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Das amerikanische System

  • Freitag, 10. April 2009 @ 13:01
NÖ Von Erwin Stingl

Drei Jobs um zu überleben - ein Sozialdemokrat geht als leuchtendes Beispiel voran und zeigt vor wie es geht! Selbst nennt er sich Sozialdemokrat. Einst hat er sich als solcher seinen Kindheitstraum den er schon im Sandkasten träumte erfüllt und wurde Bundeskanzler. Als er aus diesem Traum erwachte und auf den bitteren Boden der Realität zurückgeschleudert wurde, sprich wieder in die Arbeitswelt einsteigen musste um Geld zu verdienen wurde ihm eines klar: In Zeiten wie diesen kann man von der kargen Entlohnung als Leiter des Europareferates nicht überleben. Davor hat er sicher viele Bewerbungen abschicken müssen um dann mit viel Glück den schlechtbezahlten Job in der AKNÖ bekommen, so schlecht bezahlt dass man unmöglich davon leben kann, geschweige denn eine Familie ernähren. Deshalb mal ganz rasch den einen oder anderen Job an einer amerikanischen Uni. Alfred Gusenbauer wird konkret an der Brown University in Providence und an der Columbia University New York unterrichten. Seine Lehrverpflichtungen beginnen im Frühjahrssemester. (Quelle: www.aknoe.at)

Frühjahrssemester? Europareferat? „2009 sind EU-Wahlen, wo es sehr viele Themen für ArbeitnehmerInnen geben wird, die untersucht werden müssen“, sagt AK-Präsident Staudinger. „Dazu kommt eine Fülle von Themen wie die langsam aber sicher auslaufenden Übergangsbestimmungen, die Bestrebungen, den sozialen Charakter der EU zu stärken. Alles also Bereiche, bei denen eine starke ArbeitnehmerInnenvertretung gefragt ist“. Der ehemalige Bundeskanzler Alfred Gusenbauer kann eine Fülle von Erfahrungen und Kontakten einbringen. „Das wird für die Interessensvertretung der ArbeitnehmerInnen enorm hilfreich sein“, sagt der AKNÖ-Präsident. (Quelle: www.aknoe.at)

Offensichtlich hat man auch damit noch kein Auskommen mit dem Einkommen! Wie sonst wäre folgende, aus diversen Medien entnommene Nachricht sonst zu verstehen: Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer hat einen neuen Job an Land gezogen. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „profil“ hat der frühere SPÖ-Chef ein Beratermandat bei der Signa Holding des Immobilienentwicklers René Benko übernommen. Konkret führt der Ex-Kanzler den Vorsitz des prominent besetzten Beirates des Unternehmens. Das Gremium, dem mit Susanne Riess-Passer und Ernst Strasser (ÖVP) noch zwei weitere Ex-Regierungsmitglieder angehören, entspricht dem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft. Über das Salär von Gusenbauer wird Stillschweigen bewahrt. „Es ist eine ehrenwerte Aufgabe, die Alfred Gusenbauer dankenswerterweise übernommen hat“, so ein Unternehmenssprecher.

Hätte man nun den Schalk im Nacken sitzen und zusätzlich noch Zeit erübrigen können, würde man glatt in Versuchung kommen zu denken! Wie viel Zeit muss ein Herr Gusenbauer denn aufbringen um den von Mitgliedsbeiträgen finanzierten „Vollzeitarbeitsplatz?“ in der AKNÖ auch zu bewältigen?

Erwin Stingl