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GLB ortet Mega-Skandal in der Justizanstalt Graz Karlau

  • Sonntag, 5. April 2009 @ 20:27
Steiermark Der Gewerkschaftliche Linksblock in der Justizanstalt Graz Karlau ortet einen Mega Skandal in der Justizanstalt Graz Karlau. Einem „Geheimbericht“ zufolge prüft der Bund die Möglichkeit, die Justizanstalt Graz Karlau – Österreichs zweitgrößte Vollzugsanstalt nach JA Stein – zu veräußern und ein neues Gefängnis am Stadtrand zu errichten. Der bauliche Zustand der JA Graz Karlau verlangt nach einer Generalsanierung, man spricht von ca. 80 Millionen Euro Kosten. Daher überlegt nun das Bundesministerium für Justiz zusammen mit der BIG, die ja bekanntlich die Liegenschaft verwertet, ob es nicht wirtschaftlicher wäre die Karlau zu verkaufen und ein neues Gefängnis am Stadtrand von Graz zu bauen. Die Wirtschaftlichkeit wird gerade geprüft, noch heuer soll es zu einer Entscheidung kommen.

Gerade das stößt bei GLB-Personalvertreter Christian Sikora sauer auf, der einen Mega Steuergeldervernichtungsskandal ortet: „Im letzten Jahr wurden ca. 12 Millionen Euro Steuergelder in die erste Renovierungsphase gesteckt! Für das nächste Jahr ist ein Besucherzentrum für nochmals ca. 15 Millionen Euro in Planung, bei einem Umzug in das Grazer Umland ist das hochgradige Steuergeldervernichtung! Auch an vernünftige Alternativen im vorhandenen Anstaltsareal wird vorbeigedacht. Dabei gebe es hier genug Platz für attraktive, kostensparende Neubauvarianten.

Auch für die Stadt Graz wäre ein Umzug in das Grazer Umland fatal, ist die Karlau mit seinem ca. 500 Insassen und ca. 220 Bediensteten doch ein riesiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt im Bezug auf Kommunalabgaben und in Punkto Finanzausgleich des Bundes“.

Auch ärgert sich GLB-Personalvertreter Sikora über den Anstaltsleiter der JA Graz Karlau: „Nicht nur, dass wir mit den Einsparplänen der Justizministerin Magistra Claudia Bandion-Ortner im Justizressort herum zu kämpfen haben, jetzt fällt der Belegschaft der JA Graz Karlau auch noch der Anstaltsleiter der JA Graz-Karlau Brig. Franz Hochstrasser durch sein unkompetentes Verhalten in den Rücken.

Die meisten der rund 220 Bediensteten haben ihren Lebensmittelpunkt in Graz, nun lässt Hochstrasser der Belegschaft über die Medien ausrichten schon seit sechs Jahren die Überlegung eines Neubaues am Stadtrand zu begrüßen, als eine Art jahrelanger Wunschvorstellung von ihm! Erst kürzlich brachte er in einem unqualifizierten Interview in einer Tageszeitung über die Drogenproblematik der Karlau einen ganzen Berufsstand in Verruf. Auch stellte er die Kollegen in der Vergangenheit als „Abseiler“ hin!

Sikora: „Das werden wir uns nicht gefallen lassen - der Ruf der Justizwache wird so aufs Spiel gesetzt. Ein ganzer Berufsstand gerät ins schiefe Licht! Wir werden an höchster Stelle unseren Protest bekunden, auch gehört die Bevölkerung - die ja die Steuern dafür bezahlt - aufgeklärt was da vor sich geht!“