen gerechnet“, so Antlanger.
Wie wenig Hundstorfers Appell von der Kapitalseite gehört wird zeigt die Reaktion von Industriellen-Generalsekretär Markus Beyerer, der die Forderung nach Überstundenabbau als „alte Ideologie, die neu aufgewärmt wird“ abkanzelte und unverdrossen noch mehr Flexibilisierung predigt. Mit durchschnittlich 42,9 Wochenstunden bei Vollzeitbeschäftigten hält Österreich den EU-Rekord bei der längsten realen Arbeitszeit. 370 Millionen jährlich geleisteten Überstunden entsprechen rein rechnerisch rund 185.000 Vollzeitarbeitsplätzen, alleine eine Reduzierung auf 41 Wochenstunden würde umgerechnet 130.000 Arbeitsplätze bedeuten.
Die Unternehmen nützen die Krise offensichtlich neben direktem Lohndruck auch indirekt durch unbezahlte Mehrarbeit um möglichst hohe Profite auf Kosten der Beschäftigten herauszupressen: „Auf diese Flexibilisierung Marke Industriellenvereinigung können wir gerne verzichten“, kritisiert GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger. Es ist höchste Zeit, dass der ÖGB für eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich aktiv wird statt sich auf das fatale Spiel mit immer mehr Flexibilisierung einzulassen. Dabei müsste Sozialminister Hundstorfer als früherer ÖGB-Präsident den Gewerkschaften eigentlich Schützenhilfe leisten.
Wie wenig Hundstorfers Appell von der Kapitalseite gehört wird zeigt die Reaktion von Industriellen-Generalsekretär Markus Beyerer, der die Forderung nach Überstundenabbau als „alte Ideologie, die neu aufgewärmt wird“ abkanzelte und unverdrossen noch mehr Flexibilisierung predigt. Mit durchschnittlich 42,9 Wochenstunden bei Vollzeitbeschäftigten hält Österreich den EU-Rekord bei der längsten realen Arbeitszeit. 370 Millionen jährlich geleisteten Überstunden entsprechen rein rechnerisch rund 185.000 Vollzeitarbeitsplätzen, alleine eine Reduzierung auf 41 Wochenstunden würde umgerechnet 130.000 Arbeitsplätze bedeuten.
Die Unternehmen nützen die Krise offensichtlich neben direktem Lohndruck auch indirekt durch unbezahlte Mehrarbeit um möglichst hohe Profite auf Kosten der Beschäftigten herauszupressen: „Auf diese Flexibilisierung Marke Industriellenvereinigung können wir gerne verzichten“, kritisiert GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger. Es ist höchste Zeit, dass der ÖGB für eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich aktiv wird statt sich auf das fatale Spiel mit immer mehr Flexibilisierung einzulassen. Dabei müsste Sozialminister Hundstorfer als früherer ÖGB-Präsident den Gewerkschaften eigentlich Schützenhilfe leisten.