Leasing-Personal gehört zu den ersten Krisenopfern
- Mittwoch, 15. Juli 2009 @ 12:11
„Dass Leiharbeitskräfte nur Spielball am Arbeitsmarkt sind, zeigt sich mit zunehmender Dauer der Krise immer deutlicher“, stellt Karin Antlanger, Bundesvorsitzende der Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) fest. Für 2009 wird gerechnet, dass die Zahl der Leiharbeitskräfte um 28 Prozent zurückgeht, gab es 2008 noch 68.000 Leasingbeschäftigte so wird heute deren Zahl auf 48.800 sinken, entsprechend werden auch die Umsätze der Branche von 2,1 auf 1,6 Milliarden Euro einbrechen. Und für 2010 wird mit einem weiteren Rückgang auf 46.400 Beschäftigte und 1,47 Milliarden Euro Umsatz gerechnet. Ob der Markt 2011 wieder anspringt ist völlig offen. In Österreich liegt der Anteil der Leiharbeit derzeit bei zwei Prozent, allerdings liegt das Bundesland Oberösterreich mit 3,7 Prozent weit über dem nationalen wie auch über dem EU-Durchschnitt von 2,5 Prozent.
Auch für die Leiharbeitsbranche gilt, dass ungelernte und wenig qualifizierte Arbeitskräfte am meisten vom Personalabbau betroffen sind. Das in der neumodisch „Zeitarbeit“ genannten Branche geltende Prinzip „Hire and fire“ – indem Unternehmen nach Bedarf Leasingarbeitskräfte aufnehmen und bei Krisenerscheinungen diese als erste gekündigt werden – zeigt den prekären Charakter der Leiharbeit.
Eine Studie der L&R Sozialforschung über LeiharbeiterInnen, die angeblich vom Auftraggeber Wirtschaftsministerium unter Verschluss gehalten wurde, gibt Auskunft über die prekäre Lage dieser Gruppe von ArbeitnehmerInnen. Nach der Untersuchung leben 65 Prozent der zeitarbeitenden Frauen und 40 Prozent der Männer an der Armutsgrenze.
Das Einkommen beträgt der Studie zufolge oft weniger als 800 Euro, nur ein Drittel der Leiharbeitenden kann von der Arbeit gut leben. Durchschnittlich verdienen Leiharbeitskräfte nämlich um 40 Prozent weniger als die Stammbelegschaften. Leiharbeiter werden vor allem als Billigarbeiter gesehen, die in Krisenzeiten als erste „abgebaut“ werden. Für immer mehr Menschen bedeutet die Arbeitslosigkeit den sozialen Absturz. So berichtet die Obdachloseneinrichtung B 37 in Linz von immer mehr LeiharbeiterInnen, die mit der Arbeit auch die Wohnung verlieren und dann buchstäblich auf der Straße stehen.
„Jetzt zeigt sich in voller Härte, welchen Zweck Arbeitskräfteüberlassung in diesem Ausmaß tatsächlich hat. Es geht nicht um den leichteren Einstieg zu einem sicheren Job. Es geht um die profitable Überwälzung des wirtschaftlichen Risikos auf die Schultern der Beschäftigten“, so die Kritik Antlangers.
Ein krasses Beispiel für die negativen Auswirkungen der Leiharbeit ist der Konkurs der Firma Connect in Steyr, von dem 800 Leiharbeitskräfte betroffen sind. Vor allem aber sind große Unternehmen wie etwa die voestalpine schon vor Jahren dazu übergegangen Neuaufnahmen nur mehr per Leasing meist über unternehmenseigene Leiharbeitsfirmen zu tätigen und nur mehr zu einem ganz geringen Teil später in das Stammpersonal zu übernehmen.
Der GLB fordert angesichts der negativen Auswirkungen auf den gesamten Arbeitsmarkt daher seit langem, dass Leasingbeschäftigte nach sechs Monaten Einsatzzeit im selben Unternehmen in die dortige Stammbelegschaft übernommen werden müssen. Die zeitlich unbegrenzten Leiharbeitsverhältnisse, die wechselnden Arbeitsplätze und die Unsicherheit des Arbeitsplatzes machen eine normale Lebensplanung unmöglich. Die Regierung hat sich bisher selbst geringfügigen Verbesserungen auf europäischer Ebene widersetzt.
Auch für die Leiharbeitsbranche gilt, dass ungelernte und wenig qualifizierte Arbeitskräfte am meisten vom Personalabbau betroffen sind. Das in der neumodisch „Zeitarbeit“ genannten Branche geltende Prinzip „Hire and fire“ – indem Unternehmen nach Bedarf Leasingarbeitskräfte aufnehmen und bei Krisenerscheinungen diese als erste gekündigt werden – zeigt den prekären Charakter der Leiharbeit.
Eine Studie der L&R Sozialforschung über LeiharbeiterInnen, die angeblich vom Auftraggeber Wirtschaftsministerium unter Verschluss gehalten wurde, gibt Auskunft über die prekäre Lage dieser Gruppe von ArbeitnehmerInnen. Nach der Untersuchung leben 65 Prozent der zeitarbeitenden Frauen und 40 Prozent der Männer an der Armutsgrenze.
Das Einkommen beträgt der Studie zufolge oft weniger als 800 Euro, nur ein Drittel der Leiharbeitenden kann von der Arbeit gut leben. Durchschnittlich verdienen Leiharbeitskräfte nämlich um 40 Prozent weniger als die Stammbelegschaften. Leiharbeiter werden vor allem als Billigarbeiter gesehen, die in Krisenzeiten als erste „abgebaut“ werden. Für immer mehr Menschen bedeutet die Arbeitslosigkeit den sozialen Absturz. So berichtet die Obdachloseneinrichtung B 37 in Linz von immer mehr LeiharbeiterInnen, die mit der Arbeit auch die Wohnung verlieren und dann buchstäblich auf der Straße stehen.
„Jetzt zeigt sich in voller Härte, welchen Zweck Arbeitskräfteüberlassung in diesem Ausmaß tatsächlich hat. Es geht nicht um den leichteren Einstieg zu einem sicheren Job. Es geht um die profitable Überwälzung des wirtschaftlichen Risikos auf die Schultern der Beschäftigten“, so die Kritik Antlangers.
Ein krasses Beispiel für die negativen Auswirkungen der Leiharbeit ist der Konkurs der Firma Connect in Steyr, von dem 800 Leiharbeitskräfte betroffen sind. Vor allem aber sind große Unternehmen wie etwa die voestalpine schon vor Jahren dazu übergegangen Neuaufnahmen nur mehr per Leasing meist über unternehmenseigene Leiharbeitsfirmen zu tätigen und nur mehr zu einem ganz geringen Teil später in das Stammpersonal zu übernehmen.
Der GLB fordert angesichts der negativen Auswirkungen auf den gesamten Arbeitsmarkt daher seit langem, dass Leasingbeschäftigte nach sechs Monaten Einsatzzeit im selben Unternehmen in die dortige Stammbelegschaft übernommen werden müssen. Die zeitlich unbegrenzten Leiharbeitsverhältnisse, die wechselnden Arbeitsplätze und die Unsicherheit des Arbeitsplatzes machen eine normale Lebensplanung unmöglich. Die Regierung hat sich bisher selbst geringfügigen Verbesserungen auf europäischer Ebene widersetzt.