Willkommen bei GLB - Gewerkschaftlicher Linksblock (Alte Website - Archiv seit Mai 2023) 

Und es wurde noch schlimmer...

  • Mittwoch, 1. April 2009 @ 16:06
Tirol "Im März wurde der Negativrekord von Februar mit 21.000 Arbeitslosen im März noch getopt. Noch einmal tausend Menschen mehr stehen ohne Arbeitplatz auf der Straße. Und in der zum Vorjahrmonat 43-prozentigen höheren Arbeitslosenzahl scheinen nochdazu weder die bevorstehenden 600 Kündigungen bei Swarovski, noch die 50 bei Freudenberg Kufstein auf", stellt der Tiroler des Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB), Josef Stingl, bestürzt fest.
"Eine Dauerkatastrophe" bleibe auch der "Jugend-Arbeitsmarkt". So stieg die Arbeitslosigkeit junger Menschen bei den 15 bis 19-Jährigen um nochmals fast 38 Prozent und bei den 20 bis 24-Jährigen gar um mehr als die Hälfte. Gleichzeitig gingen die offenen Lehrstellen im Vergleich zum Vorjahrmonat um 12 Prozent zurück.

"Neben der allgemein herausfordernden Entwicklung schlug in Tirol die Bauwirtschaft, die Warenproduktion und der Tourismus besonders zu Buche", meint dazu der Tiroler AMS-Landesgeschäftsführer Anton Kern. "Das zeigt, dass die Krise nur zum Teil für diese Entwicklung verantwortlich sei, erklärt dazu der selbst im Gastgewerbe beschäftigte Linksgewerkschafter. "Gerade der Tourismusbereich boomt wegen der selten langen und traumhaften Schneelage. Gegen Ende der Saison verabschieden sich jetzt die Hoteliers vom teuren Fachpersonal und bieten zum gleichen Preis die Dienstleistungen nur mehr mit billigeren Saisoniers an. So wird Fachpersonal, AMS und die Gäste betrogen!"

Gegenstrategien sei laut dem Linksgewerkschafter dringend notwendig -- überbetriebliche Berufsausbildungsstätten und Arbeitszeitverkürzung angebracht. "Die Lehrwerkstätten natürlich von der Wirtschaft finanziert und die Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich, welchen sich die ArbeitnehmerInnen ohnehin schon lange selbst erarbeitet haben. Wer kann bestreiten, dass es sinnvoller ist wöchentlich weniger zu arbeiten, als wochenlang arbeitslos zu sein", meint Stingl abschließend.