Jörg Huffschmid gestorben
- Montag, 7. Dezember 2009 @ 09:41
Ein Nachruf von Axel Troost, MdB, finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE
Am 5. Dezember 2009 ist Jörg Huffschmid friedlich für immer eingeschlafen. Mit seinem Tod verlieren wir einen der weltweit bedeutendsten Ökonomen der Nachkriegszeit.
Jörg Huffschmid war nicht nur (zusammen mit Rudolf Hickel und Herbert Schui) 1975 Gründer der „Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik“ und hat dort über 35 Jahre wesentlich den wirtschaftspolitischen Diskurs bestimmt. Jahrzehntelang hat der jedes Jahr mit dem Entwurf der Kurzfassung der jährlichen Memoranden die politische Grundorientierung entwickelt – zuletzt im Februar 2009.
Jörg hatte bereits 1969 mit seinem kleinen im Suhrkamp-Verlag erschienen Buch „Die Politik des Kapitals. Konzentration und Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik.“ eine noch heute lesenswerte Analyse vorgelegt, die viele als frühen Vorläufer der späteren Memoranden sehen.
1995 war Jörg Gründungsmitglied und treibende Kraft der „Arbeitsgruppe European Economists for an Alternative Economic Policy in Europe“, die in den nächsten Tagen ihr EuroMemorandum 2009 vorstellen wird.
2000 war Jörg Huffschmid Mitglied der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages „Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderungen und Antworten“. Er war Mitherausgeber der politisch-wissenschaftlichen Monatszeitschrift „Blätter für deutsche und internationale Politik“ und saß in den Beiräten von „Wissenschaft und Frieden“, der „Bremischen Stiftung für Rüstungskonversion“, von „Z. Zeitschrift marxistische Erneuerung“ und des globalisierungskritischen Netzwerks Attac.
Persönlich verliere ich mit Jörg einen Menschen, der für mich in den letzten 30 Jahren Lehrer und Mentor, Mahner nicht abzuheben und wissenschaftlicher Berater, aber vor allem guter Freund war. Über 15 Jahre – vor und nach 1990 – haben wir in einem gemeinsamen Bauernhaus fast jedes Wochenende mit unseren Kindern verbracht und in vielen dutzenden Nächten beim Grill- und Lagerfeuer unter der großen Buche oder in der Küche Visionen für eine bessere Welt diskutiert und wieder verworfen. Auch danach boten die zwei jährlichen gemeinsamen Essen in seinem neuen (Bauern)Haus die Gelegenheit, sich in größerer Runde mit langjährigen MitstreiterInnen intensiv auszutauschen. Im Bundestag hat er uns in den letzten Jahren erheblich mitgeholfen, unsere Positionen zur Finanzmarktkrise und den Forderungen nach konkreten Maßnahmen der Banken- und Finanzmarktregulierung zu schärfen. Ich werde Jörg sehr vermissen.
Sein Tod sollte für uns alle Ansporn sein, weiter und noch stärker gegen Massenarbeitslosigkeit und Armut, ökologische Zerstörung und soziale Unsicherheit zu kämpfen und konkrete Maßnahmen für soziale Gerechtigkeit und Sicherheit durchzusetzen.
Auch der GLB trauert um Jörg Huffschmid, der uns in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten mit seinen profunden ökonomischen Kenntnissen wiederholt als Referent bei Konferenzen und durch Artikel in der „Arbeit“ unterstützt hat.
Die Internetseite von Jörg Huffschmid http://www-user.uni-bremen.de/~huffschm/
Am 5. Dezember 2009 ist Jörg Huffschmid friedlich für immer eingeschlafen. Mit seinem Tod verlieren wir einen der weltweit bedeutendsten Ökonomen der Nachkriegszeit.
Jörg Huffschmid war nicht nur (zusammen mit Rudolf Hickel und Herbert Schui) 1975 Gründer der „Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik“ und hat dort über 35 Jahre wesentlich den wirtschaftspolitischen Diskurs bestimmt. Jahrzehntelang hat der jedes Jahr mit dem Entwurf der Kurzfassung der jährlichen Memoranden die politische Grundorientierung entwickelt – zuletzt im Februar 2009.
Jörg hatte bereits 1969 mit seinem kleinen im Suhrkamp-Verlag erschienen Buch „Die Politik des Kapitals. Konzentration und Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik.“ eine noch heute lesenswerte Analyse vorgelegt, die viele als frühen Vorläufer der späteren Memoranden sehen.
1995 war Jörg Gründungsmitglied und treibende Kraft der „Arbeitsgruppe European Economists for an Alternative Economic Policy in Europe“, die in den nächsten Tagen ihr EuroMemorandum 2009 vorstellen wird.
2000 war Jörg Huffschmid Mitglied der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages „Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderungen und Antworten“. Er war Mitherausgeber der politisch-wissenschaftlichen Monatszeitschrift „Blätter für deutsche und internationale Politik“ und saß in den Beiräten von „Wissenschaft und Frieden“, der „Bremischen Stiftung für Rüstungskonversion“, von „Z. Zeitschrift marxistische Erneuerung“ und des globalisierungskritischen Netzwerks Attac.
Persönlich verliere ich mit Jörg einen Menschen, der für mich in den letzten 30 Jahren Lehrer und Mentor, Mahner nicht abzuheben und wissenschaftlicher Berater, aber vor allem guter Freund war. Über 15 Jahre – vor und nach 1990 – haben wir in einem gemeinsamen Bauernhaus fast jedes Wochenende mit unseren Kindern verbracht und in vielen dutzenden Nächten beim Grill- und Lagerfeuer unter der großen Buche oder in der Küche Visionen für eine bessere Welt diskutiert und wieder verworfen. Auch danach boten die zwei jährlichen gemeinsamen Essen in seinem neuen (Bauern)Haus die Gelegenheit, sich in größerer Runde mit langjährigen MitstreiterInnen intensiv auszutauschen. Im Bundestag hat er uns in den letzten Jahren erheblich mitgeholfen, unsere Positionen zur Finanzmarktkrise und den Forderungen nach konkreten Maßnahmen der Banken- und Finanzmarktregulierung zu schärfen. Ich werde Jörg sehr vermissen.
Sein Tod sollte für uns alle Ansporn sein, weiter und noch stärker gegen Massenarbeitslosigkeit und Armut, ökologische Zerstörung und soziale Unsicherheit zu kämpfen und konkrete Maßnahmen für soziale Gerechtigkeit und Sicherheit durchzusetzen.
Auch der GLB trauert um Jörg Huffschmid, der uns in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten mit seinen profunden ökonomischen Kenntnissen wiederholt als Referent bei Konferenzen und durch Artikel in der „Arbeit“ unterstützt hat.
Die Internetseite von Jörg Huffschmid http://www-user.uni-bremen.de/~huffschm/