Käfighaltung verboten?
- Mittwoch, 7. Oktober 2009 @ 10:19
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Kitzbühels TouristikerInnen haben daraus gelernt: Auch für ihr Personal soll kostengünstig Logie gefunden werden, Hilfe bieten Gemeinde und ein Münchener Unternehmer. Dieser bekam von der Gemeindeführung den Auftrag über sein neu entstehendes Einkaufszentrum Personalwohnraum zu schaffen. 95 Personal“wohnungen“ mit je zwölf Quadratmeter will er errichten.
In den „Personalkäfigen mit 3x4 Meter müssen Dusche, WC, Bett, Kasten und eventuell auch ein Tisch und Sessel Platz finden und werden dann für die KöchInnen, KellnerInnen, Zimmermädchen, AbspülerInnen,… monatelang ein „gemütliches“ Zuhause sein. Der Grundstein dafür wurde mit der notwendigen Flächenwidmung im Gemeinderat bereits gelegt.
Das betroffene Personal wirds danken – aufgrund der tristlosen Quartiere wird sie in den Nachtlokalen Kitzbühels zu finden sein und dort den Gastronomen ihr hart verdientes Geld zurückbringen. Denen ist es dann auch egal, dass ihre Mitarbeiter am nächsten Tag übermüdet, verkatert und unmotiviert den Gästen gegenüberstehen, Hauptsache die Säckel der Nobelhoteliers sind prall gefühlt.
Eingangs erwähnt wurde übrigens, die Käfighaltung für Legehennen gehört der Vergangenheit an, die Käfighaltung für Gastronomiebeschäftigten wird dafür als artgerechte „Sklaven“haltung angesehen.
Josef Stingl
Sprecher des GLB-Tirol