Ein Sozialprotokoll macht die EU nicht sozial
- Dienstag, 14. Juli 2009 @ 12:32
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Ein soziales Europa das seinen Namen verdient braucht hingegen eindeutige Prioritäten für Beschäftigung, soziale Sicherheit, Chancengleichheit, Umverteilung zugunsten der Lohnabhängigen sowie Sicherung der Infrastruktur und des öffentlichen Eigentums. Eine Budgetpolitik wie sie mit den Maastricht-Kriterien und dem Euro-Stabilitätspakt für eine nachhaltige Budgetentwicklung praktiziert wird, hat aber zwangsläufig Sozialabbau und Privatisierung zur Folge und steht daher konträr zu diesen Ansprüchen.
Anders als von den SpitzengewerkschafterInnen angenommen wird ein soziales Europa auch nicht dadurch erreicht, dass die Mittel zur Krisenbekämpfung ausgeweitet und nach dem Gießkannenprinzip den Konzernen zugute kommen, sondern indem Steuermittel gezielt für die Entwicklung der öffentlichen Infrastruktur eingesetzt werden.
Aus der Sicht der Lohnabhängigen und GewerkschafterInnen kann nicht zugelassen werden, dass Konzerne und Banken, die jahrelang den Lohnabhängigen den ihnen zustehenden Anteil an den Produktivitätsgewinn vorenthalten und stattdessen auf dem Finanzmarkt verspekuliert haben, jetzt den Staat auf Kosten der SteuerzahlerInnen systematisch abzocken und das alte Spiel weiter betreiben.