Stimmungsmache-Journalismus auf Kronenzeitungsniveau
- Freitag, 9. Oktober 2009 @ 21:47
Von Karin Antlanger, GLB-Bundesvorsitzende
Es ist ja eine in Österreich bekannte Vorgehensweise: wenn unpopuläre Maßnahmen auf politischer Ebene durchgesetzt werden sollen, dann wird Wochen bis Monate vorher die Journaille auf dieses Thema angesetzt. Diese macht so lange Stimmung, bis der Großteil der (halb)alphabetisierten LeserInnenschaft schlussendlich glaubt, was Kronenzeitung, Österreich, Standard, Regional-und Gratisblätter verbreiten. Auch der Standard arbeitet nicht anders: In der Printausgabe vom 9.Oktober wird auf Seite 6 zwar ein Interview mit Gerald Casper von der US-amerikanischen Elite-Uni Stanford zum Thema Studienfinanzierung gebracht, in dem dieser sich für Studiengebühren ausspricht, gleichzeitig aber auch darlegt, dass etwa Stanford nicht nur großzügige Teilstipendien vergibt, sondern auch 2008 die Studiengebühren für alle gestrichen hat, deren Eltern weniger als 100.000 Dollar jährlich verdienen.
Auf der weit prominenteren letzten Seite derselben Zeitungsausgabe zieht dann Lisa Nimmervoll ihre simplen Schlussfolgerungen für Österreichs Uni-Landschaft, indem sie meint, freier Uni-zugang ja, aber nur bei gleichzeitiger Wiedereinführung von Studiengebühren, damit die Bildungs-und Finanzelite nicht weiter von denen finanziert wird, die unter ihr liegen.
Es ginge viel einfacher, Frau Nimmervoll: Studiengebühren nur für die Kinder der Bildungs-und Finanzelite, der sog. A-Schicht - siehe Stanford! Oder ist das zu schwierig zu administrieren, weil gerade diese A-Schicht es leicht hat, sich mithilfe von SteuerberaterInnen vor dem Fiskus als beinahe mittellos darzustellen? Klar, wenn sogar der neue MP3-Player des Herrn Sohnemanns als "Wechselfestplatte" für den PC in der Ordination abgeschrieben werden kann, dann bleibt oft nicht viel über.
Es ist ja eine in Österreich bekannte Vorgehensweise: wenn unpopuläre Maßnahmen auf politischer Ebene durchgesetzt werden sollen, dann wird Wochen bis Monate vorher die Journaille auf dieses Thema angesetzt. Diese macht so lange Stimmung, bis der Großteil der (halb)alphabetisierten LeserInnenschaft schlussendlich glaubt, was Kronenzeitung, Österreich, Standard, Regional-und Gratisblätter verbreiten. Auch der Standard arbeitet nicht anders: In der Printausgabe vom 9.Oktober wird auf Seite 6 zwar ein Interview mit Gerald Casper von der US-amerikanischen Elite-Uni Stanford zum Thema Studienfinanzierung gebracht, in dem dieser sich für Studiengebühren ausspricht, gleichzeitig aber auch darlegt, dass etwa Stanford nicht nur großzügige Teilstipendien vergibt, sondern auch 2008 die Studiengebühren für alle gestrichen hat, deren Eltern weniger als 100.000 Dollar jährlich verdienen.
Auf der weit prominenteren letzten Seite derselben Zeitungsausgabe zieht dann Lisa Nimmervoll ihre simplen Schlussfolgerungen für Österreichs Uni-Landschaft, indem sie meint, freier Uni-zugang ja, aber nur bei gleichzeitiger Wiedereinführung von Studiengebühren, damit die Bildungs-und Finanzelite nicht weiter von denen finanziert wird, die unter ihr liegen.
Es ginge viel einfacher, Frau Nimmervoll: Studiengebühren nur für die Kinder der Bildungs-und Finanzelite, der sog. A-Schicht - siehe Stanford! Oder ist das zu schwierig zu administrieren, weil gerade diese A-Schicht es leicht hat, sich mithilfe von SteuerberaterInnen vor dem Fiskus als beinahe mittellos darzustellen? Klar, wenn sogar der neue MP3-Player des Herrn Sohnemanns als "Wechselfestplatte" für den PC in der Ordination abgeschrieben werden kann, dann bleibt oft nicht viel über.