ÖBB und politischer Verwesungsgeruch
- Dienstag, 10. November 2009 @ 07:55
Von Werner Beier
Verlorene Zockermillionen, Datenaffäre, abenteuerliche Spesenabrechnungen von Aufsichtsräten und ein durch jahrelanges personelles Aushungern geschaffenes Chaos im Alltagsgeschäft prägen aktuell das Bild der ÖBB. Garniert wird dies durch eine drohende Bilanzkatastrophe, werden doch die horrenden Infrastruktur- und Baukosten budgetkosmetisch und Brüsselgerecht ganz selbstverständlich in der ÖBB-Bilanz geparkt. Damit übernimmt die Bahn die Rolle einer „Bad Bank“ für alle mehr oder weniger sinnvollen aber meist im politischen Auftrag getätigten Investitionen was ja ungemein praktisch ist: Einerseits schaffen Investitionen Arbeit und Infrastruktur am Maastrichtbudget vorbei, andererseits füllen sie diverse private Geldsäcke ganz im Sinne der ehemaligen schwarz/bunten Regierung als Hauptverursacher der heutigen Zustände.
Kommt es dann zur periodisch unvermeidbaren Abrechnung jener den ÖBB aufs Auge gedrückten Leistungen ist es aber ganz schnell vorbei mit lustig und die üblichen Verdächtigen kommen aus ihren Löchern gekrochen: Jene, die schon immer wussten was bei den Bundesbahnen alles schief läuft und ganz vorne die Lohnschmierer diverser angeblich unabhängiger Qualitätsmedien.
Hier ist nicht der Platz um die allzu durchsichtigen Hintergründe für die neue aber gleichzeitig fast schon traditionelle Kampagne gegen die ÖBB und ihre Beschäftigten zu beleuchten aber sie wirkt. Immerhin reagiert die aus vornehmlich Politlieblingen bestehende Führungsetage der Bahn unter Beifallsnicken der Lobbyisten im Aufsichtsrat auf den Beschuss aus Politik und veröffentlichter Meinung nach Rezeptur und bestellt bei der x-ten Beratungsfirma das x-te sündteure Wirtschaftlichkeitsgutachten.
Danach ist für die immer größer werdende Führungsblase vorerst einmal Tauchstation und Aussitzen angesagt, denn mittlerweile dauern die Nachfolgediskussionen ohnehin fast länger als die Funktionszeiten aber dafür werden wenigstens die Är.... der Scheidenden opulent vergoldet. Liefert dann die sogenannte „Unternehmens- und Strategieberatung“ das Gewünschte ab, können endlich die wahren Schuldigen am ÖBB-Finanzdesaster politisch höchstkompatibel und akkordiert in absteigender Reihenfolge benannt und öffentlich vorgeführt werden: Die „alles“ blockierende Gewerkschaft, die schmarotzenden ÖBB-Pensionisten und die faulen und ineffizienten Lokführer und Verschieber.
Für den GLBvida ist das aber nur eine weitere Kampfansage an Staatsbahn, Eisenbahnerinnen und Eisenbahner durch eine schmierige Verfilzung aus Kapitalinteressen, Politik und Medien oder um es mit Bert Brecht zu sagen: Man kann gar nicht soviel fressen, wie man kotzen möchte......!
Werner Beier ist Stv. GLB-Bundesvorsitzender und Stv. Vorsitzender des GLBvida
Verlorene Zockermillionen, Datenaffäre, abenteuerliche Spesenabrechnungen von Aufsichtsräten und ein durch jahrelanges personelles Aushungern geschaffenes Chaos im Alltagsgeschäft prägen aktuell das Bild der ÖBB. Garniert wird dies durch eine drohende Bilanzkatastrophe, werden doch die horrenden Infrastruktur- und Baukosten budgetkosmetisch und Brüsselgerecht ganz selbstverständlich in der ÖBB-Bilanz geparkt. Damit übernimmt die Bahn die Rolle einer „Bad Bank“ für alle mehr oder weniger sinnvollen aber meist im politischen Auftrag getätigten Investitionen was ja ungemein praktisch ist: Einerseits schaffen Investitionen Arbeit und Infrastruktur am Maastrichtbudget vorbei, andererseits füllen sie diverse private Geldsäcke ganz im Sinne der ehemaligen schwarz/bunten Regierung als Hauptverursacher der heutigen Zustände.
Kommt es dann zur periodisch unvermeidbaren Abrechnung jener den ÖBB aufs Auge gedrückten Leistungen ist es aber ganz schnell vorbei mit lustig und die üblichen Verdächtigen kommen aus ihren Löchern gekrochen: Jene, die schon immer wussten was bei den Bundesbahnen alles schief läuft und ganz vorne die Lohnschmierer diverser angeblich unabhängiger Qualitätsmedien.
Hier ist nicht der Platz um die allzu durchsichtigen Hintergründe für die neue aber gleichzeitig fast schon traditionelle Kampagne gegen die ÖBB und ihre Beschäftigten zu beleuchten aber sie wirkt. Immerhin reagiert die aus vornehmlich Politlieblingen bestehende Führungsetage der Bahn unter Beifallsnicken der Lobbyisten im Aufsichtsrat auf den Beschuss aus Politik und veröffentlichter Meinung nach Rezeptur und bestellt bei der x-ten Beratungsfirma das x-te sündteure Wirtschaftlichkeitsgutachten.
Danach ist für die immer größer werdende Führungsblase vorerst einmal Tauchstation und Aussitzen angesagt, denn mittlerweile dauern die Nachfolgediskussionen ohnehin fast länger als die Funktionszeiten aber dafür werden wenigstens die Är.... der Scheidenden opulent vergoldet. Liefert dann die sogenannte „Unternehmens- und Strategieberatung“ das Gewünschte ab, können endlich die wahren Schuldigen am ÖBB-Finanzdesaster politisch höchstkompatibel und akkordiert in absteigender Reihenfolge benannt und öffentlich vorgeführt werden: Die „alles“ blockierende Gewerkschaft, die schmarotzenden ÖBB-Pensionisten und die faulen und ineffizienten Lokführer und Verschieber.
Für den GLBvida ist das aber nur eine weitere Kampfansage an Staatsbahn, Eisenbahnerinnen und Eisenbahner durch eine schmierige Verfilzung aus Kapitalinteressen, Politik und Medien oder um es mit Bert Brecht zu sagen: Man kann gar nicht soviel fressen, wie man kotzen möchte......!
Werner Beier ist Stv. GLB-Bundesvorsitzender und Stv. Vorsitzender des GLBvida