Datenskandal: Die kranken Eisenbahner
- Freitag, 18. September 2009 @ 11:03
Von Werner Beier, Stv. GLB-Vorsitzender
Halten wir fest: Ein Betrieb wie die ÖBB sind weder Mädchenpensionat noch ein Ministerium. Hier wird schwere, gefährliche Arbeit rund um die Uhr und bei jeder Witterung an jedem Tag des Jahres durchgeführt. Wenn Bürokraten, Politik und Medien immer wieder mit der angeblich so hohen Anzahl von Krankenstandstagen im Österreichvergleich argumentierten, hat der GLB-Vida stets auf die zahlreichen schweren Arbeitsunfälle mit entsprechender Nachsorgung und die naturgemäß auftretenden Leiden einer ausgebrannten und überalterten Belegschaft hingewiesen. Wer eins und eins zusammen zählen kann, wird auch erkennen, dass sich dieses Problem durch die Anhebung des Pensionsalters eher noch verschärfen wird. Wer sich mit dem Mechanismus von abgehobenen Managements auseinander setzt, wird bei den ÖBB die typischen Muster erkennen: Erstens wird als Reaktion auf äußeren Druck der Hebel vorsorglich einmal bei der Belegschaft angesetzt und die interne Grundlage für eine Durchleuchtung der Krankenstände geschaffen. Schließlich geht es um Bilanzen und Statistiken als täglich Brot der Zahlenschaufler und damit letztlich um die eigenen Pfründe.
Zweitens wird die Drecksarbeit an die zweite Ebene der Personalisten und Bereichsleiter delegiert, um möglichst nicht mit Unannehmlichkeiten oder gar Verantwortung konfrontiert zu werden. Diese meist karrieregeile nachgeordnete Verwaltungsebene kann sich schließlich aus einem zuvor geschaffenen Köcher von Maßnahmen bedienen: Krankenstandsrückkehrbefragung, Mitarbeitergespräch und vor allem dem Vorschlagsrecht für Beförderungen. Ein Eldorado für Druckausübung und Datensammlung.
Der GLB-vida verlangt die schonungslose, umfassende Aufklärung des Datenskandals und empfiehlt jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter die zustehende Einsicht in den Personalakt. Unrechtmäßige Einträge sind auf Verlangen nachweislich zu löschen. Wir unterstützen gerne.
Fazit und ins Gebetsbuch gegenwärtiger und kommender ÖBB-Führungskasten geschrieben: Jubelnde Konzernkommunikation, Parolen, Mitarbeitertage und Phrasendrescherei können über eure menschenverachtende Grundeinstellung nicht hinweg täuschen. Wir lassen uns weder auf Kostenfaktoren reduzieren, noch sind wir ein notwendiges Übel. Aber ohne uns seid ihr nichts!
Halten wir fest: Ein Betrieb wie die ÖBB sind weder Mädchenpensionat noch ein Ministerium. Hier wird schwere, gefährliche Arbeit rund um die Uhr und bei jeder Witterung an jedem Tag des Jahres durchgeführt. Wenn Bürokraten, Politik und Medien immer wieder mit der angeblich so hohen Anzahl von Krankenstandstagen im Österreichvergleich argumentierten, hat der GLB-Vida stets auf die zahlreichen schweren Arbeitsunfälle mit entsprechender Nachsorgung und die naturgemäß auftretenden Leiden einer ausgebrannten und überalterten Belegschaft hingewiesen. Wer eins und eins zusammen zählen kann, wird auch erkennen, dass sich dieses Problem durch die Anhebung des Pensionsalters eher noch verschärfen wird. Wer sich mit dem Mechanismus von abgehobenen Managements auseinander setzt, wird bei den ÖBB die typischen Muster erkennen: Erstens wird als Reaktion auf äußeren Druck der Hebel vorsorglich einmal bei der Belegschaft angesetzt und die interne Grundlage für eine Durchleuchtung der Krankenstände geschaffen. Schließlich geht es um Bilanzen und Statistiken als täglich Brot der Zahlenschaufler und damit letztlich um die eigenen Pfründe.
Zweitens wird die Drecksarbeit an die zweite Ebene der Personalisten und Bereichsleiter delegiert, um möglichst nicht mit Unannehmlichkeiten oder gar Verantwortung konfrontiert zu werden. Diese meist karrieregeile nachgeordnete Verwaltungsebene kann sich schließlich aus einem zuvor geschaffenen Köcher von Maßnahmen bedienen: Krankenstandsrückkehrbefragung, Mitarbeitergespräch und vor allem dem Vorschlagsrecht für Beförderungen. Ein Eldorado für Druckausübung und Datensammlung.
Der GLB-vida verlangt die schonungslose, umfassende Aufklärung des Datenskandals und empfiehlt jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter die zustehende Einsicht in den Personalakt. Unrechtmäßige Einträge sind auf Verlangen nachweislich zu löschen. Wir unterstützen gerne.
Fazit und ins Gebetsbuch gegenwärtiger und kommender ÖBB-Führungskasten geschrieben: Jubelnde Konzernkommunikation, Parolen, Mitarbeitertage und Phrasendrescherei können über eure menschenverachtende Grundeinstellung nicht hinweg täuschen. Wir lassen uns weder auf Kostenfaktoren reduzieren, noch sind wir ein notwendiges Übel. Aber ohne uns seid ihr nichts!